Das Thema Bauen im Bestand beinhaltet eine große Bandbreite an unterschiedlichen Herangehensweisen. Zwei ganz unterschiedliche Beispiele von möglichen Erweiterungen sind das Alumnat in Dresden und der Arcadia Park in Düsseldorf. Ihr gemeinsamer Nenner ist eine Keramikfassade in hellen Terrakottatönen von Moeding. Die positiven Eigenschaften des Ziegelmaterials sowie die Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit einer Keramikfassade ergeben laut Hersteller zahlreiche Vorteile. Eine entscheidende Rolle spielt auch die Vielfalt an gestalterischen Möglichkeiten, um Form und Funktion des Neubaus in Einklang mit dem Bestand zu bringen.
Im Wesen erweitert, in der Erscheinung harmonisch
Wie elegant sich eine hinterlüftete Keramikfassade von Moeding in eine gewachsene Baulandschaft aus umliegenden Gründerzeitvillen integrieren lässt, zeigt das Alumnat – ein mit der Lehranstalt verbundenes Schülerwohnheim auf dem Campus des Evangelischen Kreuzgymnasiums in Dresden-Striesen.
Nach knapp zweijähriger Bauzeit konnten zum Schuljahr 2019/2020 neben 44 neuen Plätzen auch vier Gemeinschaftsräume und ein großzügiger, barrierefreier Eingangsbereich fertiggestellt werden. Die Architekten legten dabei großen Wert auf einen sorgsamen Umgang mit dem bestehenden Ensemble und wählten hierfür cremefarbene »Longoton«-Platten. »Das Besondere an Moeding Keramik ist die Möglichkeit, durch die Herstellung eigener Mundstücke und durch Bemusterungen Einfluss auf die Gestalt nehmen zu können«, so Architekt Benjamin Bäurle. Auf diese Weise entstanden die Reliefierungen in den Bänderungen, die wunderschön den Charakter der Sandsteinplatten und Vertäfelungen des Bestands aufnehmen.Hervorzuheben seien darüber hinaus auch die Deckenuntersichten, die ebenfalls vollständig mit Ziegelplatten verkleidet wurden. Für farbliche Akzente sorgt ein dunkler Grauton an Fenstern, Türen und im Sockelbereich. Ausgehend von der kleinsten Einheit der Zimmer, wählten die Architekten für die Keramikplatten ein Format von bis zu 760 x 2100 mm, um zwischen den Fenstern eine ruhige Fassadengliederung zu erzeugen.
Kontinuität durch dezente Fortschreibung
Mit dem Sprichwort »Du siehst nur, was du weißt« beschreibt Moeding-Fachberater Achim Brunne das fertiggestellte Bauprojekt Arcadia Stern in Düsseldorf-Rath. Denn bei dem Baukörper handelt es sich ebenfalls um eine Erweiterung des Bestandsgebäudes. Aufgrund identischer Fassadengestaltung ist sie jedoch lückenlos und nahezu unsichtbar mit dem bisherigen Bestand verbunden. Im Düsseldorfer Nordosten, in unmittelbarer Nähe zum Aaper Stadtwald, realisierte die Brune Immobilien Gruppe bereits vor fast zwanzig Jahren den ersten Bauabschnitt des achtgeschossigen Bürokomplexes unter dem Namen »Arcadia Parc«. Der Projektentwickler möchte den rund 11 000 m2 großen Neubau als nachhaltiges Gebäude verstanden wissen.
Einen großen Anteil übernimmt dabei die vorgehängte, hinterlüftete Keramikfassade, die auch vor 20 Jahren von Moeding geliefert wurde. Zum Einsatz kamen analog zum Bestandsgebäude überwiegend hellgraue »Alphaton«-Platten im Format 200 x 430 mm, die mithilfe des Moeding »Rapid System« montiert wurden. Dieses besteht aus vertikalen Tragprofilen, die spezielle Plattenhalter an jeder Stelle aufnehmen können und somit die Reihenfolge der Montage flexibel halten. Für den fließenden Übergang an der Fassade konnten so Fassadenplatten des Bestandsgebäude unkompliziert entnommen werden, um schließlich die Farbe für die aktuelle Produktion 1:1 nachzuempfinden. J