Betonwerk Pfenning: Pflastersystem mit belastungsfähigem Fugenfüllstoff

Für ein Neubaugebiet in Kelsterbach wurde das Pflastersystem »CombiConnect« des Betonsteinherstellers Pfenning eingesetzt. Das Produkt verfügt über einen Fugenfüllstoff aus EPDM. Damit sollen durch den Anwohnerverkehr verursachte Schäden an dem Pflastersystem möglichst vermieden werden.

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Fällt bei Wohnstraßen die Wahl auf gepflasterte Flächen, müssen die anfallenden Verkehrsbelastungen berücksichtigt werden. So kann die unsachgemäße Verlegung der Steine ohne den DIN-gemäßen Fugenabstand zu Problemen führen. Ist die Fuge nicht richtig ausgeprägt, kommt es nicht zu einem dynamischen Lastabtrag zwischen den Steinen. Unter Belastung sind die Steine dann nicht in der Lage, die auftretenden Lasten auf die Nachbarsteine zu übertragen. Die Folge können massive Schäden an den Pflasterflächen sein. Um diese Probleme zu vermeiden, setzt die Stadt Kelsterbach auf das Pflastersystem »CombiConnect« des Betonsteinherstellers Pfenning. Beim Endausbau des Neubaugebietes »Länger Weg« kommen Pflastersteine zum Einsatz, die über einen Fugenfüllstoff aus dem Material EPDM verfügen und somit systembedingt stets eine normgerechte Fuge garantieren sollen. Schäden, die auf eine nicht lagerungsdichte Fuge zurückzuführen seien, sollen damit auf lange Sicht vermieden werden, so der Hersteller.

Dipl.-Ing. Michael Anthes von der Stadt Kelsterbach erläutert das Konzept: »Aus optischen Gründen schied Asphalt für die Anliegerstraßen von vornherein aus. Lediglich einige wenige Sammelstraßen wurden im Fahrbahnbereich mit Asphalt ausgebaut. Die restlichen Anliegerwege im Wohngebiet werden als verkehrsberuhigter Bereich mit Mischflächen ohne separate Gehwege und angehobene Bordanlagen ausgeführt. Die Straßenbreite beträgt knapp 5 bis zu 6 m in Pflasterbauweise mit einer mittig bzw. exzentrisch angeordneten 30 cm breiten Entwässerungsrinne.«


EPDM anstatt Sand oder Splitt

Um den gesamten Raum großzügig wirken zu lassen, suchten die Planer einen optisch einheitlich wirkenden Belag für Fahrbahn und Gehwege. Pkw, Radfahrer und Fußgänger sollen sich hier sicher auf einer durchgängigen Pflasterfläche bewegen können. Belastet werden die Flächen durch den üblichen Anwohnerverkehr, aber auch durch Müllfahrzeuge und schwerere Baufahrzeuge. Deshalb spielte auch das Thema Belastungsfähigkeit eine wichtige Rolle. Nachdem in einem ersten Teilbereich sowie auch in den vorangegangenen Bauabschnitten noch das Pflastersystem »CombiStabil« eingebaut wurde, fiel die Entscheidung für diesen Bauabschnitt auf das »CombiConnect«-Pflastersystem vom Pflasterhersteller Beton Pfenning. Hier werden die Fugen nicht mit Sand oder Splitt, sondern mit dem Hochleistungsfugenfüllstoff EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) ausgebildet. Nach Angaben des Herstellers handelt es sich hierbei um ein dynamisches Material, welches sich sehr gut für einen maximalen Lastabtrag eignet. Die Steine sind bereits werkseitig damit ausgestattet. Gemäß der DIN 18318 ergeben sich stets normgerechte Fugenbreiten von ca. 4 mm. Die EPDM-Fugen eignen sich für einen maximalen Lastabtrag bis einschließlich Bk 3,2.

Michael Anthes: »Der große Vorteil des ›CombiConnect‹-Pflastersystems im Vergleich zu einem konventionellen Pflaster ist die wartungsfreie Fuge. Systembedingt kann hier einfach kein Splitt oder Sand aus den Fugen gespült werden. Der Einsatz von Kehr-Saugmaschinen ist daher völlig unbedenklich. Ebenso für uns sehr wichtig: Dadurch, dass die Pflasterflächen sofort nach dem Einbau befahrbar sind, konnte die Bauzeit hier deutlich verkürzt werden.«

Ökologisch sei das Fugenmaterial EPDM unbedenklich – erklärt der Hersteller – und zudem recycelbar. Auch zeichne es sich durch hohe Verschleißfestigkeit aus, denn es sei absolut Frost- und Tausalz-resistent sowie temperaturbeständig zwischen -50 und +145 Grad.   J

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