Soudal N.V. Deutschland »Wir bilden die branchenspezifische Bauchemie aus einer Hand ab«

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Soudal
Von: Peter Lang

Der Dicht- und Klebstoffspezialist Soudal ist in Deutschland – wie auch weltweit – seit Jahren auf Wachstumskurs. Das gelingt zum einen durch ein vielseitiges Angebotsspektrum an bauchemischen Produkten, das alternative Rohstoffe und neue Technologien einbezieht. Darüber hinaus setzt das Unternehmen auf hohe Servicequalität und Anwendungskomfort, wie der baustoffPARTNER im Gespräch mit Geschäftsführer Harald Lüdtke und Alexander von Vulté, Leiter Marketing und Technischer Service, erfuhr.

Wenn man Harald Lüdtke nach dem Erfolgsrezept von Soudal fragt, dann fallen Begriffe wie »neue Bauchemie« oder »Systemlösungen aus einer Hand«. Der Geschäftsführer von Soudal Deutschland, der seit 2021 als Direktor Central Europe auch die Aktivitäten in Österreich und der Schweiz verantwortet, sieht in der breiten Aufstellung und dem tiefen Angebotsspektrum den großen Vorteil von Soudal: »Wir beherrschen eine Vielzahl an Dichtstofftechnologien auf unterschiedlichster Werkstoffbasis und können gerade mit der neuen Bauchemie wie beispielsweise mit Hybridpolymeren stets sehr gute Alternativen anbieten.« Diese Flexibilität half Soudal auch über die zuletzt sich häufenden Rohstoffengpässe hinweg. Harald ­Lüdtke erläutert: »Als Hersteller bauchemischer Produkte waren wir sehr früh von der Rohstoffknappheit betroffen. Es begann Anfang 2021 mit MDI, das wir für die Produktion von polyurethanbasierten Produkten benötigen, und setzte sich Mitte des Jahres mit Siliziummetall fort, das ein wesentlicher Bestandteil von Silikon ist.«

Alexander von Vulté Leitung Marketing und Technischer Service

»Mit der neu entwickelten HMX-Technologie wird Verarbeitern schon sehr bald eine weitere innovative Abdichtungslösung  zur Verfügung stehen«

Soudal hatte die Engpässe bei Silikon und PU-Schäumen sowie die damit verbundenen Preisanpassungen frühzeitig an seine Kunden kommuniziert. Dank der Verfügbarkeit unterschiedlicher Dichtstoff-Technologien konnte die Rohstoffengknappheit gemeistert werden. »Es war uns möglich, dauerhaft lieferfähig zu bleiben, da wir zum Beispiel immer eine passende Silikon-Alternative aus der umfangreichen Soudal-Markenwelt als Lösung anbieten konnten«, sagt Alexander von Vulté. Inzwischen hat sich die Lage an den Rohstoffmärkten entspannt, sodass Soudal seinen Kunden auch preislich wieder entgegenkommen kann, wie der Marketingleiter erfreut verkündet: »Aufgrund der positiven Entwicklungen auf dem Rohstoffmarkt haben wir seit Juni begonnen, den eingesetzten Teuerungszuschlag – der uns erlaubte, in dem volatil gewordenen ­Rohstoffmarkt schnell zu agieren – schrittweise um zunächst 30 Cent und dann nochmals um 45 Cent zu senken. Inzwischen haben wir den Teuerungszuschlag bei Silikonprodukten komplett zurückgenommen. Dies würde im Durchschnitt einer Preisreduktion von 20 Prozent entsprechen.« Auch die erhöhten Kosten bei Verpackungen, Logistik und Personal konnte Soudal durch Investitionen in eine effizientere Produktion kompensieren.

Die Botschaft lautet: »Wir können Fenster«

Soudal hat sich in den letzten Jahren immer mehr vom Hersteller einzelner Produkte zum Systemlöser und Komplettanbieter gewandelt. Bestes Beispiel ist das Thema Fenster, das 2021 mit einer großen Kampagne forciert wurde. Laut Harald Lüdtke war es eine bewusste strategische Entscheidung, sehr tief in das Segment Bauteile / Fenster einzusteigen und sich damit deutlich von anderen bauchemischen Unternehmen abzuheben: »Mit unserer Hauptbotschaft ›Wir können Fenster‹ zielen wir nicht nur auf die Fenstermontage, sondern auch auf die Produktion von Bauelementen ab und bilden damit die gesamte branchenspezifische Bauchemie aus einer Hand ab. Besonders die Erweiterung unseres Leistungsspektrums durch ›Direct Glazing‹ als letztem Bindeglied von der Isolierglasproduktion bis zur Montage des Fensters stärkt unsere Marktposition als Komplettanbieter rund ums Kleben und Abdichten im und ums Fenster weiter. Um chemische Verträglichkeit zu gewährleisten und dem Anwender maximalen Komfort zu ermöglichen, bieten wir gezielt Systemlösungen aus einer Hand an. Sie erhöhen die Sicherheit und sollte es doch mal einen Gewährleistungsfall geben, hat der Kunde nur einen Ansprechpartner.«

