Hymer-Leichtmetallbau: weiter auf dem Weg nach oben

Umsatz und Mitarbeiterzahl mit historischen Bestwerten

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Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Steigtechnik- und Automotive-hersteller Hymer- Leichtmetallbau die für 2016 geplante Umsatzsteigerung nochmals deutlich übertreffen: Mit einem Gesamtumsatz von 67,3 Mio. Euro verbuchte das Unternehmen ein Plus von rund 25 % und erreichte damit einen historischen Höchstwert. Mit Jörg Nagel, einem der beiden Geschäftsführer, hat der baustoffPARTNER am Unternehmenssitz in Wangen über das Geheimnis des Erfolges gesprochen.

In der heutigen Gebäudearchitektur kommen immer häufiger auch ausgefallene Verschattungskonzepte zum Einsatz. Das Sonnenlicht als Energiequelle zu nutzen, durchzieht architektonische Gebäudekonzepte und ist für Reflexa einerseits gestalterischer Anspruch. Andererseits ist dem Unternehmen als Mitglied des Verbandes Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) gleichzeitig viel daran gelegen, mit den Dämmprodukten die Aspekte Ökologie, Ökonomie, Nutzerkomfort sowie Technik und Funktion bereits bei der Planung von Gebäuden zu fördern.

Variabler Dämmkasten für Rollladen, Jalousie oder Rollo

Besonders bei Neubauten und Sanierungen im Wohnungs- und Objektbereich wird auf die energetischen Aspekte und die Möglichkeit, solare Zugewinne zu nutzen, geachtet. Eine Lösung: Das Neubau-Aufsatzkastensystem »Combo« für Rollläden ist für die Innenrevision als auch Außenrevision, in der Klinkerversion und optional mit integrierbarem Insektenschutz-Rollo erhältlich.

Die vielfältigen Variationsmöglichkeiten im Rollladenbereich bei Kastengrößen, Farben und Ausstattungsmerkmalen machen den »Combo« zum Allrounder bei den Aufsatz- und Dämmkastensystemen. Das Dämmkastensystem ist individuell anpassbar und somit für jede bauliche Situation geeignet. Mithilfe seiner komplett überputzbaren Außen- und Innenblende fügt sich das System fast unsichtbar in die geplante Fassade ein. Die integrierbaren Rollläden werden dabei den verschiedenen Nutzeransprüchen gerecht_ Vom leichten Kunststoffpanzer bis zum stabilen, ausgeschäumten Rollladenprofil in verschiedenen Größen und Ausführungen sind den Wünschen des Bauherrn keine Grenzen gesetzt. Die Bedienung des in den »Combo« integrierten Rollladens kann wahlweise per Gurt, Kurbel, Funk oder Elektromotor erfolgen. Allerdings können nicht nur Rollläden im »Combo« eingesetzt werden, auch der Jalousieeinbau sowie die Integration eines Insektenschutzrollos ist möglich.

Verarbeiter profitiert von schneller Montage

Mit dem Dämmkastensystem verspricht der Hersteller nicht nur Vorteile für den Verwender, sondern auch für den Verarbeiter_ Er profitiert von einer schnellen und unkomplizierten Montage. Als Aufsatzkasten aus expandiertem Polystyrol-Hartschaum wird das System mittels einer durchgehenden Clipverbindung auf dem Fenster befestigt und verfügt über eine integrierte Sturzkastenbefestigung, die den Kasten mit Sturz oder Decke dauerhaft und sicher verbindet. Als Vorbau-Variante ist die Befestigung ähnlich einfach wie bei einer Dämmplatte: Einfach ankleben und mit zertifiziertem Rahmendübel befestigen.

Fassadendämmung auch asymmetrisch

Ob Privat- oder Geschäftsgebäude: Bauherren setzen immer häufiger auf außergewöhnliche und individuelle Formen, die sich von der vorhandenen Bausubstanz deutlich abheben. Dreieckige, runde oder rautenförmige Fenster sind längst keine Seltenheit mehr. Die Verschattung außergewöhnlicher Fensterformen stellt oft eine Herausforderung dar.

