Vandersanden Deutschland GmbH Klinkerfassade mit ausgeprägtem Farbenspiel

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Vandersanden

Beim Leo-Leistikow-Quartier in Hamburg kam traditionelle Klinkeroptik von Vandersanden zum Einsatz. Insgesamt wurden 325 000 Klinker aus der »Fleet«-Sortierung von Vandersanden nach Hamburg geliefert. Die Stangpressklinker entfalten ein spezielles Farbenspiel und einen unverwechselbare Charakter. 

Im Leo-Leistikow-Quartier im Stadtteil ­Uhlenhorst sind in einem Komplex aus sieben Gebäuden 184 Wohnungen und eine Gewerbefläche entstanden. Fast in unmittelbarer Nachbarschaft des Einkaufszentrums Hamburger Meile übernimmt das Projekt dort auch die städtebauliche Funktion eines Portals zur zuvor entwickelten Finkenau-Siedlung. Klar, dass eine so prominente Position auch besondere Ansprüche an die Gestaltung stellt. Und auch klar ist, dass man beim belgischen Ziegelhersteller Vandersanden daher stolz darauf ist, dass bei der Gestaltung die Wahl auf ein Produkt aus dem Hause Vandersanden gefallen ist.

Das ganze Gebäude, aber auch die Fassade soll mindestens ein Jahrhundert als Blickfang dienen. Vandersanden Vertriebsmann Claus-Peter Hahn geht ins Detail: Die aus dem Vandersanden-Werk in Glückstadt stammenden Klinker kommen bei der Grundfarbe Rot in allen möglichen Schattierungen daher. Die Palette reicht von Violett über Grau bis Schwarz, aber auch bläuliche und grünliche Verfärbungen treten auf.

Etwa 325 000 Stück der »Fleet«-Sortierung wurden nach Uhlenhorst geliefert. Es handelt sich um Strangpressklinker, die im Ofenbrand zum Teil noch mit Kohle und unter hohen Temperaturen bis zur Sinterungsgrenze hergestellt werden. Das gibt diesen Klinkern ihre besondere Haltbarkeit, aber auch ihr typisches Farbenspiel und ihren unverwechselbaren Charakter. Architektin Fenia Tonder macht auch gar keinen Hehl daraus, dass das gute Preis-Leistungs-Verhältnis auch ein Faktor bei der Entscheidung für diese Klinker war  – die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen können bei Projekten solcher Größenordnungen eben auch nicht vernachlässigt werden.

Alles andere als monoton – an den vielfältigen Fassadenstrukturen hatten die Bauhandwerker erklärtermaßen ihren Spaß.

Fassade setzt optische Akzente

Die Architektin weist darauf hin, wie das Fassadenmaterial dafür eingesetzt wurde, um bestimmte Aussagen zu unterstreichen. Für sechs der sieben Häuser wurden die Klinker mit Gelbanteil aussortiert, nur beim Eckhochhaus sind sie zu finden. »Es soll erkennbar sein, dass alle Häuser zu einem Ensemble gehören, ohne dass sie komplett gleich gestaltet sind«, sagt ­Tonder. Der Unterschied wird also durch die Farbnuancen herausgestellt, der Klinker an sich macht den Zusammenhang erkennbar.

Das ist es auch, was die Planer an der »Fleet«-Sortierung aus dem Vandersanden-Werk in Glückstadt schätzen. Bei der Herstellung können verschiedene Rohmaterialien wie Kohle oder Salz hinzugegeben oder die speziellen Parameter beim Brennvorgang leicht verändert werden – und schon entstehen einzigartige Variationen der Klinker. Der Marschenton, aus dem diese Ziegel gemacht werden, stammt übrigens gleich aus der Nachbargemeinde ­Elskop – was auch beim Leo-Leistikow-Quartier einen Pluspunkt in Sachen Regionalität gegeben hat.

Das Konzept, einerseits den Zusammenhang der sieben Häuser nicht zu verlieren, aber doch auch die Gliederung in sieben Gebäude sichtbar zu machen, wurde nicht nur durch den Verzicht auf eine Farbnuance bei einem Gebäude erreicht. Auch andere Elemente, wie etwa die Fenster, wurden in unterschiedlichen Farben ausgeführt, auch bei den Fassadengesimsen gibt es Unterschiede. Die gravierendste Differenz ist natürlich die unterschiedliche Kubatur der sieben Gebäude, die zwischen sechs und zwölf Geschosse haben.


Aufbetonierte Riemchen

Bei einem Gebäude fallen die Fassadenabschnitte über und unter den Fenstern auf – dort stehen die Klinker nicht wie üblich waagerecht, sondern senkrecht. Es handele sich hier um das spezielle Unterscheidungsmerkmal für dieses Haus, erläutert die Architektin Fenja Tonder. Würde es sich um tatsächlich gemauerte Steine handeln, würden die Planer von ­Grenadierschichten sprechen. Dabei stehen die Steine mit der Kopfseite nach unten und der Läuferseite nach vorne. Im Falle des Leo-Leistikow-Quartiers wurden allerdings die Riemchen auf ein Fertigteil aufbetoniert, noch vor der Montage des Fertigteils. Viele Details freilich wurden tatsächlich aus Vollsteinen gemauert. Als weiteres Beispiel für ein solches Detail nennt sie die Lisene, die sich im zehnten Obergeschoss aus einem Rücksprung nach außen entwickelt. Eine Lisene ist eine schmale, leicht aus der Mauer trendende Verstärkung der Wand. Sie gliedert eine Wand, betont Ecken, Kanten und Abschnitte, kann aber auch die Statik der Mauer verstärken. Auch an dieser Stelle zitieren die Planer des Leo-Leistikow-Quartiers traditionelle Backsteinarchitektur.     J

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