Schlagmann: Eine Vorzeigeobjekt in monolithischer Ziegelbauweise

Der Neubau eines inklusiven Wohnprojekts in Regensburg wurde in monolithischer Ziegelbauweise umgesetzt. Schlagmann Poroton lieferte dazu seinen für den Geschosswohnungsbau konzipierten Ziegel »Poroton-S8« sowie die Wärmedämmfassade »Poroton-WDF«.

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In Regensburg entstanden auf Betreiben einer Elterninitiative und späteren Genossenschaft mit »W.I.R. Wohnen Inklusiv Regensburg« drei komplett barrierefreie Mehrfamilienhäuser. Herzstück des bayernweit einzigartigen Projekts unter Federführung von DP Architekten Regensburg ist die betreute Wohngemeinschaft für junge Menschen mit Behinderung und Unterstützungsbedarf. Dort sind die Kinder der Initiatoren zu Hause. Mit einer Photovoltaik-Anlage auf den Dächern wird die Hälfte des Strombedarfs gedeckt, außerdem gehört ein eigenes Blockheizkraftwerk zum Projekt. Bei der Wahl des am besten geeigneten Wandbaustoffs entschieden sich die Mitglieder der Genossenschaft für den »Poroton-S8« von Schlagmann.

Menschen verschiedener Altersgruppen, mit und ohne Behinderung, leben und wohnen in dem inklusiven Projekt als Hausgemeinschaft zusammen. Den jungen Menschen mit Behinderung stehen 18 Appartements zur Verfügung, die speziell für ihren Unterstützungsbedarf ausgestattet wurden. Drei Elternpaare der dort lebenden Kinder haben Wohnungen in den umliegenden Häusern bezogen. So können sie zwar auf Distanz, aber auch in der Nähe ihrer erwachsenen Kinder leben. Ziel der Initiatoren war es, mit dem Wohnprojekt eine Lösung zu schaffen, die ihre hilfebedürftigen Kinder tragen wird, wenn sie als Eltern dazu eines Tages nicht mehr imstande sein sollten.

47 Wohneinheiten für unterschiedliche Bedürfnisse

Dazugekommen sind als Nachbarn Familien mit Kindern, ebenso wie Singles und Paare, jüngere und ältere Menschen. Sie alle wussten von Anfang an, dass sie dort nicht nur eine Wohnung mieten, sondern auch Verpflichtungen eingehen: Die Mitglieder der Genossenschaft kümmern sich gemeinsam um die Interessen der W.I.R., treffen miteinander alle Entscheidungen, unterstützen sich als Nachbarn und sind füreinander da. Die 47 Wohneinheiten sind 40 bis 144 m2 groß, es gibt dort frei finanzierte als auch öffentlich geförderte Wohnungen. Vorbild für die Regensburger Baugenossenschaft war ein integratives Wohnprojekt aus Freiburg. »Von der Vision bis zum Baustart war es ein langer und intensiver Weg. Wir als Genossenschaft waren uns aber sicher, dass das Konzept vom inklusiven Wohnen das richtige ist und verwirklicht werden soll«, so Annette Fischer, Mitglied der Vorstandschaft von W.I.R. Als Partner stand ihnen das Architekturbüro DP-Architekten aus Regensburg zur Seite. Sie hatten nicht nur die richtigen Antworten parat, sondern gemäß des Anforderungskatalogs der Genossenschaft einen hervorragend gelungenen Entwurf entwickelt.


Als Standort der drei viergeschossigen Neubauten konnte ein Baufeld auf dem Gelände der ehemaligen Nibelungenkaserne gewonnen werden. In den letzten Jahren erlebte das Viertel im Regensburger Süden durch viele realisierte Bauprojekte einen städtebaulichen Wandel. Von Vorteil für die Bewohner des weitgehend autofreien Quartiers ist sowohl die Nähe zur Stadt als auch zu Universität und Hochschule, zum Universitätsklinikum und dem neuen TechCampus.

