GriP Safety: Trittsicherheit für unterirdischen Fußgänger-Tunnel

Es gilt als eines der modernsten – unterirdisch und sogar in den Berg gebauten – Parkhäuser der Schweiz: das Schlossberg Parking Thun. Die Anlage befindet sich im Innern des Thuner Wahrzeichens, auf dessen Gipfel das im Jahr 1109 erbaute Schloss thront. Vom Standort erreichen die Nutzer die Innen- und Altstadt in nur wenigen Gehminuten. Doch der Berg hat auch seine Tücken: Um die Rutschgefahr zu beseitigen und die Sicherheit der Passanten zu gewährleisten, wurde der unterirdische Fußgängerdurchgang beschichtet – zum Einsatz kamen Produkte von Grip Safety.

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Acht Halbgeschosse, Platz für 310 Fahrzeuge, Einfahrtshöhe 2,20 m, überdurchschnittlich großzügige Parkplätze mit 2,50 m Breite, pro Tag etwa 2 000 Besucher, davon 800 parkierende: Die Zahlen des innovativen Parkhauses sind beeindruckend. Nach 1 000 Tagen Bauzeit wurde das Parkhaus City Ost Schlossberg in Thun in Betrieb genommen.

Auch die Architektur im Inneren kann sich sehen lassen: Das stützenfreie Parking mitten im historischen Schlossberg bietet auf 12 000 m2 klare Raumgeometrien, einfache Verkehrs- und Wegführungen und eine moderne Grafik zur Unterstützung der leichten Orientierung. Die Atmosphäre ist hell, freundlich und unterstreicht die zeitlose Eleganz des Objekts.

Besonders beliebt ist das Liftsystem auf den Schlossberg. Auch architektonisch hat der Lift seine Berechtigung, gibt dem Gebäudekern eine transparente räumliche Struktur. Der ungewöhnliche Bau hat noch mehr zu bieten: In der untersten Ebene wurde ein Tunnel durchgestoßen, welcher eine wichtige Verbindung zur Innenstadt herstellt und eine bessere Erschließung ermöglicht. Durch die unterirdische Fußgängerpassage können die Nutzer des Parkhauses bequem die Obere Hauptgasse erreichen.

Doch genau dieser 120 m lange Verbindungsgang vom Parkhaus zur Altstadt stellte in der Praxis plötzlich ein echtes Risiko dar: Nicht nur Personen bringen von draußen Nässe hinein. Auch der Stein des Berges sondert Feuchtigkeit ab, die nicht dauerhaft abgedichtet werden kann und immer wieder durchdrückt. »Ein Fußgänger stürzte dann sogar auf dem geschliffenen Terrazzo in dem Durchgang. Es war Zeit, ­sofort zu reagieren, die Gefahr zukünftig zu ­minimieren und die Rutschsicherheit zu gewährleisten. Sicherheit geht vor«, erklärt Thomas Lüthi, Leiter Betriebe der Betreibergesellschaft Parkhaus Thun AG.


Eine Empfehlung des Bauunternehmens Walo Bertschinger half schnell weiter: Das Produkt »GriP AntiRutsch« des Schweizer Herstellers GriP Safety Coatings AG war im Gespräch. Lüthi: »Wir machten eine Testfläche und entschieden uns danach für diese Beschichtung. Unser Anliegen war es, einerseits die Rutschfestigkeit herzustellen und andererseits das Aussehen des ­ursprünglichen Bodens nicht zu verändern. Neben der Sicherheit sind auch Pflegbarkeit und Dauerbestand der Beschichtung relevante Aspekte.«

»Grip AntiRutsch« ist eine körnige, wasserbasierte und laut Hersteller umweltfreundliche Zwei-Komponenten Beschichtung. Gerade im öffentlichen Raum sei das Material überall verwendbar und entspreche den Anforderungen im kommerziellen Einsatz. Das Produkt erfüllt nach Angaben von Grip Safety alle gängigen Hygienestandards und kann sogar mit Hochdruckreinigern gereinigt werden. Da das Material transparent ist, wird die Optik des Untergrunds beibehalten.

Nachtschicht für reibungslosen Betrieb tagsüber

Drei Fachleute machten sich an die Aufbringung. Die besondere Herausforderung dabei: Die Arbeiten sollten im laufenden Betrieb passieren, dabei musste die Austrocknungszeit von mindestens sechs Stunden auf den 600 m2 Fläche berücksichtigt werden. Tagsüber gibt es eine hohe Frequenz von Fußgängern – um den Publikumsverkehr nicht zu behindern, wurde am späten Abend erst mit der Beschichtung begonnen und bis weit nach Mitternacht gearbeitet. »Wir haben in Nachtschichten und zwei Etappen gearbeitet – erst die Beschichtung auf der linken Seite ausgeführt, dann auf der rechten«, erinnert sich Dieter Stelker, Technischer Leiter der GriP Safety Coatings AG. Im Vorfeld wurde der geschliffene Unterlagsboden aus Beton gründlich gereinigt. Stelker: »Um zügig voranzukommen, haben wir ein Sprühsystem angewandt. So wurde die Fußgängerpassage ruckzuck trittsicher.« Das maschinelle Verfahren bietet sich überall dort an, wo es um weite Flächen geht und um Großobjekte wie Kaufhäuser, Banken, Ämter und Schulen – denn die müssen tagsüber für die Menschen zur Verfügung stehen. Für das Spritzverfahren in Thun wurde das Produkt »GriP AntiRutsch Boden« mit der zertifizierten Rutschsicherheitsklasse C nach DIN51097 verwendet.    J

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