Auch hierfür gibt es bei Reflexa geeignete Dämmmöglichkeiten, zum Beispiel mit dem Schrägraffstore »AsyFlex«. Mit diesem System hat sich der Hersteller auf das Thema Schrägverschattung spezialisiert_ Giebelfenster oder Fenster in Dreiecks-, Parallelogramm oder sonstigen Sonderformen können so vor der Sonne und vor unerwünschten Blicken von außen geschützt werden. Die Schrägjalousie »AsyFlex« kann mithilfe einer Teleskopunterschiene Fenster und Glasflächen mit einer Dachneigung von 5 bis 45 Grad vor Sonneneinstrahlung schützen. Mithilfe der Führungen durch Schienen-, Seil- und Stabführung können die außergewöhnlichen Formen unterstützend umgesetzt werden. Die eleganten und optisch dezenten Lamellen wirken angenehm leicht und sind in einer Breite von 50 und 80 mm erhältlich. Die Variante der breiteren Lamellen bietet den Vorteil eines geringeren Lamellenpakets und damit einer niedrigeren Blende.


Bei der Verschattung von komplexen Fensterformen profitiert das Unternehmen von seiner jahrzehntelangen Erfahrung und bietet nun auch die passenden Dämmprodukte für Schrägraffstores. Das bewährte Aufsatz- und Dämmkastensystem »Combo« ist auch für Schrägraffstores »AsyFlex« (AF) erhältlich: Die Variante »Combo AF« als Aufsatzkasten kann bereits bei der Planung des Gebäudes einbezogen werden und ist passivhausgeeignet. Der »Combo AF V« ist bei einer nachträglichen Fassadendämmung von asymmetrischen Fenstern die optimale Wahl.

Thermische Trennung verhindert Wärmebrücken

Durch eine thermische Trennung werden Wärmebrücken auf ein Mindestmaß reduziert. Die zertifizierte, mechanische Verbindung mit dem Mauerwerk maximiert die Stabilität des Systems. Dennoch ist der Kasten mit dem Mauerwerk mechanisch durch die lastabtragende, zertifizierte Verschraubung und durch den WDVS-Kleber verbunden. Mit dieser stabilen Verbindung können laut Hersteller auch große Raffstore-Anlagen dauerhaft installiert werden.

Bei asymmetrischen Fenstern wird das Aufsatzkastensystem »Combo« mit einer Dämmeinlage ausgeführt. In der Vorbau-Variante werden die Wärmedämmeigenschaften durch das Polystyrol basierende »Neopor 032« bzw. durch den Einbau eines Vakuumpaneels »Vacu-por NT-B2-S« sichergestellt. Somit ist der Ausschluss jeglicher Wärmebrücken durch die thermische Trennung innerhalb der Dämmebene garantiert.

Neben den üblichen Flachlamellen und gebördelten Raff-store-Lamellen sind zudem die profilierten, 88 mm breiten Z-Lamellen oder die 93 mm breiten S-Lamellen erhältlich, die beide eine maximale Abdunkelung der Innenräume ermöglichen. Alle Kastensysteme der Produktserie »Combo« sind in Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) einsetzbar und als passivhausgeeignete Varianten erhältlich. Die Dämmkästen lassen sich besonders gut verputzen. Sie geben dem Putz durch die Rillenstruktur an der Außen- und Innenseite stabilen Halt. Für Klinkerbauten, Putzbauten und WDVS-Fassaden verspricht Reflexa eine sehr kurze Montagedauer für die Aufsatzkastenvarianten.

Anpassung ermöglicht Integration in jedes WDVS

Der Hersteller bietet die Möglichkeit, den Aufsatzkasten »Combo AF« und den Vorbaukasten »Combo AF V« für Schrägraffstores individuell anzupassen. Grundsätzlich lassen sich alle Maße des Dämmkastens anpassen. Dadurch wird eine Integration in jedes WDV-System möglich. Das Vorbau- und Dämmkastensystem »Combo« erscheint mit besten Wärme- und Schalldämmeigenschaften. In der passivhausgeeigneten Variante erreicht der Combo AF Usb-Werte von bis zu

0,22 W/m²K bei einer Kastengröße von 490 mm.

In den Raffstore-Varianten des »Combo« können fast alle Raffstore-Arten verbaut werden. Über Temperatursensoren und Steuerungsautomatiken lassen sich solare Zugewinne durch die Sonne als natürliche Wärmequelle für die Beheizung des Innenraumes nutzen. Wärmebrücken werden auf ein Minimum reduziert, was dabei hilft, den Wärmeverlust am Gebäude einzudämmen und somit den Energiehaushalt zu verbessern.

Interview

BSP: Herr Nagel, welche Änderungen sind mit der Leiternorm EN 131 geplant und ab wann gelten die neuen Vorgaben?
Jörg Nagel: Die Änderungen für den Teil 1,der konstruktive und maßliche Vorgaben für die Herstellung von Leitern betrifft, sind für Neuprodukte bereits seit Januar 2016 gültig, für Bestandsprodukte gilt eine Übergangsfrist bis zum 31. Oktober. Die gleiche Frist gilt für die geänderten Vorgaben für den Teil 2 der Norm »Prüfvorschriften«. Die Überarbeitung des dritten Teils »Herstellerangaben, Sicherheitshinweise und Gebrauchsanweisungen« ist aktuell noch nicht finalisiert. Hier wird die Veröffentlichung der neuen Fassung in Kürze erwartet.

