Moeding Keramikfassaden GmbH Glas- und Keramikoberflächen im Wechselspiel

Neue Wege der Fassadengestaltung bestritten Moeding und die Architekten von Payette für einen Neubau für Biotechnologieforschung in der US-Metropole Boston. Dabei bilden Transparenzgrade, Form und Farbe einen Dreiklang, der die Wahrnehmung der unterschiedlichen Materialien sowie das Gebäude mit seiner Umgebung unmerklich verschwimmen lässt.

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Moeding

Das Seaport District südöstlich des Stadtzentrums von Boston ist bekannt für seine Technologieunternehmen, die ihm den Spitznamen »Innovation District« bescheren. So bildet das Stadtquartier auch den idealen Standort für den Neubau eines Labor- und Bürogebäudes für Biotechnologie. Das unter dem Namen »The 105« bekannte Objekt geht jedoch weit über die Errichtung einer adäquaten Umgebung für Spitzentechnologie und -forschung hinaus. So sollte die Architektur eine bewusst einladende Geste für die Gemeinschaft und Nachbarschaft darstellen, die sich durch Transparenz und eine teilöffentliche Nutzung in einzelnen Bereichen des Gebäudes zeigt. So baut sich der kristalline Kubus über einem zweigeschossigen Sockel mit durchgehender Glasfassade auf, die samt teils auskragendem Vordach und innen sichtbarer Holzdeckenstruktur eine helle und filigrane Schnittstelle zum Außenraum an der belebten Straße und zum gegenüberliegenden Park bildet.

Skulptural geschichtete Keramikplatten

Die markanteste Note setzt jedoch die Gebäudehülle oberhalb der zweiten Ebene. Hierfür entwickelten die ortsansässigen Architekten von Payette eine vertikale Struktur, in der sich lichtdurchlässige, intransparente Verglasungselemente mit skulptural geschichteten Keramikplatten abwechseln. Die schmäleren, ziegelbekleideten Außenwandflächen rhythmisieren dabei die kompakte, planebene Glashülle und verleihen ihr eine grafische Reliefstruktur. Realisiert wurde dies mithilfe zweier unterschiedlicher, speziell entwickelter Plattentypen auf Basis der großformatigen Ziegelplatten »Longoton« von Moeding. So gehen glatte Platten flügelartig in gewellte Varianten über. Darüber hinaus sind die einzelnen Platten schräg geschnitten und bilden durch die vertikale Anordnung der unterschiedlich breiten Elemente ein Wellenmuster, das sich über die gesamte Fassadenhöhe zieht.


Das spezifische Design – ebenso wie die charakteristische Farbgebung in Blaugrün mit teiltransparenter Glasur – entstand in enger Abstimmung mit dem Hersteller. Gemeinsam mit Moeding sowie dessen Vertriebspartner in den USA, der Shildan Group aus New Jersey, konnten die Architekten Schritt für Schritt zum gewünschten Ergebnis kommen. So entwickelte der im niederbayerischen Marklkofen beheimatete Spezialist für Keramikfassaden Moeding, der bereits weltweit prominente Fassaden ausstatten durfte, im heimischen Labor verschiedene Muster, die den Designvorstellungen der Architekten für ihr Bostoner Projekt nahe kamen. Die Planer nahmen die Vorschläge wohlwollend auf und näherten sich gemeinsam mit dem Hersteller der finalen Farb- und Formgestaltung. So wurden selbst die Produktionswerkzeuge speziell an die Anforderungen angepasst, um dem außergewöhnlichen Designergebnis gerecht zu werden.

Die bläuliche Farbe nimmt Bezug auf die allseits umgebende Glasoberfläche, die als opakes Weißglas ausgeführt ist und somit das Innenleben der Forschungs-und Wissenschaftsräume dezent abschirmt. Gleichzeitig spiegeln sich von außen die belebte Umgebung sowie der Himmel in der Fassade, was wiederum eine homogene Gesamterscheinung unterstreicht. Realisiert wurde die Fassade gänzlich mit vorgefertigten Elementen. Moeding lieferte hierfür die Ziegelplatten in ein Fertigungswerk nach Italien, wo sie um die Glasbestandteile ergänzt wurden. Mit Containern nach Boston verschifft, konnten sie so in verkürzter Montagezeit an das Gebäude angebracht werden.   J

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