Beim Bahnhof am Brocken gab es jedoch zusätzliche Herausforderungen zur Sanierung und Hochleistungslogistik: extreme Wetterverhältnisse wie Sturm und Orkan, Starkregen und allgemein eher alpine Verhältnisse. Daher konnte nur in einem Zeitfenster von drei Monaten im Sommer gebaut werden: kurze Bauzeit, extreme Wetterbedingungen und eine Logistik, die mögliche und beengte Lagerungsplätze, den felsigen Untergrund und die eingeschränkten Transportmöglichkeiten bewältigen musste.
Schritt für Schritt – im Eiltempo
Zuerst war beim alten Bahnsteig Unterbau und Oberbau aufzubrechen. Dabei waren auch Tiefbauarbeiten nötig, in der Schwere nach der DIN 18300 für Böden und Fels bis Klasse BK 7 (schwer lösbarer Fels mit hoher Festigkeit, nur wenig klüftig und verwittert). Danach erfolgte der Neubau der Drainage zur gezielten Ableitung des anfallenden Schichtenwassers. Bei der Erneuerung der Tragschichten ging es um eine neue Schottertragschicht mit einer FSS Frostschutzschicht, die besonders widerstandsfähig gegen Frost und wasserdurchlässig ist. In Kombination mit Sakret Drainage- und Pflasterbettungsmörtel »NBM 4D« entsteht bei der Verdichtung des Materials ein homogenes Planum. Der Drainagemörtel ist hydraulisch erhärtend, schwind- und eigenspannungsfrei, frostbeständig und alterungs- und volumenbeständig. Für die benötigten ca. 30 Tonnen wurde ein Sakret-Silo auf den Brocken gebracht und installiert.
Bei der Oberflächenbefestigung wurde zwischen der Pflasterbettung und den Pflastersteinen eine Haftbrücke eingesetzt. Die Sakret Kontaktschlämme KS, ein einkomponentiges Zement-Sandgemisch auf mineralischer Basis mit Polymerzusatz, ist laut Hersteller wasserdicht, mit einer hohen Verbundsicherheit und Frostwiderstand, und bildet eine hydraulisch erhärtende, kunststoffmodifizierte Haftbrücke C2 E anlog der DIN EN 12004.
Als Fugenfüller des Naturstein-Kleinpflasters (Granit) wurde der Steinverguss »Rusitc ZPF grau« eingesetzt. Dieser wasserundurchlässige, zementäre Pflasterfugenmörtel mit körniger Fugenoberfläche erfüllt die Anforderungen des FGSV Arbeitspapier und nach der ZTV-Wegebau (Nutzungskategorie N1 bis N3). Der Steinverguss ist schnell begehbar und nutzbar, wasserundurchlässig und verfügt über einen hohen Frost- /Tausalzwiderstand.Beim Neubau der Bahnsteigkante wurden Granitblöcke eingesetzt, für die Entwässerungsmulde des Oberflächenwassers Granitgroßpflaster. Für den Bahnsteig selbst wurde Granitkleinpflaster in gebundener Bauweise verlegt, die Facharbeiten zum Nachschneiden und Vergießen der Dehnungsfugen schlossen dann die Reihenfolge der Sanierungsarbeiten ab. J