Flachdächer lassen sich als luftige Dachterrasse nutzen oder sie können als Stellfläche für technische Anlagen dienen. Vor dem Hintergrund des Klimawandels hat sich in den vergangenen Jahren außerdem die Ausbildung als Gründach als wichtiger Trend etabliert. Mittlerweile werden bundesweit rund acht Mio. m2 Flachdachfläche pro Jahr neu begrünt. In der Summe kommt so nach Angaben des ZVDH eine Fläche von geschätzt 100 bis 150 Mio. m2 an ausgeführter Fläche zusammen.
Unterschiedliche Varianten der Dachbegrünung
Je nach Wunsch des Bauherren und je nach Ausrichtung des Daches stehen verschiedene Varianten zur Auswahl: Für Einsteiger empfiehlt sich die Extensivbegrünung, für Fortgeschrittene bietet sich eine Intensivbegrünung an. Eher für Experten geeignet ist außerdem das »Urban Farming«.
Eine extensive Dachbegrünung mit robusten Pflanzenarten schafft eine flach wachsende Vegetation, die mit Sonne, Trockenheit und Wind gut zurechtkommt. Neben Moosen oder trockenresistenten Kräutern kommen in der Praxis vor allem Sedumpflanzen zum Einsatz. Die Pflanzen sind frosthart, sie haben nur einen geringen Nährstoffbedarf und sie überstehen problemlos auch längere Trockenperioden. Die Kosten und der Aufwand für Herstellung und Pflege sind entsprechend gering.
Deutlich aufwendiger ist eine Intensivbegrünung, durch die das Dach regelrecht zum Garten wird. Die Bepflanzung des Daches kann hier wahlweise aus Sträuchern, Zierpflanzen, Gemüsebeeten oder sogar Bäumen bestehen. Ebenso können Wege, Rasenflächen oder Aufenthaltsflächen angelegt werden. Zu beachten ist allerdings der deutlich höhere Aufwand. Wichtig sind insbesondere ein regelmäßiger Beschnitt der Pflanzen sowie eine regelmäßige Wartung des Daches.
Eine weitere Möglichkeit zur ökologischen Flachdachnutzung bietet das sogenannte »Urban Farming«. Das Flachdach dient dabei nicht einfach nur als innerstädtische Grünfläche, sondern wird sogar zum Bau von Gemüse-, Obst-, Blumen- oder Kräutergärten genutzt. Die Eigentümer oder Verbraucher können so jederzeit von frischem Gemüse und Obst profitieren, ohne dass dabei Transportwege anfallen.
Vorteile einer Dachbegrünung
Ganz gleich, welche Variante der Dachbegrünung gewählt wird, die Vorteile sind vielfältig: Begrünte Dächer sehen nicht nur gut aus, sie bieten auch einen optimierten Wärme- und Schallschutz und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Entsiegelung von Flächen. Die zusätzlich gewonnene Naturfläche trägt zur Verbesserung des Mikroklimas in unseren Städten durch Staubbindung, Temperaturausgleich und Luftfeuchtigkeitsregulierung bei und erhöht gleichzeitig die Lebensdauer des Daches, indem sie den Aufbau zusätzlich vor Sonneneinstrahlung, Hagel oder Frost schützt. Hinzu kommt, dass begrünte Dächer Regenwasser speichern und auf diese Weise die Kanalisation in Spitzenabflusszeiten entlasten.
Fachgerechte Abdichtung
Die Basis für jedes Gründach ist eine fachgerechte Abdichtung, die das Gebäude dauerhaft vor Feuchteschäden schützt. In der Praxis haben sich insbesondere zweilagige Dachabdichtungen aus Bitumen- und Polymerbitumenbahnen mit Durchwurzelungsschutz bewährt, heißt es in einer Mitteilung von die bitumenbahn GmbH. Die Bahnen sind nicht nur langlebig, sondern sie zeichnen sich auch durch eine thermische und mechanische Belastbarkeit aus. Ein weiterer Vorteil von Bitumen- und Polymerbitumenbahnen ist ihre einfache Verarbeitbarkeit. Das zweilagige Verlegen der Bahnen vermindert das Risiko einer Undichtigkeit und bietet so ein sicheres und vor allem dichtes Fundament für unterschiedlichste Gründachkonzepte. J