Mapei: Mit starken Zahlen und neuen Ideen in die Zukunft

Im Rahmen zweier Pressetage informierte Mapei Mitte November über die aktuelle Geschäftsentwicklung und Trends sowie über neue Produktentwicklungen und Kampagnen am Standort Deutschland. Die Mapei GmbH konnte 2017 eine Umsatzsteigerung auf 93 Millionen Euro verzeichnen, in Zukunft soll mittelfristig ein Umsatz von 150 Millionen erreicht werden.

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Uwe Gruber, Geschäftsführer der Mapei GmbH, konnte bei den Pressetagen des Unternehmens in Berlin überwiegend positive Nachrichten zur Umsatzentwicklung der Mapei Gruppe und speziell der Mapei GmbH Deutschland verkünden. Zu Beginn seines Geschäftsberichts warnte er aber vor überzogenen Erwartungen für die Zukunft und verriet, dass er vorübergehend eine Abkühlung der Bauwirtschaft erwartet.

»Nach zwei Jahren starken Wachstums von circa 2,5 % per annum hat die Baukonjunktur in 2018 ihren Höhepunkt erreicht. Mittlerweile stagnieren die Bauinvestitionen über alle Bereiche. Für 2019 wird sogar ein leichter Rückgang der Bautätigkeit von –0,2 % prognostiziert, der sich 2020 mit geschätzten –0,6 % weiter fortsetzen wird«, sagte Uwe Gruber.

Das Wachstum im Wohnungsneubau werde schwächer prognostiziert, da kaum neue Impulse erwartet werden. Hier würden sich insbesondere die hohe Kapazitätsauslastung im Handwerk sowie die Probleme in der Aktivierung von Bauland negativ auswirken. Aber auch die Modernisierung im Wohnungsbau wird laut Gruber schwächer erwartet, dies vor allem aufgrund des hohen Volumens in den vergangenen zehn Jahren. Auch im Nichtwohnbau sowie im Tiefbau erwarte man mittelfristig Rückgänge im Bauvolumen.

Digitalisierung als Trend in der Bauwirtschaft

Mittel- und langfristig wird insbesondere der gesamte Bereich der Digitalisierung auch in der Bauzulieferindustrie zu Marktveränderungen führen, betonte der Mapei-Geschäftsführer. Dazu zählen eine höhere Transparenz im Bauprozess durch digitale Planungs- und Projektmanagement-Tools – beispielsweise BIM – sowie veränderte und schnellere Entscheidungsprozesse.

Er erwartet eine steigende Bedeutung alternativer Vertriebswege (E-Commerce und Direktgeschäft) sowie eine zunehmende Informationsverfügbarkeit durch neue Informationskanäle (Social Media, YouTube, Blogs und 3D-Visualisierung). Uwe Gruber: »All dies hat zur Folge, dass es zu einer veränderten Bedeutung der unterschiedlichen Baustoffhersteller kommt und dass künftig alternative Kooperationsmodelle zwischen Marktteilnehmern entstehen können.«

Positive Zahlen zur Geschäftsentwicklung

Im Anschluss verkündete Uwe Gruber Zahlen und Fakten zur Geschäftsentwicklung. »Der Gesamtumsatz der Mapei-Gruppe betrug im Jahr 2017 rund 2,4 Milliarden Euro. Das durchschnittliche Wachstum über alle Produktsegmente betrug 5,4 %«. Die Wachstumszahlen für die Produktsegmente konnten sich sehen lassen: Keramik wuchs um + 5,2 %, das Segment Fußboden um + 7,5 % und die Bauunternehmerprodukte gar um + 8,6 %.


Das Wachstum in den einzelnen Regionen verlief unterschiedlich. In Westeuropa lag es bei 2,1 %, in Ost-Europa bei beeindruckenden 15,3 %. Die höchste Wachstumsrate verzeichnete aber Lateinamerika mit + 49,8 %. In Nordamerika waren es + 8,4 %. Mit 28,8 % ist Nordamerika die Region mit dem größten Umsatzanteil des Bauchemiespezialisten. Der Anteil von West-Europa beträgt 26,5 %, der von Italien 22,7 % – um die wichtigsten Regionen zu nennen.

Der Status Quo auf dem deutschen Markt

Die Mapei GmbH in Deutschland verzeichnet laut Uwe Gruber weiterhin eine starke Umsatzdynamik. In den vergangenen zehn Jahren sei der Umsatz jährlich um durchschnittlich mehr als 9 % gestiegen. 2017 betrug der Gesamtumsatz der Mapei GmbH Deutschland rund 93 Millionen Euro. In den nächsten Jahren sei aber mit einem etwas schwierigeren Marktumfeld zu rechnen. Insbesondere die derzeit stark steigenden Rohstoffkosten würden die Konjunktur bremsen. Trotzdem peilt die Mapei GmbH mittelfristig einen Umsatz von 150 Mio. Euro als neues Ziel an.

Mapei will sich in diesem Umfeld auch in Zukunft als starker Partner am Bau profilieren. Dazu sollen vor allen innovative und nachhaltige bauchemische Produkt- und Systemlösungen beitragen. Uwe Gruber nannte als Beispiele die Initiativen »Fliese total – für Handel und Handwerk« (unter anderem mit einer Optimierung des Fugensortiments und einer Spachtelmassen-Kampagne) oder »Fußbodentechnik: neue Wege gehen – das Plus für Handel und Handwerk«.

Strukturwandel mit Handel und Handwerk gestalten

Die Erfolgsstrategie des Bauchemiekonzerns zielt laut Uwe Gruber stets darauf ab, den »Kunden zu begeistern«. Diesem Ziel dienen auch die aktuellen und geplanten Kampagnen, mit denen das Handwerk für Mapei gewonnen werden soll. Dazu zählt aktuell die im September 2018 gestartete Kampagne »Freunde fürs Legen«. All dies soll auch dazu beitragen, den Strukturwandel zusammen mit Handel und Handwerk zu gestalten.

App und neue Produkte

Zu den Neuheiten und Innovationen von Mapei im neuen Jahr zählen unter anderem der Klebemörtel »Keraquick Maxi S1«, der sich durch eine niedrigviskose Konsistenz und eine schnelle Verarbeitung auszeichnet sowie die »Aufbauempfehlungs-App«, mit der das fliesen- und bodenlegende Handwerk, Architekten Handel und Planer ihre Aufbauempfehlungen per Smartphone oder Tablet in zwei Minuten selbst erstellen können.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurden ausgewählte Baustellen und Referenzobjekte besichtigt, bei denen Mapei-Produkte verwendet werden. Der Showroom von »Concept Parquets by Straehuber« war eines der Highlights bei der Bustour durch die Hauptstadt.    J

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