Sita: Entwässerung genutzter Dachflächen

Eine Notentwässerung ist die beste Vorsorge gegen Starkregenereignisse und der Retter in der Not bei unwetterartigen Regenfällen. Sie ist seit vielen Jahren Pflicht. Aber wie sieht es auf genutzten Dachflächen aus? Wie ist sie dort zu integrieren/auszuführen, um wirksamen Schutz und Entlastung zu bringen? Sita bietet hier für unterschiedliche Bedürfnisse verschiedene Produkte an.

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Wohin mit der Notentwässerung? Das ist eine oft gestellte Frage. Und nicht immer wird sie in der Praxis richtig beantwortet. Dabei ist die richtige Positionierung und Auslegung entscheidend zur Sicherstellung der erwünschten Funktion. Ist die Anstauhöhe falsch definiert, also z. B. zu hoch angesetzt, können Notentwässerer ihre Aufgabe nicht planmäßig erledigen.

Spätestens bei der Montage kommt es immer wieder zu der Frage, auf welcher Höhe die Unterkante der Notentwässerung ausgeführt werden soll? Dann ist es in der Regel jedoch zu spät, zumindest dann, wenn mit vorgefertigten Durchdringungen in der Attika gearbeitet wurde. Das richtige Maß hängt im Wesentlichen von der Art der zu entwässernden Fläche und von dem geplanten Gesamtentwässerungssystem ab. In jedem Fall müssen die zulässigen Druckhöhen bereits in der Planungsphase feststehen. Die definierten Anstauhöhen sind maßgeblich für die gesamte folgende Ausführung.

Unterkante und Oberkante

Die Regenentwässerung inklusive der Notentwässerung ist in der DIN 1986-100 geregelt. Demnach muss »die Unterkante der Notentwässerung oberhalb der erforderlichen Druckhöhe für den gewählten Dachablauf liegen (Pkt. 14.2.6).« Aufgabe der Notentwässerung ist es, eine unzulässig hohe Überflutung eines Daches zu verhindern. Somit ist die Oberkante der Druckhöhe für die Notentwässerung die maximal mögliche Höhe der Gesamtwassersäule, die z. B. durch die Statik oder die Anschlusshöhen der Dachabdichtung vorgegeben wird.

Verrohrt oder frei speiend?

Frei über die Attika oder verrohrt durch die Fassade? Das ist die Entscheidung, die es bei jeder Notentwässerung zu treffen gilt. Notablaufsysteme durch die Attika bzw. Fassade speien frei auf schadlos überflutbare Grundstücksflächen, ebenso wie verrohrte Notentwässerungen, die mit Anstauelementen und Fallleitungen arbeiten. Keinesfalls dürfen diese Rohre an die Hauptentwässerung angeschlossen werden, die im Falle eines Starkregens schnell überlastet ist. Nur so können ein unkontrollierter Rückstau und eine übermäßige statische Belastung vermieden werden. Je nach konstruktiven Merkmalen des Daches bieten sich verschiedene bedarfs- und auflagengerechte Notablaufsysteme an, die ab einer genau definierten Anstauhöhe in Aktion treten.

Dachtypische Entwässerung

Jedes Dach stellt ganz individuelle Anforderungen an die Entwässerung. Daher steht vor der Berechnung der Entwässerung die Betrachtung des Dachtyps an. Nach DIN 18531 und den Flachdachrichtlinien sind dies meistens Dächer, die nur zu Wartungszwecken begangen werden. Bei Dächern ohne Auflast handelt es sich in der Regel um nicht genutzte Dachflächen, z. B. von Industriedächern. Hier sind die Druckhöhen und die Anordnung der Notentwässerungen recht leicht zu definieren. Durch die Anstauelemente der Notentwässerung können die Höhen schnell und einfach millimetergenau angepasst werden.


Bei Dächern mit Auflast ist die Anordnungen der Druckhöhen herausfordernder. Begrünte oder bekieste Dächer gehören zu dieser anspruchsvoll zu berechnenden Dachgruppe. Im schlimmsten entwässerungstechnischen Fall ist der Zwischenraum der Auflast mit Wasser o. ä. gesättigt, die Hauptentwässerung ist überlastet und das Regenwasser läuft oberhalb der Auflast dem Notentwässerungssystem zu. Bei der Auslegung der Notentwässerung sollte diese Worst-Case-Situation mit einberechnet werden.

Beim Umkehrdach müssen gleich drei Entwässerungsebenen betrachtet werden. Erstens die Abdichtungsebene: Das Wasser sickert hier zwischen den Wärmedämmfugen auf die Abdichtung. Zweitens die Dachvlies-/ Schutzlagenebene, die sich direkt zwischen Wärmedämmung und Auflast befindet. Und drittens die Ebene oberhalb der Auflast (Begrünung, Plattenbelag, Kies), die vor allen Dingen bei kurzfristigem Starkregen belastet wird.

Die geringste Regenwassermenge wird in der ersten Entwässerungsebene registriert. Versuche haben gezeigt, dass das größte Wasservolumen bei einem Starkregen oberhalb der Auflast in der dritten Ebene transportiert wird. Dies geschieht vor allen Dingen dann, wenn die Vegetationsschicht gesättigt ist. Aus diesem Grund ist die Anordnung der Notentwässerung oberhalb der dritten Entwässerungsebene, also oberhalb der Auflast, erforderlich.

Fazit: Eine sorgfältige Planung schützt. Sie schützt Menschen und Bauwerke bei Extremregen. Sie bewahrt aber auch vor Reklamationen, weil die Notentwässerung nicht hält, was Planer und Bauherr erwartet haben. Eins ist sicher: Zu jeder Dachfläche gibt es die passende Notentwässerung. Und falls die Berechnung zu kompliziert ist, hilft der Sita Berechnungsservice zur Not bei der Auslegung. J

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