MOCOPINUS: »Brandheißer Trend« – durch Feuer veredelte Holzoberflächen

Im Feuer entflammt Holz mit sprühenden Funken. Dass mit dem Verbinden dieser gegensätzlichen Elemente auch einzigartige und besonders witterungsbeständige Oberflächen entstehen können, ist kaum zu glauben. Bereits seit Jahrhunderten wird in Japan das kontrollierte Verkohlen von Holz für die Veredelung von Fassadenverkleidungen eingesetzt. Zunehmend mehr erfreut sich die Yakisugi-Methode jetzt auch in Europa einer hohen Nachfrage. Mocopinus hat diesen Trend aufgegriffen und die traditionelle Technik weiterentwickelt. Daraus sind spezielle Technologien für die Karbonisierung verschiedener Holzarten und Einsatzbereiche entstanden.

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Auch heute noch gehört die uralte Yakisugi Handwerkskunst in Japan zur Tradition – drei Holzbretter werden dafür zusammengeschnürt und auf ein Feuer gestellt, dadurch entsteht eine Kaminwirkung und es verkohlen die Innenseiten der Hölzer. Ein hoher Aufwand, um auf diese Weise ein Gebäude komplett mit karbonisierten Holzprofilen zu verkleiden.

Um wirtschaftliche Fertigungstechnologien zu finden, hat ­Mocopinus in, nach eigenen Angaben, Deutschlands größte industrielle Holz-Beflammungsanlage investiert. In aufwendigen Versuchsreihen wurden zahlreiche Anwendungslösungen getestet. »Die Yakisugi-Methode war für uns Neuland, erst nach vielen Testläufen gab es optimale Ergebnisse. Ob zu Vollholzprofilen aus Nordischer Fichte, Sibirischer Lärche oder Europäischer Douglasie, wir haben für jede Holzart die Parameter der Beflammungsprozesse ermittelt und dabei an die jeweiligen Materialanforderungen individuell angepasst«, erklärt Mocopinus-Geschäftsführer Eric Erdmann. »Heute bieten wir als einziger Hersteller ein großes Sortiment von karbonisierten Profil- und Holzvarianten in industrieller Fertigung. Wir produzieren die vielen Ausführungen für den Innen- und Außenbereich mit Kapazitäten von 150 bis 200 Stück pro Stunde. Durchlaufgeschwindigkeit, Temperatur und Sauerstoffgehalt des Verbrennungsvorgangs sind nur die wichtigsten Stellgrößen, die dabei präzise gesteuert und überwacht werden. Das Ergebnis der Beflammungsprozesse sind Oberflächen, die dem natürlichen Wuchs des Holzes entsprechend lebendig heterogen sind, aber eine sehr homogene Optik zeigen. Denn die Qualität der Verarbeitung ist gleichbleibend hoch«, so Erdmann.

Durch Karbonisierung erhält Holz natürlichen Schutz

Die kontrollierte Verbrennung bewirkt eine Karamellisierung der Zellulose im Holz und eine Verdichtung der Holzzellen. Die Oberflächen werden dadurch laut Mocopinus konserviert und behalten für viele Jahre eine markante Optik. Es bilde sich ein langlebiger natürlicher Schutz vor Wasser, Schimmel und Fäulnis.

Von verbrannt bis leicht geflammt

Durch die Karbonisierung der oberen Schicht verändert das Holz nicht nur seine Eigenschaften. Es entstehen extravagante Designs, die den natürlichen Charakter teils noch sichtbarer machen. Das Oberflächenbild zeigt je nach Holzart, Dauer des Verkohlens und Bearbeitungsmethode eine ganz individuelle Struktur. So haben die Produktdesigner von Mocopinus eine Vielfalt neuer Dekoroberflächen kreiert.


Fassaden und Wände in edlem Rauchschwarz

Bei »Carboris 10« wendet der Hersteller zur Veredelung die ­Y­akisugi-Methode in traditioneller Form an. Die oberste Schicht des Holzes wird komplett kontrolliert verbrannt und zugleich von einer schwarzen Ascheschicht umhüllt. Durch das flächige Verbrennen kommen dabei plastisch herausgebildete Maser- und Faserstrukturen zum Vorschein. Zudem hat das Holz nach dem Verkohlen eine samtweiche Haptik, die mitunter an Leder erinnert. Dieses Produkt gibt es für den Außenbereich in jeder Profilausführung in den Holzarten Nordische Fichte, Sibirische Lärche und Europäische Douglasie. Auch sind Sonderanfertigungen möglich. Für den Einsatz im Innenbereich veredelt der Hersteller alle karbonisierten Profile für Innenwände noch mit einem speziellen Oberflächen-Coating – »Carboris 10« auch für Außenbereiche. Auf diese Weise können die verbrannten, schwarzen Sichtflächen nicht abfärben.

Karbonisiertes Design mit Struktur und Lasur

Bei den Fassadenprofilen »Carboset 10«, die in vielen Profilvarianten erhältlich sind, wird die schwarze Ascheschicht nach der Karbonisierung abgebürstet. Diese spezielle Veredelungstechnik macht die markante Optik der Holzarten Nordische Fichte und Europäische Douglasie noch intensiver. Während das verkohlte Material auf den harten Jahresringen verbleibt, zeigt sich dadurch an den weicheren Stellen eine wellige, deutlich hellere Vertiefung. Anschließend sorgt beispielsweise eine nussbaumfarbene, offenporige Holzlasur für eine zusätzliche Veredelung.

Beflammte Oberflächen in prägnanten Holzstrukturen

Durch leichte Beflammung behalten die Oberflächen von »Flam«, »Flamon« und »Flamtec« ihre charakteristische Maserstruktur. Sie wird dadurch sogar noch deutlicher herausgezeichnet. Um diese Wirkung weiter zu steigern, bearbeitet der Hersteller die Oberflächen mit speziellen Techniken. Drei Varianten – gehobelt, feingesägt oder strukuriert – sind in vielen Profilen erhältlich. Für die Anwendung leicht beflammter Oberflächen im Innenbereich werden die Hölzer mit einem speziellen Oberflächen-Coating veredelt, damit die Sichtflächen dauerhaft nicht abfärben.

Schwarze Kontur durch partielle Karbonisierung

Eine edle schwarze Designlinie in Holzfassaden war bisher nur mit einer zusätzlichen Unterspannbahn oder aufwendigem Farbanstrich mit Nachstreichen zu realisieren. Durch eine neu entwickelte partielle Karbonisierung bietet Mocopinus jetzt eine permanent schwarze Kontur. »Carboline« ist eine geschlossene Fassadenlösung mit Rhombo-Profilen, die einen guten Schutz vor Witterungseinflüssen bietet. Bei diesem Fertigungsverfahren werden Nut- und Federprofile ausschließlich an den Profilvertiefungen karbonisiert. Durch die schwarzen Nutflächen entsteht die Optik einer offenen Parallelogramm-Schalung, die für eine kontrastreiche Fassadengestaltung sorgt.   J

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