Parallel zu seiner Fensteroffensive hat Soudal auch massiv in neues Personal und damit Kundenservice investiert. So wurde das Fensterteam um erfahrene Branchenexperten erweitert, die mit ihrer Erfahrung rund um bauchemische Produkte die Anwendungsorientierung des Unternehmens weiter erhöhen sollen. Außerdem wurde die 2021 neu geschaffene Management-Position Business Developer im Fensterbereich gleich doppelt besetzt. Die beiden Manager sollen den Fensterbereich strategisch weiterentwickeln, neue ­Potenziale ausloten und durch den engen Kundenkontakt ein direktes Feedback zu den Produkten einholen. Doch damit nicht genug. Auch den Vertrieb hat Harald ­Lüdtke personell aufgestockt: »Soudal ist es ein großes Anliegen, nicht nur leistungsstarke Produkte herzustellen und in den Markt zu bringen, sondern ausführenden Handwerkern hauseigene Experten mit technischer Kompetenz zur Seite zu stellen, die mit ihrem Wissen unterstützen und zur optimierten, zeit- und kostensparenden Ausführung beitragen können.« Um den Servicegrad zu erhöhen, schult Soudal verstärkt Mitarbeiter im Außendienst und im technischen Vertrieb. Damit sei gewährleistet, so der Geschäftsführer, dass die Mitarbeiter stets auf dem neuesten Stand seien und auf der Baustelle individuell und umfassend beraten könnten.

Systemlösungen aus einer Hand: Soudal-Deutschland-Geschäftsführer Harald Lüdtke,  hier auf der Fensterbau Frontale in Nürnberg.

Mehr Personal erfordert Standort-Ausbau

Gerade in der Corona-Zeit hat Soudal seinen Personalbestand signifikant erhöht, und zwar quer durch alle Bereiche vom Vertrieb über das Marketing, den Innendienst und die Logistik bis hin zur Anwendungstechnik und den Internal Services. Aktuell beschäftigt Soudal Deutschland 90 Mitarbeiter, das sind etwa 35 Prozent mehr als 2019. Der erhöhte Personalstand sowie der Ausbau der Lager- und Vertriebskapazitäten haben auch dazu geführt, dass der Standort in Leverkusen derzeit erweitert wird. Zum aktuellen Stand der Bauarbeiten berichtet Harald Lüdtke: »Der Abriss eines der bisherigen Gebäude ist bereits erfolgt, Betonständerwerke und Treppenhaus sind mittlerweile aufgebaut. Voraussichtlich im April 2023 werden das neue hochmoderne Lager mit 14 m hohen Regaleinheiten, die Logistikräume und die Schulungsräume fertiggestellt sein. Der neue Bürotrakt wird voraussichtlich zu Ende 2023 bezogen werden können.«

Die Kapazitätserweiterung folgt auch einem kontinuierlichen Wachstumsprozess bei Soudal Deutschland. Nach einem Wachstum von 10 Prozent in 2020 auf 88 Mio. ­Euro­konnte Soudal Deutschland im vergangenen Jahr abermals 10 Prozent zulegen und steuert damit auf die 100 Mio. Euro-Marke zu. Der Profibereich wuchs im vergangenen Jahr sogar um 17 Prozent – daneben ist ­Soudal im Baumarkt- und Industriegeschäft aktiv. In Österreich konnte Soudal um 14 Prozent zulegen und in der Schweiz, wo man 2022 erstmalig selbst vertrieblich aktiv wurde, plant Harald Lüdtke recht bald die Eröffnung einer eigenen Niederlassung. Die gesamte Soudal Group mit Hauptsitz in Belgien konnte 2021 ihren Umsatz um 20 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro hochschrauben.

Neue Technologien, mehr Nachhaltigkeit

Um dieses Wachstumstempo beizubehalten und um weniger von einzelnen Rohstoffen abhängig zu sein, forscht Soudal ständig an neuen Technologien wie etwa der HMX-Technologie. Das Kürzel steht für Hydro Modified X-linked, wie Alexander von Vulté erläutert. Mit der neuen Technologie soll Verarbeitern schon bald eine weitere innovative Abdichtungslösung zur Verfügung stehen. »Bei HMX handelt es sich um eine patentierte High-End-­Dichtstofftechnologie, die auf einem vernetzten Hydro-Polymer basiert. Als erstes HMX-Produkt kommt demnächst ›HMX Facade Pro‹ als hochleistungsfähiger elastischer Dichtstoff speziell für Fenster- und Fassadenabdichtungen auf den Markt«, verrät Alexander von Vulté.


