Hagemeister: Klinker verbindet

Einen Anschluss an die Nachbarschaft finden und einen Zusammenhang in der Architektur schaffen: Das waren die Leitgedanken für die 136 Einfamilienhäuser und 64 Appartements, die »LEVS architecten« für das Utrechter Wohnquartier »Fruitbuurt Noord« entworfen hat. Die Hagemeister-Klinkersortierung »Schleswig GT« spielt dabei eine wichtige Rolle.

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Das Wohngebiet »Fruitbuurt Noord« in Utrecht-Ondiep ist ein klassisches Arbeiterviertel mit Bausubstanz überwiegend aus den Vorkriegsjahren. Das Viertel wird phasenweise mit Neu- und Sanierungsprojekten aufgewertet. Die 64 Appartements gliedern sich über zwei Blöcke mit herausragenden, gemauerten Balkonen, die Einfamilienhäuser bestehen aus zwei Geschossen mit Dächern aus roten Ziegeln.

Anschluss an die Nachbarschaft

»Die Architektur schließt sich in beiden Fällen ganz bewusst an die Nachbarschaft an«, erläutert Projektarchitekt Adriaan Mout. »Fruitbuurt Noord ist geprägt von typischem Städtebau der Vorkriegsjahre. Hier präsentiert sich das Utrechter Arbeiterviertel dörflich mitsamt schlichter Gartenhausarchitektur, roten Klinkern und Dachpfannen, dazu ein kleiner Garten und ein Weg hinter dem Haus.« Die Neubauten schließen mit derselben Größe an die bestehende Bebauung und den dörflichen Charakter an.

Klassisches Dunkelrot für die Fassaden

Die Fassaden aller Häuser und Appartements wurden mit der warmen ziegelroten, kohlegebrannten Hagemeister-Sortierung »Schleswig GT« gemauert. »Die bestehende Bebauung war mit besandetem Backstein in Rot und Gelb realisiert worden. Die Fassaden dieser Wohnblöcke sind mittlerweile bereits reichlich verblasst – am örtlichen Backstein hat der Zahn der Zeit deutlich genagt«, erzählt der Projektarchitekt. »Wir haben einen härteren Hagemeister-Klinker gewählt, dessen Schönheit lange währt. Der ›Schleswig GT‹ hat dank Kohlenbrand und Sinterung darüber hinaus eine Wärme und Lebendigkeit, mit der wir in der neuen Architektur eine Vertiefung realisieren konnten. Die Oberflächentextur sorgt zusammen mit der nachhaltigen Qualität des Klinkers für eine Bereicherung an den langen Wänden und den sich wiederholenden Fassaden.«

Bänder gliedern die große Fläche

Die Fassaden sowohl der Appartementgebäude als auch der Einfamilienhäuser haben eine auffallende Gliederung aus Bändern, die stehend und liegend gemauert sind und zwei verschiedene Fugenfarben haben: Die horizontal gemauerten Fassadenbänder sind im Wilden Verband mit einer anthrazitfarbenen Fuge ausgeführt worden, die vertikalen im Halbsteinverband mit einer hellgrauen Fuge. »Diese Bänder verbinden die Blöcke und die Abschnitte, wobei wir sehr auf die Gestaltung der Ecken, Eingänge, den Übergang vom Öffentlichen zum Privaten und auf eine sorgfältige handwerkliche Qualität geachtet haben«, so Adriaan Mout. »Bei den Einfamilienhäusern ist das Band als Sockel angepasst, das ab und an nach oben hin verläuft und bis an das Dach reicht. Zugleich haben wir die Pfannendächer hier und da etwas nach unten durchgezogen.« Klinker findet sich darüber hinaus an den Gartenmauern wieder. Die gemauerten Partien an den Balkonen sind Prefab gefertigt.     J

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