PCI Augsburg: Diskussionsrunde zum Thema Nachwuchsproblematik im Handwerk

Beim „runden Tisch“ der PCI Augsburg, der im Rahmen des PCI-Alpencup am 08. Juli 2022 veranstaltet wurde, diskutierte ein breit gefächerte Teilnehmerkreis aus den verschiedensten Bereichen das Nachwuchsproblem im (Fliesenleger-) Handwerk. In einem gemeinsamen Beschluss wurden drei konkrete Initiativen festgehalten, die nun auf den Weg gebracht werden sollen.

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Dass das Handwerk ein Nachwuchsproblem hat, ist ein Thema, das mittler­weile in allen Medien und Nachrichten präsent ist. Beim von PCI initiierten „Runden Tisch“ tauschten sich dazu Vertreter der Handwerksbetriebe, Indus­trie, Europäischen Union Nationaler Fliesenfachverbände, Handwerkskammer, Nachwuchshandwerker und Fachpresse sowie des Wirtschaftsraums Augs­burg, Fachverbands Fliesen und Naturstein und Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel aus.

Die insgesamt vierstündige und von Stephan Tschernek (Leiter Marketing PCI Gruppe) moderierte Diskussionsrunde startete mit einem kurzen Überblick zu den Zahlen und Fakten. Wie viele Auszubildende, offene Stellen und Ausbil­dungsstellen gibt es im (Fliesenleger-) Handwerk und wie viele Fliesenleger-Azubis brechen ihre Ausbildung ab?

Bei der Ursachenforschung stellten die Teilnehmer neben den allseits bekann­ten Faktoren wie z.B. der demographischen Entwicklung vor allem das Image­problem des (Fliesenleger-) Handwerks in den Vordergrund. So würden bei­spielsweise Eltern ihren Kindern von der Berufswahl Fliesenleger oder Baube­ruf oft generell abraten („Unsere Kinder sollen es mal besser haben“); Jugendliche, die dennoch diese Ausbildung wählen möchten, müssen sich in der Schule oder im Freundeskreis rechtfertigen. Dies decke sich auch mit der Umfrage des Zentralverbands Deutsches Handwerks, in der unter anderem 61% der Befragten das soziale Ansehen des Handwerks als eher niedrig empfinden.

Doch ging es beim Runden Tisch vor allem um die Suche nach geeigneten Lösungsansätzen. Die Teilnehmer waren der Ansicht, dass es zwar bislang einige vereinzelte Ansätze gibt, aber keine gemeinschaftliche Initiative aller Akteure mit Breitenwirkung. Um das Ansehen des (Fliesenleger-) Handwerks und auch die Sichtbarkeit des Handwerks zu stärken, halten die Teilnehmer eine Imagekampagne, die die Zielgruppe auf die richtige Weise anspricht, für ein geeignetes Mittel. Der Fachverband Fliesen und Naturstein wird das Projekt als Verantwortlicher gemeinsam mit den Beteiligten vorantreiben und die Image-Kampagne 2023 deutschlandweit ausrollen.

Viele Ansätze seien oft auch zu wenig zielgruppenspezifisch und zu theoretisch. Daher sei ein weitere als wirkungsvoll erachtete Initiative, gemeinsame Auftritte auf den Berufsausbildungsmessen zu organisieren, Musterkoffer und Materia­lien zum Anfassen, Erleben, Mitmachen anzubieten und Azubis als glaubhafte und authentische Berufsbotschafter im Alter der Zielgruppe einzusetzen.


Und manchmal können Initiativen auch im Kleinen große Wirkung zeigen. Nach den Beobachtungen der Teilnehmer sei es für die Jugendlichen oft nicht einfach, einen Überblick zu bekommen, welche Betriebe eigentlich Ausbil­dungsplätze anbieten, denn viele melden diese nicht oder an verschiedenen Stellen. Daher werde der Fachverband Fliesen und Naturstein die Handwerks­kammer dabei unterstützen.

„Wir wissen, dass die Nachwuchsproblematik im Handwerk ein immer größe­ren Problem wird. Auch wir als Hersteller in der Industrie sind gefordert, unse­ren Beitrag für die Zukunftssicherung des Handwerks zu leisten. Denn wenn es keine Fliesenleger mehr gibt, kann auch niemand mehr unsere Produkte verarbeiten. Die PCI ist schon seit langem und mit vielen verschiedenen Aktio­nen im Bereich Nachwuchsförderung aktiv“, erklärt Stephan Tschernek, Leiter Marketing PCI Gruppe. „Mit dem Runden Tisch möchten wir so viele Akteure wie möglich zusammenbringen und gemeinschaftliche, konstruktive und reali­sierbare Initiativen auf den Weg bringen. Denn wir sitzen bei diesem Thema alle in einem Boot.“

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