Das Produkt reiht sich ein in die große Palette an Dichtstoffprodukten, mit denen ­Soudal sich als wichtiger Lieferant für die energetische Sanierung von Fenstern oder Dächern positioniert. Entsprechend positiv bewertet es der Soudal-Marketingleiter, dass die aktuelle Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) den Schwerpunkt auf die energetische Sanierung legt. »Vor allem ältere Gebäude sind oftmals wenig dicht und erfordern unnötig viel Heizenergie. Fenster und Dach sind wichtige Stellschrauben, wenn es um Energieeffizienz geht. Mit unseren Produkten und Systemen lässt sich die Gebäudehülle – vom Fenster bis zum Dach – auch im Bestand zuverlässig und dauerhaft abdichten. Sie tragen wesentlich zu einer luftdichten Gebäudehülle bei, die Wärmeverluste und Feuchtigkeitsprobleme verhindert«, so Alexander von Vulté.

Mit seinen Produkten unterstützt Soudal energieeffizientes und nachhaltiges Bauen und Sanieren. Aber auch in der Unternehmensphilosophie stellt das Thema Nachhaltigkeit einen zentralen Baustein dar. Dabei legt das Unternehmen den Fokus auf die drei Säulen Energie, Material und Verpackung. Alexander von Vulté konkretisiert: »Neben dem seit vielen Jahren sparsamen Energieverbrauch bei der Produktion werden bereits einige unserer Produktionsanlagen mit Solarenergie betrieben. Um Ressourcen zu schonen, stellen wir die Kreislaufwirtschaft in den Mittelpunkt unserer Produktentwicklung und bringen u. a. lösemittelfreie Produktreihen als Ersatz für herkömmliche Technologien auf den Markt. Wir sind stolz darauf, Vorreiter bei wasserlöslichen Montageklebstoffen mit extrem hoher Anfangshaftung zu sein, die größtenteils aus recycelten Materialien hergestellt werden. Auch vor dem Hintergrund der Ressourcenknappheit konzentrieren wir uns auf die proaktive Entwicklung alternativer Technologien.« Seit diesem Jahr ist Soudal auch Mitglied bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Einzelne Soudal-Produkte sind bereits auf dem DGNB-Navigator gelistet. Um zu einer höheren Recyclingquote beizutragen, bietet Soudal als Mitbegründer der Recyclinglösung PDR (Produkte durch Recycling) ein komfortables Rückholsystem für leere PU-Schaumdosen an. Darüber hinaus achtet der Bauchemiehersteller auf weniger Materialeinsatz bei Verpackungen und auf Produktverpackungen aus recyceltem Material wie beispielsweise Post-Consumer ­Rezyklat (PCR).

In diesem Jahr konnte Soudal sich erstmals wieder auf den Messen Dach+Holz sowie Fensterbau Frontale dem Fachpublikum präsentieren. Eine gute Entscheidung, wie Geschäftsführer Harald Lüdtke rückblickend feststellt. Speziell bei der Fensterbau Frontale habe Soudal davon profitiert, dass kein weiterer Bauchemie-Aussteller auf der Messe gewesen sei. »Wir waren somit der zentrale Anlaufpunkt für alle Besucherfragen rund um das Abdichten von Bauelementen, das luftdichte Bauen und natürlich die Fenster- bzw. Isolierglasproduktion.« Zum Publikumsmagneten avancierten dabei die Live-Vorführungen am Stand, die auch über die sozialen Netzwerke gespielt wurden.

Neben dem Fenstersegment ist der Dachbereich bei Soudal ebenfalls von großer Bedeutung, wie Alexander von Vulté erklärt: »Er spielt beim luftdichten Bauen und bei der Energieeffizienz eine zentrale Rolle. Nach dem Flachdach werden wir nun verstärkt auch das Steildach in den Blick unserer Produktentwicklungen nehmen, das wird u. a. den Bereich Dachfenster betreffen. Insbesondere Hybridpolymere erweisen sich am Dach als zuverlässiges Abdichtungsmittel, das Arbeitsprozesse verkürzt und für mehr Sicherheit sorgt. Dieses Sortiment werden wir sukzessive erweitern.« Auch an weiteren energieeffizienten Produkten arbeitet Soudal aktuell. Für den Innenausbau soll sehr bald eine innovative Dämmlösung auf den Markt kommen, die mit Schnelligkeit punktet. Der sprühbare Dämmschaum auf PU-Basis dehnt sich laut Alexander von ­Vulté schnell aus und soll perspektivisch klassische Dämmmaterialien ersetzen – womit Soudal wieder seine Erfolgskriterien Energieeffizienz und Anwenderfreundlichkeit unter Beweis gestellt hätte.  J

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