Sei es der Einbau nur 60,5 cm unter der Tiefgarage, die besondere Form oder die Anforderungen der örtlichen Behörde an die Anzahl der zur Behandlung des Niederschlags eingesetzten Substratfilter: All das hat das Graf Projektteam zusammen mit dem Fachplaner Dieter Bühler Ingenieurbüro und dem Ausführenden Walter Keune Bau gemeistert.
Das städtebauliche Konzept von böwer eith murken vogelsang architekten (BEMV) setzt bei dem Quartier auf eine nachhaltige Architektur mit einer Nutzungsdurchmischung: Neben Büros, Einzelhandel und einem Hotel entsteht auch eine Kindertagesstätte. Für alle Immobilien ist eine DGNB-Zertifizierung in Gold vorgesehen.
Nutzvolumen von 133,4 m3 Niederschlagswasser
Fünf der sieben Gebäude sind bereits fertiggestellt und bezogen. Zwei sich zugewandte Gebäude mit hufeisenförmigem Grundriss verbinden sich mit einem gemeinsamen Innenhof zum JobRad-Campus. Unter der mit Bäumen begrünten Allee zwischen den Gebäuden des JobRad-Campus und dem rückwärtig zum Gleiskörper des Hauptbahnhofs gebauten Gebäude »Milestone 5c« entsteht eine Tiefgarage.
Unter der Tiefgarage ist im Abstand von nur 60,5 cm zur Bodenplatte in einer Tiefe von 3,95 m die Graf Regenwasserversickerungsanlage installiert. Aus 670 Modulen »Graf EcoBloc Inspect 230« ist eine Anlage von 114,8 m Länge, 3,20 m Breite und nur 36 cm Höhe entstanden. Damit entsteht ein Nutzvolumen von 133,4 m3 Niederschlagswasser. In die Versickerungsanlage wird das Niederschlagswasser der extensiv begrünten Dachflächen (4 275 m2) der Gebäude 3, 4 und 5c und der gepflasterten Wege (3 875 m2) geleitet, gesammelt und versickert. Insgesamt wird eine nach Abflussbeiwerten bemessene Fläche von 4 656 m2 angeschlossen.Das anfallende Niederschlagswasser wird entsprechend der in Baden-Württemberg gültigen Verordnung in Substratfilteranlagen behandelt. Der in der Entwässerungssatzung der Stadt Freiburg festgelegte VF-Wert (Behandlungsdurchfluss) von 16 l/s hat den Einbau von zehn Substratfilteranlagen »Graf EcoClean 1 500« notwendig gemacht. Diese haben eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (DiBt).
Regenwasserversickerung mit »EcoBloc Inspect 230«
Die Mitarbeiter von Walter Keune Bau haben die Einbausohle mit verdichtetem Sand und Splitt gegründet, das »Graf-Tex Geotextil« ausgelegt, die Module installiert und anschließend mit Geotextil umschlossen. Danach wurde die Grube mit einem Sand-Kies-Gemisch verfüllt. In den »EcoBloc«-Verbund der Rigolen sind sieben Graf-Schachtsysteme »Vario 800« 0,5-lagig als Zulaufschächte und zur Revision integriert. Die Versickerungsanlage wurde mit Rohren DN 250 angeschlossen. Mit dem um 360° drehbaren VS-Zulaufmodul können Anschlüsse bis DN 300 ohne zusätzliche Anschlussbögen realisiert werden. Eine lichte Weite des Schachtes von 600 mm erleichtert bei späteren Revisionen den Zugang. Der Teleskop-Domschacht ermöglicht die stufenlose Anpassung an die Erdüberdeckung bis zur Geländeoberkante.