Um 11,3 Millionen Euro konnte der Bauteilehersteller Schöck seinen Umsatz auf 191,3 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 steigern. Das gab der Vorstand der Schöck AG bei der Hauptversammlung am 16. Juli in Baden-Baden bekannt. Um die positive Entwicklung langfristig zu sichern, hat das Unternehmen 2018 eine Reihe strategischer Maßnahmen mit dem größten Investitionsprogramm der Firmengeschichte initiiert. Dazu zählt neben zwei Firmenakquisitionen, die beide Anfang 2019 umgesetzt wurden, unter anderem die Markteinführung des Schöck Isolink TA-S, einer wärmebrückenfreien Befestigung für die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF).
Die positive Bilanz spiegelt sich dabei im Zuwachs in allen Produktgruppen wider. Das größte Absatzmengenwachstum verzeichnet das Hauptprodukt Isokorb in den Auslandsgesellschaften. „Trotz dauerhaft intensivem Wettbewerb in allen Kernmärkten und zum Teil ganz unterschiedlichen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen konnten wir damit sowohl national als auch international unsere Ziele erreichen“, berichtete der Vorstandsvorsitzende Alfons Hörmann.
Weichenstellung für die Zukunft
Der Wachstumstrend am europäischen Baumarkt setzte sich auch 2018 fort, wenngleich der Aufschwung etwas an Tempo verloren hat. Bei einem Gesamtbauvolumen von 1,563 Milliarden Euro lag der Zuwachs mit einem Plus von 2,8 Prozent etwas unter dem des Vorjahres (2017: Plus 3,5 Prozent). Mit dem größten Bauvolumen nahm Deutschland im europäischen Bausektor erneut eine herausragende Stellung ein. Wachstumstreiber ist dabei der Wohnungsneubau, der insbesondere im Mehrfamilienhausbau mit einem Plus von 3,8 Prozent wieder leicht zulegte. „Von den insgesamt positiven Genehmigungszahlen 2018 vor allem im Mehrfamilienhausbau profitieren wir bei Schöck 2019 erkennbar“, sagte Alfons Hörmann. „Allerdings bleibt abzuwarten, inwieweit die doch massiven Kapazitätsengpässe bei der Planung und Bauausführung die Wachstumschancen bremsend beeinflussen werden.“ Eine Kernkompetenz des Unternehmens, ist es daher, sich weiter am Markt und in den Produkten zu differenzieren, um auch zukünftig leistungsfähig zu sein. Das geschieht beispielsweise durch die zunehmende Vermarktung von Produkten mit nochmals verbesserter Wärmedämmung, wie dem Isokorb CXT oder dem neu eingeführten Isolink für das erweiterte Schöck-Betätigungsfeld der vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF). In diesem Segment soll auch die Firmenbeteiligung an der GIP GmbH in Braunschweig, einem europaweit führenden Anbieter für hochwertige Fassaden-Unterkonstruktionen, zur Stärkung der Marktposition beitragen.
Ausbau der Produktionsstandorte
Zur langfristigen Entwicklung der Standorte und Realisierung des Wachstumspotenzials hat das Unternehmen 2018 in fast allen Kernmärkten in den Kapazitätsausbau investiert. 2019 werden nun neue Rekordinvestitionen von circa 40 Millionen Euro umgesetzt. So wird derzeit der Produktionsstandort in Essen ausgebaut und am Firmensitz in Baden-Baden entsteht ein neues, fünfstöckiges Multifunktionsgebäude im Passivhausstandard. Dieses bietet Platz für eine weitere, knapp 1.000 m2 große Produktionsfläche, Büros für 120 Mitarbeiter sowie ein Besucher- und Tagungszentrum. Auch an den weiteren Standorten der Schöck-Gruppe werden neue Kapazitäten geschaffen und technologische Weiterentwicklungen realisiert. Nicht zuletzt wurde zum 1. Januar 2019 die TEBETEC Schweiz mit dem Spezialprodukt Alphadock erworben, womit auch im Segment der statisch anspruchsvollen Mauerwerksdämmung eine patentierte, hochinteressante Lösung angeboten wird. Alfons Hörmann: „Die ersten sechs Monate des Jahres 2019 sind für die gesamte Schöck-Gruppe sehr erfreulich verlaufen und wir sind zuversichtlich, dass die aktuellen Investitionen eine perfekte Grundlage für ein weiterhin stabiles Wachstum mit unseren langjährigen Partnern und Kunden bieten. Erstmals haben wir die 1.000 Mitarbeiter-Grenze überschritten und freuen uns über die aktuellen Markterfolge in allen wichtigen Ländern – allen voran Deutschland, wo wir mit einem weiteren Wachstum von circa 10 Prozent zum Vorjahr das beste erste Halbjahr der Unternehmensgeschichte hinter uns haben. Das stimmt optimistisch für das Restjahr 2019 und die weitere Zukunft.“