Nelskamp: Denkmalgerechte Solarthermie-Kollektoren auf historischem Hotel

In Oebisfelde, einem idyllischen Dorf am Mittellandkanal bei Wolfsburg gelegen, wurde ein denkmalgeschütztes Hotel saniert. Auf dem Dach des »Hotel am Markt« wurde das System »Solar Power Pack« (»SPP«) von Nelskamp installiert. Hierbei handelt es sich um einen thermischen Kollektor, der in Form und Farbe der »Finkenberger Pfanne« exakt angepasst ist. Er liegt fast unsichtbar auf dem Dachstein auf, wird durchströmt von einer Sole-Lösung, die aufgefangene Sonnenwärme durch ein Rohrleitungssystem weiterleitet und im Hotel zur Trink- und Brauchwassererwärmung genutzt wird.

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Die »SPP«-Anlage wurde auf der Dachrückseite auf Fläche von etwa 30 m2 aufgebracht und sie produziert eine thermische Leistung von ca. 2 500 bis 3 000 kWh im Jahr. Die Vorderseite wurde mit dem Hohlfalzziegel »H 14« aus dem Nelskamp-Sortiment eingedeckt. Da die »SPP«-Kollektoren auf den Finkenberger Dachsteinen fast unsichtbar sind und die Pfanne dem Hohlfalzziegel ähnlich ist, genehmigte die Denkmalschutzbehörde das »SPP« als thermischen Kollektor, damit eine regenerative Energiegewinnung auch unter Denkmalschutzbedingungen möglich ist.

Energiegewinnung unter Denkmalschutzbedingungen

Das »Solar Power Pack« ist hier mit einer Teilfunktion im Einsatz, bei der die thermische Nutzung allein für die Trinkwassererwärmung im Vordergrund steht. Im Hotel wird die Wärme auf einen Trinkwasser-Pufferspeicher geleitet und dort zwischengelagert.

Das System braucht grundsätzlich einen Pufferspeicher, kann aber auch an bestehende Systeme angedockt werden. Das bedarf dann einer entsprechenden technischen Abstimmung. Die »SPP«-Anlage kann aber auch mit einer speziell abgestimmten Wärmepumpe als komplettes Heizsystem für ein entsprechend gedämmtes Haus dienen. So würde das System wie eine Geothermiewärmepumpe angewendet; dabei liegt der Kollektor nicht in der Erde, sondern wird auf dem Dach genutzt und übernimmt von dort die Energieversorgung für das komplette Haus.

Erste Überprüfung verlief ohne Beanstandung

Die Anlage wurde vor einem Jahr montiert und  besteht auf dem Dach aus 30 m² »SPP«-Kollektoren, die mit ortsansässigen Handwerkern an einem Tag verlegt wurden. Technisch handelt es sich um eine Standard-Solarthermiestation mit zwei 830-Liter Pufferspeichern und einer Frischwasserstation. Die Spitzenlastabdeckung gewährleistet eine Gastherme.  Die Anlage wird einer jährlichen Routinekontrolle unterzogen, also Dichtigkeit, Druckprüfung und Kontrolle der Einstellungen. Zuletzt wurde die Anlage im August 2018 überprüft, und das ohne jegliche Beanstandung.

»Wir bereiten unser Heißwasser mit Dachziegeln, die Sonnenwärme sammeln und für den Brauchwasserbedarf unserer Gäste nutzbar machen«, so der Hotelier und Bauherr Heinrich Frejno. »Wir nutzen Sonnenenergie aus Umweltschutzgründen, um den Einsatz fossiler Energien zu reduzieren. Zusammen mit dem Denkmalschutz entschieden wir uns für die moderne und sehr einleuchtende Methode des ›Solar Power Packs‹. Das Brauchwasser wird zuverlässig, ganzjährig effizient erwärmt. Auf dem Hoteldach bleiben die Kollektoren dennoch völlig unauffällig, nahezu unsichtbar. Ganz im Gegensatz zu den herkömmlichen – von mir als hässlich und störend empfundenen – aufgeständerten Systemen, die hier wegen des Denkmalschutzes ohnehin von vorneherein ausschieden. Der Denkmalschutz hat deshalb diesem System sofort zugestimmt. Wir nutzen das ›SPP‹ seit ungefähr einem Jahr und unsere Gästen schätzen das warme Wasser auch in der Gewissheit, damit einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.«    J


 

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