Hagemeister: Klinker spiegelt Ursprünglichkeit des Wohnhauses wider

Eine der Hauptverkehrsadern im Osten Amsterdams – die Wibautstraat – hat in den letzten Jahren ein neues Gesicht bekommen. Das Gebiet rund um die Straße entwickelt sich zu einem beliebten und lebendigen Stadtteil. Großen Anteil daran hat das Jan Bommerhuis. Erbaut 1961, diente das Gebäude jahrelang der Hogeschool Amsterdam. 2018 ist der Bau zu einem Gebäudekomplex mit 162 Wohnungen umgestaltet worden. Projektarchitekt Hylke Zijlstra wählte für die Fassadengestaltung Klinker der Hagemeister-Sortierung »Langeland HSG«, mit der er an das ursprüngliche Klinker-Mauerwerk des Jan Bommerhuis anknüpft.

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Bei der Umgestaltung sollte die Ausstrahlung des Komplexes erhalten bleiben. Dies spiegelt sich in dem Entwurf des Architekten wider, der die charakteristische Horizontalität sowie die ruhige Ausstrahlung des Gebäudes umsetzt. Das zurückliegende, oberste Geschoss wurde abgerissen. Hier realisierte der Architekt einen neuen, größeren und in Stahl eingefassten Baukörper. Der Aufbau steht im Kontrast zu der zurückhaltenden Architektur der restlichen Gebäudehülle. Um die einstige Ausstrahlung des Hauses beizubehalten, wurden die Fassaden zudem mit horizontalen Streifen aus Klinkern gestaltet. Die alten Klinker wurden dafür ersetzt. »Die bestehenden Maueranker und die Unterkonstruktion waren nicht mehr brauchbar. Die ursprünglichen Klinker mussten entfernt werden und es wurde ein Träger für eine neue Klinkersortierung montiert«, erläutert Projektarchitekt Zijlstra.

Sinterung bringt Lebendigkeit

Bei der neuen Sortierung fiel die Wahl auf den Hagemeister-Klinker »Langeland HSG«. »Dieser Stein kam dem Original, was Format und Farbe angeht, am nächsten. Zudem wollten wir auf der viel befahrenen Wibautstraat einen härter gebrannten Strangpressklinker, um eine Verschmutzung des Mauerwerks zu vermeiden«, so Zijlstra. Der »Langeland HSG« überzeuge durch seine weiß-beigefarbenen Grundtöne mit dezenten schwarz-anthraziten Kohleaufschmauchungen und handstrichartiger Oberflächenstruktur. Mit dem mit 40 mm Höhe besonders schmalen Modulformat konnte die Horizontalität des Gebäudes eingefangen und betont werden. »Die Sinterung lässt diesen Klinker an der Fassade leben«, sagt der Projektarchitekt. Die Tiefe von 70 mm wurde gemeinsam mit dem Statiker beschlossen. »Mehr Tiefe wäre nicht möglich gewesen. Das wäre ansonsten zu viel Gewicht für die Konstruktion«, weiß Hylke Zijlstra. Der Klinker wurde an den Fassaden in einem Läuferverband mit stehenden Fugen verarbeitet. Die Dehnungsfugen sind integriert.     J


 

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