Bis sich die International Campus AG entschied, auf dem rund 7 500 m2 großen Grundstück Wohnraum für junge Menschen in Ausbildung, Studium und Beruf zu schaffen, das sogenannte »The Fizz Hamburg Altona«. Um die vorhandene Fläche effizienter zu nutzen, kamen dabei auch Schwerlastdorne aus dem Hause Schöck Bauteile zum Einsatz.
Bei Projekten dieser Größenordnung spielen Kosten und Flächenverbrauch eine entscheidende Rolle. Um die Fläche hier effizient zu nutzen, wurden überwiegend auf Stützen und Konsolen verzichtet und stattdessen Schwerlastdorne in verschiedenen Traglaststufen eingesetzt.
Die Baumaßnahmen begannen im Februar 2017. Zum Sommersemester 2019 sollen sieben Stockwerke mit insgesamt 36 000 m2 Bruttogeschossfläche entstanden sein.
Durch die Unterschiedlichkeit der Appartements gab es in dem Gebäude verschiedene Größenraster und Achsabstände, die berücksichtigt werden mussten. Die Zimmer variieren nicht in der Tiefe, sondern in erster Linie über die Breite der Einheit. Erst, nachdem klar war, wie das Raumkonzept realisiert wird, entwickelte sich das Äußere, die Materialität des Gebäudes.
Fassade: Kontrast & Rhythmus
Die 37 000 m2 große Fassadenfläche fügt sich in das bestehende Stadtbild. Die drohende Monotonie, die eine Fassade dieser Größe mit einem gleichmäßigen Fensterraster birgt, umging Architekt Kaminarz, indem er den Dachbereich mit unterschiedlichen Faltungen strukturierte. Das gleichbleibende Fensterraster, das sich durch die Nutzung bedingt, bildet einen harten Kontrast, einen starken Rhythmus.
Minimierter Flächenverbrauch
Bei der Größe und Länge dieses Gebäudes sind in den jeweiligen Bauabschnitten Dehnfugen erforderlich, um Zwangskräfte durch auftretende Bauteilverformungen zu vermeiden. Es gibt somit Bauwerksfugen, die das gesamte Gebäude durchtrennen und in mehrere Bauabschnitte teilen. Häufig wird in solch einem Fall eine Doppelwand oder eine doppelte Stütze eingesetzt, um die Trennung der Bauteile zu realisieren. In diesem Fall entschied sich der Architekt, die Bauteiltrennung durch den Einsatz von Schöck Schwerlastdornen auszuführen.
Das Fundament, die Decken-Wandanschlüsse und die Deckenunterzuganschlüsse wurden mit dem Schöck Schwerlastdorn vom Typ »SLD-Q« in verschiedenen Traglaststufen mit jeweiliger Brandschutzmanschette ausgeführt. Die maximale Tragfähigkeit von über 300 kN wird mit dem »SLD-Q 150« erreicht – das sind laut Hersteller mehr als 30 Tonnen pro Dorn.
Der Schöck-Dorn »SLD-Q« besteht aus einem Hülsen- und einem Dornteil, die jeweils an der Fuge in die angrenzenden Gebäudeteile einbetoniert werden. Der Dorn überträgt die Lasten in die Hülse und somit in das andere Bauteil. Die angeschweißten Bügel und die Frontplatte gewährleisten dabei nach eigenen Angaben eine optimale Lasteinleitung in den Beton. Der Schwerlastdorn überträgt die hohen Querkräfte in den Gebäudefugen und ermöglicht dabei eine Verschiebbarkeit in Längs- und Querrichtung zur Dornachse. Die Hülse ist rechteckig und ermöglicht dadurch eine Verschiebung von ± 12 mm in Querrichtung. Durch den steifen Verankerungskörper ist er laut Schöck besonders geeignet für den Anschluss von dünnen Bauteilen.
»Durch den Einsatz der Dorne konnte auf zusätzliche Doppelwände und Konsolen verzichten werden, die sonst als Deckenauflager dienen. Dies hat nicht nur ästhetische Vorteile, sondern reduziert auch den Aufwand für Schalung und Bewehrung. Hinzu kommt ein nicht unerheblicher Flächengewinn: Schon eine Wand von nur 4 x 0,25 m hat einen Flächenverbrauch von einem Quadratmeter – der Verzicht auf eine stützende Wand sorgt so für einen Flächengewinn, der sich natürlich auch auf den Verkaufswert auswirkt«, erklärt Michael Kämmerer, Produktmanager beim badischen Hersteller Schöck.
Komplexe Projekte gut planen
Schon in der Entwurfsplanung größerer Architekturprojekte empfiehlt es sich laut Schöck, genau darauf zu achten, wieviel Fläche verbraucht werden kann. »Auch der Bauherr achtet heute sehr auf die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Projekte, und da spielt der Flächenverbrauch natürlich eine große Rolle. Die Schwerlastdorne sind nicht unbedingt entscheidend für das architektonische Bild, aber sehr wichtig, um die vorhandene Fläche optimal zu nutzen«, ergänzt Kämmerer. J