Otto Graf: Mega-Retentionsanlage aus Rezyklaten

Um seine selbst gesteckten CO2-Ziele zu erreichen, hat Saint Gobain für ein Logistikgebäude seines Isover-Standorts im französischen Orange eine Retentionsanlage aus 42 200 »EcoBloc Inspect smart«-Modulen von Graf errichtet.

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Der weltweit tätige Hersteller von Bau­materialien, Saint Gobain, hat sich zum Ziel gesetzt, 2050 CO2-neutral zu sein. Beim Ausbau des Isover-Standortes im südfranzösischen Orange hat sich deshalb das Unternehmen für eine Regenwasserrückhalteanlage von Graf entschieden. Aufgrund des von Graf selbst aufbereiteten Premiumrezyklats »Upcyclen« können »Graf EcoBloc Inspect smart« Rückhalte- und Versickerungssysteme weltweit klimaneutral zur Baustelle geliefert werden. Am Standort wurde ein gigantisches Lager- und Logistikgebäude (432 m x 180 m) mit etwa 77 760 m2 Grundfläche gebaut. Das Niederschlagswasser wird in einer unterirdischen Retentionsanlage (249,60 m x 54,40 m x 0,70 m) von Graf zurückgehalten. Dazu wurden 42 200 Module zu einem Blockverbund mit 9 029 m3 Volumen verbunden und mit dem »Graf Geotextil« ummantelt. Die Rückhalteanlage hat eine Erdüberdeckung bis GOK von 0,60 bis 1,50 m.

Module aus Premiumrezyklat »Upcyclen«

Die »EcoBloc Inspect smart Rigolenmodule« werden vollständig aus hochwertigem, von Graf selbst aufbereitetem Premiumrezyklat hergestellt. Die Verwendung des »Upcyclen« genannten Materials reduziert gegenüber Rigolen, die aus Primärkunststoff hergestellt werden, die CO2-Emissionen um 2 kg pro kg hergestelltem Kunststoff. Insgesamt werden bei Graf so pro Jahr 100 000 t CO2-Emissionen gegenüber der Verwendung von neuen Rohstoffen eingespart.

Aufgrund des logistikoptimierten Designs können die Module weltweit klimaneutral geliefert werden. Eine Lkw-Ladung entspricht einem Speichervolumen von bis zu 455 m3. Dazu werden die Rigolen- und Schachtelemente auf Paletten ineinander gestapelt. Für den Bau der Regenrückhalteanlage waren trotz der Größe nur 30 statt 100 Lkw-Transporte bei einem herkömmlichen System nach Orange notwendig. Die Anlieferung und die Installation der »Graf EcoBloc Inspect smart« Module war exakt getaktet. Zehn Tage wurden täglich drei Lkw-Ladungen transportiert und vor Ort montiert.


In den Blockverbund wurden 51 ­»EcoBloc Inspect smart plus« Schächte integriert. Die Schächte eignen sich als Filter, Revisions- und Zulaufschacht. Die Eckpositionierung des Schachts ermöglicht den Anschluss großer Rohrquerschnitte an zwei Seitenflächen. Die zentrale Position ist geeignet als Zugang für die ­Inspektionskamera. Für kreuzende Inspektionskanäle und als Drosselablaufschächte wurden vor Ort 16 ­»Vario 800« Schachtsysteme eingebaut. Das Wasser wird über zwei Rohre DN 500 mit einer Drosselklappe kontrolliert der öffentlichen Entwässerung zugeleitet.

Das patentierte Design verspricht zudem gegenüber den bislang von Graf angebotenen Modulen eine deutlich höhere Lastaufnahme. Auf Rigolenelemente für Rückhalte- und Versickerungssysteme wirken hohe horizontale und vertikale Lasten. Das spezielle Design der »EcoBloc Inspect smart« Module ermöglicht laut Graf eine optimale Lastabtragung. Dies lässt hohe Belastungen über lange Zeiträume in Kombination mit einem großzügig bemessenen Einbaufenster zu.

Das Modul »EcoBloc Inspect smart« ist bereits Lkw-befahrbar bis SLW 60, das verstärkte Modul »EcoBloc Inspect smart plus« ist ideal, um unter einem Schwerlast- und Havariebereich, beispielsweise bei einem Logistikzentrum, große Speichervolumen mit geringen Erdüberdeckungen oder großen Einbautiefen zu realisieren. Für den Hochlastbereich, der über die Anforderungen von SLW 60 hinausgeht, und den Einbau mit sehr geringer Erdüberdeckung oder sehr großer Einbautiefe (bis 7,5 m) wird das »Modul EcoBloc Inspect smart ultra« angeboten.   J

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