Die drei schlicht gehaltenen Baukörper, die kostensparend ohne Vor- und Rücksprünge gehalten wurden, formen ein offenes U, das sich nach Süden hin öffnet. Im Innenhof gibt es einen inklusiven ­Spielplatz. Jede Wohnung hat einen Balkon, eine Loggia oder Terrasse. Sie sind ebenso wie die Tiefgarage und die Gemeinschaftsräume barrierefrei erschlossen. Die Wohnungen werden über eine Fußbodenheizung beheizt. Eine Photovoltaik-Anlage auf den Dächern deckt etwa die Hälfte des Strombedarfs, außerdem gehört ein eigenes Blockheizkraftwerk zum W.I.R.-Projekt.

Hohe Effizienz durch monolithische Ziegelwand

Die Außenwandkonstruktion der drei Gebäude wurde mit 36,5 cm starken ­»Poroton-S8«-Planziegeln errichtet, deren optimierte Lochgeometrie für einen sehr guten Schall- und Wärmeschutz sorgt. Der U-Wert der Außenwand beträgt 0,21 W / (m2K). Eine innovative Mikroverzahnung mit vielen kleinen Luftkammern vermindert den Wärmeverlust über die Stoßfuge. Das Ergebnis ist eine massive Ziegelwand mit einem U-Wert von 0,21 W / (m2K). Der plangeschliffene Hochlochziegel mit integrierter Perlitdämmung ist nach Aussage von Schlagmann Poroton der optimale Ziegel für den Objektbau, geeignet auch für KfW-Effizienzhäuser 55 und 40.

Wärmedämmfassade bei Betonwänden

Auch bei den Betonwänden am Aufzug und der Dachattika kamen Produkte des süddeutschen Mauerziegelanbieters zum Einsatz. Diese wurden mit der Wärmedämmfassade »Poroton-WDF 180« verkleidet, um so für einen einheitlichen Putzuntergrund ohne Putzrisse zu sorgen. Die »WDF« – einsetzbar für Außen- und Innendämmungen – ist eine mit dem natürlichen Dämmstoff Perlit gefüllte, massive Ziegelwand. Sie ist einfach und sicher in der Verarbeitung und bietet hohen Brandschutz, so Schlagmann Poroton. Dieses brandsichere und schadstofffreie System erfüllt alle Aspekte einer baubiologisch sinnvollen und ökologischen Wärmedämmung und es trägt entscheidend zur Reduzierung der Energiekosten bei.

Die drei in Regensburg fertig gestellten Gebäude erreichten den Standard KfW 55 entsprechend der EnEV von 2014. Neben den materialtypischen Vorteilen haben sich die Bauherren nicht zuletzt auch für die innovativen Produkte aus klimaneutraler Fertigung des niederbayerischen Ziegel-Spezialisten entschieden, weil sie »Problemmüll an der Fassade« vermeiden wollten.

Projekt mit Vorbildcharakter

Schon beim Bau wurden die Voraussetzungen für umweltfreundliche Mobilität geschaffen: Es gibt große Fahrradabstellräume sowie Ladestationen für E-Bikes und Elektroautos. Die Bushaltestelle ist nur wenige Schritte entfernt. Das Regenwasser von den begrünten Flachdächern wird aufgefangen und wiederverwendet. Das genossenschaftliche Projekt hat seinen Bewohnern auch wirtschaftlich eine Reihe an Vorteilen zu bieten: Die Mieten bleiben langfristig stabil, das ist vertraglich festgeschrieben. Sie liegen bereits deutlich unter den üblichen Preisen der Boomtown Regensburg und werden in den kommenden Jahrzehnten deutlich langsamer steigen als die Mieten auf dem freien Markt. Dafür sorgt das genossenschaftliche Modell. Der Schlüssel, nach dem die Genossenschaftsanteile und Mieten berechnet werden, nimmt besondere Rücksicht auf Familien und verrechnet pro Kind einen Abschlag. Das Gesetz, das solche Genossenschaftslösungen auch für Sozialprojekte eröffnet, stammt aus dem Jahr 2006. Das bayerische Sozialministerium unterstützte die Elterninitiative frühzeitig mit 30 000 Euro als Anschubfinanzierung. Alle Bewohner sind Mitglieder der Genossenschaft und haben Anteile gezeichnet. Sie konnten ihre Wohnungen mitplanen und haben ein lebenslanges Wohnrecht, da es keine Eigenbedarfskündigungen gibt.   J

Firmeninfo

Schlagmann Poroton GmbH & Co.KG

Zentrale Zeilarn, Ziegeleistraße 1
84367 Zeilarn

Telefon: 08572 17-0

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