Hagemeister: Fassadenansicht mit Faltenwurf

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Ausdrucksstarker Wohnkomplex komplettiert die Moskauer „Garden Quarters“

Nottuln, 10.02.2021. Die Moskauer „Garden Quarters“ sind um eine Landmarke reicher: Das SPEECH building, benannt nach dem gleichnamigen Architekturbüro SPEECH Architectural Office, zieht mit seiner skulpturalen, gefalteten Fassade die Blicke auf sich. Dem vorgegebenen Designcode für das neue Quartier auf einem alten Fabrikareal entsprechend, setzten die Architekten auf das Material Klinker, um eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart herzustellen. Auch bei diesem Objekt fand die eigens für das Großprojekt entwickelte Sortierung „Gent Garden Quarters“ aus dem Hause Hagemeister Anwendung. Dank ihr fügt sich das Gebäude trotz der expressiven Formensprache harmonisch ins Gesamtbild ein.

Die „Garden Quarters“ erstrecken sich im Zentrum der russischen Hauptstadt auf 14 Hektar Fläche. Wo einst ein großes Fabrikgelände war, werden 40 exklusive Wohn- und Geschäftsgebäude, umgeben von öffentlichen Grünflächen mit hoher Aufenthaltsqualität, ein städtebauliches wie architektonisches Exempel statuieren, das seinesgleichen sucht. Mit dem SPEECH building, entworfen von Sergei Tchoban, Sergey Kuznetsov und Igor Chlenov vom Moskauer Büro SPEECH, ist das Quartier diesem Ziel wieder ein Stück nähergekommen. Der 13-stöckige Wohnkomplex mit Raum für Dienstleister im Erdgeschoss schließt den großzügigen Hofraum des nördlichen zweiten Bauabschnitts nach Osten ab.


Gebäudehülle mit skulpturaler Wirkung

Das von Westen und von Osten einfallende Sonnenlicht inspirierte den Entwurf der Architekten. Sie schufen eine tiefgliedrige, gefaltete Gebäudehülle, an der das Wechselspiel des Lichts Details und Strukturen herausarbeitet. „Die größte Herausforderung war es, sich mit dem Haus in die Kette der anspruchsvollen Fassaden der Garden Quarters einzureihen und gleichzeitig etwas Besonderes zu schaffen“, sagt Projektarchitekt Sergei Tchoban. Gelungen ist dies letztlich durch eine Verknüpfung der Formensprache mit dem Baustoff Klinker, der im Quartier-Masterplan von Sergey Skuratov festgelegt ist. „Ich liebe Klinker generell, da er als Material eine charakterstarke Feingliedrigkeit hat und ein außergewöhnliches Changieren der Fassadenoberfläche ermöglicht“, ergänzt Tchoban. „Von daher kam es uns sehr entgegen, dass er im Design-Code sowieso vorgeschrieben war.“

Moderne Interpretation eines traditionellen Themas

Sergey Skuratov war es auch, der in Anlehnung an ein Gebäude des berühmten russischen Baumeisters Roman Klein auf dem ehemaligen Industrieareal gemeinsam mit dem ihm eng verbundenen Klinkerwerk Hagemeister einen eigenen Objektbrand für die „Garden Quarters“ entwickelte. Die Sortierung „Gent Garden Quarters“ schmückt einen Großteil der Neubauten und auch das SPEECH building. Abwechslungsreiche rot-braune Erdtöne mit starkem Kohlebrand und einer rauen Textur bilden einen kraftvollen Kontrast zum Naturstein und Glas, die ebenfalls im Bebauungsplan zu finden sind. „Die Verwendung dieses lebendigen Steins stellt eine Verbindung zwischen dem aktuellen baulichen Geschehen und der historischen Tradition her, ohne dabei eine nostalgische Architektursprache anklingen zu lassen“, so Tchoban. „Hagemeister steht für höchste handwerkliche Qualität. Mit dem Klinker ist es uns gelungen, das Material mit der explizit für dieses Gebäude gefundenen, skulpturalen Form zu einen.“

Das Projekt zählte zum Favoritenkreis auf der Shortlist des Fritz-Höger-Preises 2020.

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