Im New Yorker Stadtteil Chelsea entstand mit dem Bürohochhaus 28&7 ein neues architektonisches Highlight. Das Gebäude besticht durch eine filigran gerasterte Glasfassade, deren Fensterflächen mit schwarzen Keramikprofilen von Moeding eingefasst sind. Die auskragenden Rahmen bilden sich aus zwei schalenförmigen Keramikelementen auf Basis des »Longoton«-Systems. Ihre dreidimensionale Struktur wird durch eine speziell entwickelte Farbglasur noch verstärkt.
Optisch reiht sich das von Skidmore, Owings & Merrill (SOM) entworfene zwölfstöckige Bürogebäude mit insgesamt 105 000 m2 Bürofläche in die Elite der architektonisch markanten, schwarz getönten Geschäftshochhäuser ein. Neben dem Wohn- und Geschäftshaus am Broadway ist der aus Stahlbeton errichtete Baukörper schon das zweite Gebäude von SOM in New York City mit einer Glasfassade und dreidimensional vertikal und horizontal auskragenden Keramiklisenen als expressive Fensterrahmen. Das Keramikgitter verleiht dem Gebäude ein skulpturales Profil. Es fängt das Licht in weichen Schattierungen und scharfen Kanten ein und reflektiert es.
Das gleichmäßige Raster der übergroßen Fenster ist eine zeitgemäße Neuinterpretation der Backsteinbauten der Vorkriegszeit. Die klaren Details der Fassade – die glasierten Terrakottalisenen ebenso wie die vollverglasten Eckfenster – erinnern mit ihrer Eleganz an feinste Couture und nehmen Bezug auf die Lage im »Fashion District«. Aufgrund der von den Architekten vorgesehenen Größe der Keramikelemente wurde das Moeding »Longoton«-System mit möglichen Längen von bis zu drei Metern eingesetzt. Die gewünschte dreidimensional auskragende Struktur der Keramiklisenen wurde mit jeweils zwei schalenförmigen Keramikelementen realisiert, welche mit »Longoton«-Rapid-Plattenhaltern von Moeding auf einer bauseitigen Unterkonstruktion befestigt sind. So wurde eine sichere und schnelle Montage ermöglicht. In den Fensterecken laufen die horizontalen und vertikalen Keramiklisenen in einem Winkel von 45 Grad ineinander. Um hier ein exaktes Fugenbild auszubilden, waren hochpräzise Plattenzuschnitte erforderlich. Mit der werkseigenen CNC-Kalibrieranlage wurden diese daher im Vorfeld dreidimensional geplant. Bauseitige Schnitte konnten so vermieden werden.
Keramischer Beitrag zur Ökobilanz
Neben der Struktur legten die Architekten besonderen Wert auf die Farbwirkung der Keramikelemente. Das schwärzeste Schwarz war gewünscht. In einem mehrstufigen Bemusterungsprozess stellte Moeding deshalb verschiedene Ansätze vor. Diese reichten von vulkanfarbenen Scherben ohne Glasur über verschiedene matte bis hin zu glänzenden Glasuren auf unterschiedlichen Scherbenfarben. Die Architekten entschieden sich schließlich für ein zweischichtiges System aus schwarzer Engobe und hochglänzender Glasur auf braunem Scherben. Trotz des zweischichtigen Glasuraufbaus konnten die Platten im Einbrennverfahren hergestellt werden. Dadurch wurde im Vergleich zum Zweitbrandverfahren eine erhebliche Menge CO2 eingespart – ein wichtiger Beitrag zur Ökobilanz des LEED in Gold zertifizierten 28&7.
Hinter der ikonischen Fassade überrascht der Neubau mit einem stützenfreien Grundriss, der eine flexible Gestaltung der Geschäfts- und Büroetagen möglich macht. Die großflächige Dreifachverglasung lässt viel Tageslicht in die Räume, dämpft den Lärm von Manhattan und minimiert den Wärmeeintrag im Sommer und die Energieverluste im Winter. Die Raumhöhe der Einzelhandelsflächen und der Lobby im Erdgeschoss erstreckt sich über zwei Geschosse.