Hagemeister: Gebäudepaar mit individueller Klinker-Optik

Bei dem Gebäude-Ensemble »Gershwin Brothers« im Amsterdamer Stadtteil Zuidas ­verwendete Architekt Adriaan Mout drei Kohlebrand-Sortierungen des Hagemeister-Klinkerwerks: Lübeck GT, Weimar HS und Rostock GT. Ihre Haptik und Lebendigkeit sorgen für ausdrucksstarke Fassaden.

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Zuidas hat sich in nur kurzer Zeit zu einem Stadtteil Amsterdams mit internationalem Charakter entwickelt. Im Süden zwischen Stadtzentrum und Flughafen Schiphol gelegen, ist das Gebiet nicht nur zu einem Geschäftszentrum herangewachsen, sondern auch zu einem Ort zum Leben mit zahlreichen Sport- und Bildungseinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. An einer Kreuzung mit unterschiedlichen Architekturstilen befinden sich die Gebäude »Gershwin Brothers« – George und Ira. Die beiden Komplexe wurden gemeinsam entworfen, haben aber jeweils einen eigenen Charakter. Architekt Adriaan Mout vom lokalen Büro LEVS spielte hier mit drei Kohlebrand-Sortierungen des Hagemeister-Klinkerwerks: »Lübeck GT«, »Weimar HS« und »Rostock GT«.

Die im Frühjahr 2018 fertiggestellten Wohnkomplexe George und Ira bilden den Abschluss des »Gershwin-Abschnittes« in dem Gebiet Zuidas. 160 Wohnungen aus dem mittleren Mietsegment verteilen sich auf Zwei- bis Drei-Zimmerwohnungen. Zwei begrünte Innenhöfe, großzügige Terrassen und Balkone gestalten diesen Platz zu einem entspannten Lebensraum.


Anknüpfung an vergangene Zeiten

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt das Viertel Buitenveldert, dessen Gebäude durch die Nachkriegszeit geprägt sind. Bei einem Bruder knüpfte Architekt Adriaan Mout an die Nachkriegsarchitektur an. »George ist ein markantes Eckgebäude, das mit einem Sockel über zwei Etagen, breiten Streifen aus Architekurbeton und Feldern mit großformatigen, hellen Hagemeister-Klinkern optisch an die Wohnblöcke im benachbarten Buitenveldert anschließt«, erläutert Mout. Das Wohngebäude Ira referiert mehr zu der monumentalen und expressionistischen Klinkerarchitektur der Amsterdamer Schule. »Beim stark gestuften Wohngebäude Ira stehen die in schmalere Betonstreifen gesetzten Klinker mehr im Vordergrund. Pfeiler und Streifen in zwei Klinkerfarben gliedern das Gebäude«, sagt der Projektarchitekt.

Trotz ihrer individuellen Charaktere verbindet die beiden ein gemeinsamer Klinker. In beiden Gebäuden wurde die sandig-gelbe Hagemeister-Sortierung »Rostock« verarbeitet. Bei George spielt dieser die Hauptrolle und wurde mit dem weiß-hellbeigefarbenen »Weimar« kombiniert worden, bei Ira setzt sich die Sortierung als Akzent neben dem roten »Lübeck« fort. »Das Besondere an den Hagemeister-Klinkern ist die Haptik und Lebendigkeit. Diese Strangpressklinker sind eine gute Basis für ausdrucksvolle Gebäude. Man assoziiert diese Kohlebrand-Sortierungen mit Wohnen, Wärme und Intimität. So hat eine Sortierung wie ›Lübeck‹ durch Reduzierungen und Sintern Lebendigkeit, Textur und Farbe«, erklärt Mout.

Eins mit der Umgebung

Die »Gershwin Brothers« stehen in einer modernen städtischen Umgebung und werden von imposanten Gebäuden wie »900 Mahler« und »Intermezzo« umringt. Das Architekturbüro hat sich für einen Stein im Normalformat und das Vermauern in einem doppelten Halbsteinverband entschieden, um die Gebäude, passend zur städtischen Umgebung, robust erscheinen zu lassen.

Auch die Fugenwahl knüpft an die besonderen Sortierungen an. »Lübeck« hat dunklere, anthrazitfarbene Fugen, »Weimar« dagegen helle. Der Klinker »Rostock« hat zwei verschiedenfarbige Fugen bekommen – dunkel in dem Gebäude Ira und hell bei dem Gebäude George.    J

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