In Wörrstadt im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz ist eine der zentralen Straßen der Ortsmitte grundlegend saniert worden. Bei der Befestigung des Straßenbelags setzten die Verantwortlichen auf einen besonders wartungsarmen Betonpflasterbelag.
Nicht erst seit Corona-Zeiten zeigt sich, dass wieder mehr Menschen aufs Land ziehen. Einer Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerungsentwicklung zur Folge haben vor allem kleine Kommunen an Attraktivität gewonnen. Auch in Wörrstadt im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz ist dieser Trend zu beobachten: Hier stieg die Einwohnerzahl von rund 8000 Einwohnern im Jahr 2000 auf gut 8 500 Einwohner bis Ende 2022. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, beteiligt sich die Gemeinde am Förderprogramm »Ländliches Zentrum Wörrstadt«, welches das Ziel verfolgt, den ländlichen Raum zu stärken und kleine Gemeinden aufzuwerten und zukunftsfähig zu machen. Im Rahmen dieser umfangreichen Maßnahmenpalette wurde auch eine der zentralen Straßen der Ortsmitte grundlegend saniert.
Bereits im August 2021 wurden in einem ersten Bauabschnitt Teile der Friedrich-Ebert-Straße in Wörrstadt saniert. Seit 2022 verläuft nun der 2. Bauabschnitt in nördlicher Richtung. Die Friedrich-Ebert-Straße hat für Wörrstadt eine zentrale Bedeutung. Hier befinden sich drei Bankfilialen, zwei Apotheken und weitere Geschäfte für den täglichen Bedarf. Die ursprüngliche Befestigung der Straße, bestehend aus einer asphaltierten Fahrbahn und einem mit Doppelverbundpflaster befestigten Gehweg, erfüllte nicht mehr die Anforderungen an einen zukunftsfähigen Ortskern. Aus diesem Grund entschieden sich die Verantwortlichen der Gemeinde dazu, die Straße grundlegend zu sanieren. Ziel war es, die Straße mithilfe eines geeigneten Pflasterbelages optisch aufzuwerten und gleichzeitig eine Befestigung zu wählen, der die anfallenden Verkehrsbelastungen keinen Schaden zufügen können.
Gesucht: attraktiver und belastbarer Pflasterbelag
Dipl.-Ing. (FH) Andrea Koch aus Hergenfeld beschreibt die Maßnahme: »Eine erneute Asphaltierung der Straße schied für uns aus optischen Gründen von vorneherein aus. Gesucht war dagegen ein attraktiver Betonpflasterbelag, mit dem man auch farbliche Akzente setzen kann. Da die Straße wochentags von über 60 Bussen befahren wird, muss hier allerdings ein Belag eingebaut werden, der sich auch bei Belastung nicht verschiebt«, so Koch. Die Wahl für die Sanierung des etwa 5 000 m² umfassenden Straßenraums (2. Bauabschnitt) fiel auf ein Pflastersystem vom Pflasterhersteller Beton Pfenning aus Lampertheim. Hendrik Jäger, Verkaufsleiter im Hause Pfenning: »Schon seit längerer Zeit haben wir nach Alternativen gesucht, die die Verlegung vereinfachen und die stets eine optimal ausgeprägte Fuge garantieren. Der Werkstoff EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) war schließlich die Lösung. In Belastungstests haben wir herausgefunden, dass sich dieser Synthesekautschuk sehr gut als Fugenmaterial eignet. Bei unserem Betonsteinsystem ›CombiConnect‹ sind die Steine mit einem werkseitig fixierten, steinumfassendem EPDM-Profil ausgestattet. EPDM ist ein dynamisches Material und damit hervorragend geeignet für einen maximalen Lastabtrag. Gemäß der DIN 18318 ergeben sich stets normgerechte Fugenbreiten von 4 mm«, so Jäger. Ökologisch ist das Fugenmaterial EPDM unbedenklich und zudem gut recycelbar. Auch zeichnet es sich durch eine hohe Verschleißfestigkeit aus, denn es ist absolut Frost- und Tausalzresistent sowie temperaturbeständig zwischen -50 und +145 Grad.
Gefunden: Betonpflastersystem mit EPDM-Fuge
Andrea Koch erklärt: »Uns hat dieses System aber auch deshalb überzeugt, da der ›CombiConnect‹-Pflasterstein im Vergleich zu einem konventionellen Pflaster eine wartungsfreie Fuge hat. Hier kann kein Splitt oder Sand aus den Fugen gespült werden. Der Einsatz von Kehr-Saugmaschinen ist dabei völlig unbedenklich. Verlegt wurde das Pflaster mit dem Format 30 × 18 × 10 cm einfach und schnell im Ellenbogenverband. Die EPDM-Fuge sorgt dabei für ein sehr gleichmäßiges Fugenbild.«
Alle Steine verfügen nach Unternehmensangaben über eine edel anmutende edelstahl-kugelgestrahlte Oberfläche. So wurden auf der Fahrbahn helle Steine im Farbton »onyx Steel« und auf den Gehwegen der Farbton »aurum Steel« eingebaut. Für den ruhenden Verkehr entschied man sich für dunkle Steine mit der Oberfläche »carbon Steel«. Bis Mai 2024 sollen die Baumaßnahmen in der Friedrich-Ebert-Straße abgeschlossen sein. Durch die pflegeleichten Fugen erhoffen sich die Verantwortlichen über die Jahre auch spürbare Einsparungen bei der Pflege der Flächen.