Nelskamp: Sturmsicherung via »Dachstick« erhöht die Verlegegeschwindigkeit

Matthias Schomberg, Chef der Dach- und Fassadenspezialisten der Schomberg + Co, Dortmund-Applerbeck, hat sich bei der Neueindeckung von acht Mehrfamilienhäusern erstmals für den Dachstick als die schnellere und komfortablere Art der Sturmsicherung entschieden. Entscheidend war für ihn die Einsparung des dritten Manns, der bei herkömmlichen Sturmsicherungssystemen hinterherläuft und die Seitenfalzklammern befestigt.

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In der Straße »Am Richterbusch« in Dortmund-Hörde stehen die acht Mehrfamilienhäuser aus den sechziger Jahren, deren Fassaden und Dächer 2018 komplett saniert wurden, inkl. Dämmung mit neuer Unterspannbahn, Verlattung, erweitertem Dachüberstand und neuen Rinnen. Dachdecker Schomberg legt auf Konkurrenzfähigkeit durch Qualität und Wirtschaftlichkeit Wert: »Da wir durch den Dachstick keine Klammern mehr haben und das unsägliche ›Aus-der-Hosentasche-Holen‹ der Drähte entfällt, haben wir natürlich den Vorteil, schneller zu sein. Zusätzlich entfällt auch der Klammerer, dieser unbeliebte Job, den immer irgendeiner machen musste. Von daher haben wir einen großen Zeit- und Preisvorteil.«

Kein »Gefummel« – keine Lagerhaltung

Bisher wurden Dachziegel überwiegend mit Sturmklammern gesichert. Der Dachstick vereinfache die Sturmsicherung am Steildach: Seine Befestigung an der Lattung erfolgt in einem Arbeitsschritt ohne zusätzliches Werkzeug. Zurzeit bieten die Dachziegelwerke Nelskamp die Windsogsicherung mit dem Dachziegel »F 12 Ü - Süd« an. Für diese Kombination bestätigte der ZVDH die Hinterlegung der Materialgarantie. Zudem ist das recycelbare Material besonders leicht und ohne scharfe Kanten.

Vormontiert und fest mit dem Ziegel verbunden

Bereits im Werk werden »Dachstick« und Ziegel zu einer Einheit: Dazu wird der Dachziegel gepresst, mit einem Hinterschnitt versehen und gebrannt. Danach fixiert ein Dübel den Stick am Hinterschnitt. Somit sind weder Extra-Werkzeug bei der Eindeckung noch die aufwendige Lagerhaltung der unterschiedlichen Klammern erforderlich. Das vormontierte Befestigungssystem macht langwierig zu montierende Seitenfalz-Sturmklammern überflüssig. Der Dachstick wird einfach ausgeklappt und über die Dachlattung geschoben.


Höhere Verlegegeschwindigkeit

Dominik Gröning, Dachdecker bei Schomberg + Co: »Das Produkt kostet ein bisschen mehr, aber das Gefummel mit den Klammern fällt weg. Die Verlegung geht wesentlich schneller und wir sparen den dritten Mann ein. Verlegung und Klammerung geschehen eben in einem Arbeitsgang. Und für unsere Mitarbeiter ist es natürlich auch einfacher: Man muss sich nicht mehr abquälen mit der Einhängung und Montage. Mit dem Einsatz des Dachsticks wird nur noch der Dachziegel aufgesetzt und die Klammer hinter die Latte gezogen.«

Berechnung der Windsogsicherung

Dächer müssen nicht überall komplett geklammert werden. Es gibt Regeln und Normen für die Bereiche, wo zu befestigen ist. Deutschland ist in Windlastzonen I – IV eingeteilt. Dortmund befindet sich in Windlastzone II, d. h. der Traufbereich, der Ortgangbereich und evtl. der Firstbereich müssen befestigt werden. In der Fläche kann auf eine Verklammerung verzichtet werden. Berechnungsprogramme zeigen dem Verarbeiter und Planer, wo und wie viel zu klammern ist.

Eindecken – sichern – fest

Die Verarbeitung ist einfach, schnell und wirtschaftlich: Der Dachstick wird aufgeklappt, die Dachpfanne wie üblich verlegt und der Stick auf die Lattung geschoben. Zur Begradigung der Eindeckreihen kann das Sturmsicherungssystem von außen seitlich verschoben werden und ermöglicht so ein optimales Deckbild.

Bei späteren Reparaturen oder Baumaßnahmen ist ein unkomplizierter Austausch möglich: Mit wenigen Handgriffen von außen kann die Sturmsicherung gelöst und wieder befestigt werden.   J

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