Der Neubau der Volkshochschule sollte für die Stadt Landau a. d. Isar als ein weiteres Signal der Neugestaltung und Aufwertung der historischen Altstadt gelten. Zur Verfügung standen der Kommune zwei nebeneinander liegende Grundstücke in unmittelbarer Nähe des Altstadtkerns. Nicht einfach würde sich die Unterbringung eines verhältnismäßig großen Bauvolumens auf zwei kleinteiligen Parzellen in der schwierigen topografischen Lage eines steilen Berghangs gestalten.
Belebung der Ortsmitte unter Wahrung der Strukturen
Am ausgeschriebenen Wettbewerb haben sich 21 Architekturbüros beteiligt, der Sieger-Entwurf stammt von den Münchner Architekten Neumann & Heinsdorff. Er bewies, dass zeitgenössische Architektur und eine Eingliederung in eine historische Altstadtstruktur durchaus in Einklang zu bringen sind: Die Außenwandkonstruktion wurde als zweischalige Wand ausgeführt – bestehend aus einer Stahlbetonkonstruktion mit vorgesetzter, stabiler Ziegelschale aus »Poroton-WDF-180«, die der Gebäudehülle die notwendige Wärmedämmung ermöglicht.
Der Abriss der beiden Bestandsbauten wurde genehmigt, gleichzeitig ein Realisierungswettbewerb gestartet, um der besonderen Herausforderung des Neubaus im Altstadtensemble gerecht zu werden.
Um die städtebauliche Struktur der kleinteiligen Gebäude und Grundstücke der Altstadt aufzugreifen, wurden zwei, um ein halbes Geschoss versetzte giebelständige Baukörper in das Altstadtensemble eingeordnet. Zur öffentlichen Seite verbinden horizontale Fensterbänder und verputzte Wandflächen die Gebäudeteile und vermitteln durch ihre Schichtung einen Eindruck des gestaffelten Geländes. Rückseitig öffnet sich der Gartenraum mit einer terrassenartigen Aufgliederung, die teils als Pausenräume, teils als außen liegendes Klassenzimmer genutzt werden können. Der dunkelgraue Kratzputz der massiven Gebäudehülle steht bewusst im Gegensatz zu den eher »bunten« Häusern der Nachbarschaft.
Im Innern wird die Zweiteilung aufgehoben. Alle Räume gruppieren sich um ein zentrales Treppenhaus, das sie miteinander verbindet und für kurze Wege sorgt. Im dunkelgrauen Farbton der Fassade öffnet sich das in weitgehend roh belassenem Sichtbeton ausgeführte Treppenhaus zu den hell gestalteten Klassenzimmern. Holzböden und -decken schaffen ein lernfreundliches Ambiente. Raumbreite, teilweise beidseitige Fensterflächen lassen Licht in die Räume fluten, zur Gartenseite genehmigen sie in den oberen Etagen einen weiten Blick in die Landschaft.
Neubau mit kluger Außenhaut: Stahlbeton plus WDF
Die Gebäudehülle der neuen Volkshochschule wurde in mehrschaliger Bauweise ausgeführt. Aus statischen Gründen ist die tragende Konstruktion aus Stahlbetonfertigteilen errichtet. Damit das Gebäude gut gedämmt ist, erhielt der 20 – 25 cm starke Beton eine Vorsatzschale aus Poroton-WDF in 18 cm. So hat die stabile Fassade einen hohen Wärmeschutz zu bieten. O