BSP: Wie sehen die Änderungen für den ersten Teil aus? Was ist hier künftig zu berücksichtigen?
Jörg Nagel: Eine wesentliche Änderung: Sämtliche Anlegeleitern, also beispielsweise auch Schiebe- und Seilzugleitern ab einer Länge von 3 m, müssen künftig grundsätzlich eine Standverbreiterung vorweisen, etwa in Form einer Traverse. Die Breite der Standverbreiterung ist abhängig von der Länge der jeweiligen Anlegeleiter. Bei Mehrzweckleitern, die ja auch in Anlegeposition verwendet werden können, greift künftig die neue Regel, dass auch hier die Breite der Standverbreiterung abhängig von der Länge der Leiter als komplett ausgefahrene Anlegeleiter ermittelt wird. Bisher wurde diese auf Basis der Länge in Stehleiterposition berechnet. Die erforderlichen Standbreiten von Mehrzweckleitern werden also tendenziell größer werden.

BSP: Teil 2 der Norm bezieht sich auf die Prüfungen, denen eine Leiter vor Markteinführung durch den Hersteller zu unterziehen ist. Welche Änderungen ergeben sich für Unternehmen wie Hymer-Leichtmetallbau ab Ende Oktober mit dem Ablauf der Übergangsfrist hierbei?
Jörg Nagel: Um das Wichtigste kurz vorweg zu sagen_ Sämtliche Änderungen in diesem Teil tragen dazu bei, die Sicherheit der Leitern und somit die der Anwender nochmals zu erhöhen. Sie sind unserer Meinung nach daher eine sinnvolle Erweiterung der bisherigen – ebenfalls bereits strengen – Prüfvorgaben und sorgen dafür, den Markt um minderwertige Produkte zu bereinigen. Unter anderem wird zum Beispiel die Festigkeit einer Leiter in Zukunft nicht mehr – wie noch aktuell – in liegender Position, sondern in Gebrauchsstellung geprüft. Die vorgeschriebenen Prüflasten erhöhen sich, erstmals übrigens in Abhängigkeit davon, ob es sich um eine Leiter für den privaten Gebrauch oder eine Leiter für den beruflichen Gebrauch handelt. Hierdurch wird künftig klar zwischen Leitern für professionelle Anwender und Leitern für den Heimwerkerbedarf, die in der Regel weniger intensiv beansprucht werden, unterschieden – unserer Ansicht nach eine deutliche Erleichterung für den Handel bei der Verkaufsberatung und -argumentation. Weiterhin wird es ganz neue Prüfungen geben wie die Dauerhaltbarkeitsprüfung für Stehleitern, bei der die Leiter über einen Zeitraum von mehreren Tagen in Gebrauchsstellung wiederholt einer Prüflast von 150 kg ausgesetzt wird. Neu sind auch die Prüfung der Rutschfestigkeit am Boden oder die Festigkeitsprüfung von Anlegeleitern mit Traversen.

BSP: Die Änderungen, die den dritten Teil der Norm betreffen, sind derzeit noch nicht final verabschiedet. Können Sie hierzu dennoch schon Aussagen treffen, auf welche Änderungen sich der Handel einstellen kann?
Jörg Nagel: Unverbindlich gesagt_ Wir rechnen damit, dass es Änderungen hinsichtlich der Art und des Umfangs der an der Leiter anzubringenden Piktogramme geben wird. Eine neue Vorgabe wird sehr wahrscheinlich sein, dass die den Leitern schriftlich beizulegenden Benutzerinformationen künftig dem internationalem ISO-Standard entsprechen und in der Sprache des Landes verfasst sein müssen, in dem die Leiter verkauft wird.

BSP: Was passiert, wenn ein Händler nach dem Stichtag für den Ablauf der Übergangsfrist für die Teile 1 und 2 der Norm, dem 31. Oktober, noch über einen dann nicht mehr normgerechten Leiterbestand verfügt?
Jörg Nagel: Da kann ich beruhigen_ Die EN 131 richtet sich ausschließlich an die Hersteller. So dürfen ab dem 1. November dieses Jahres keine Leitern mehr nach den Vorgaben der »alten« Norm produziert werden. Der vorhandene Bestand darf aber selbstverständlich noch verkauft und auch weiterhin von den Anwendern genutzt werden.

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