Hinterschnittanker für La Grande Arche: Fassadenbau in der vierten Dimension

FISCHERWERKE: Mit frischem Gesicht und altem Charme präsentiert sich das Bürohochhaus La Grande Arche de la Fraternité in Puteaux vor den Toren von Paris. Der Carrara-Marmor an der Fassade war in schlechtem Zustand und teilweise beschädigt. Daher wurde er in einem zweiphasigen Sanierungsprojekt durch Granitplatten ersetzt, die von rund 76 000 »fischer Zykon-Plattenanker FZP-II« gehalten werden.

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Mit 110,9 m Höhe, 106,9 m Breite und 112 m Länge ist das Bürogebäude La Grande Arche nahezu kubenförmig. Die Gebäudekonstruktion besteht aus Stahlbeton und die Fassade aus Glas und Naturstein. Das Bauwerk öffnet sich nach Westen und Osten hin, von wo aus betrachtet es wie ein Triumphbogen wirkt. Jedoch sind die »Pfeiler«, auf denen das Gebälk auflagert, etwa 19 m breite Seitenwände im Norden und Süden. Dahinter befinden sich 35 Geschosse, aber auch eine Aussichtsplattform und öffentliche Bereiche.

Marmor durch weißen Granit ersetzt

Hitze, Frost, Feuchtigkeit und Luftverschmutzung versetzten die Platten aus weißem Carrara-Marmor in einen schlechten Zustand. Verformungen, Abplatzungen und Risse waren die Folge und einige der mit Dornankern befestigten Platten lösten sich. Daher wurde der Marmor durch weißen Granit ersetzt, der aus einem Steinbruch in Vermont/USA, gewonnen wurde. Dieser Stein erreicht durch seine spezielle Oberflächenbehandlung den gleichen Farbton und Glanz wie der Marmor, ist aber wesentlich robuster. Mobile Zugangsplattformen ermöglichten sichere und produktive Austauscharbeiten an der Fassade.

Mit der ersten Sanierungsphase der Fassade wurde das Unternehmen EDM-Atelier de France beauftragt, mit der zweiten Unimarbres. Die Befestigung mit Hinterschnittankern oblag dem Bereich fischer SystemTec der Unternehmensgruppe fischer in Zusammenarbeit mit einem Bohrunternehmen. Eingesetzt wurden »FZP-II-SO Zykon-Plattenanker« zur Abstandsmontage, um die Granit-Platten an der Fassade anzubringen. Dabei lieferte das Unternehmen 42 500 Anker an EDM zur Sanierung der Südseite und Schmuckflächen von Ende 2015 bis Ende 2017. In der zweiten Phase von Ende 2017 bis Ende 2018 gingen 33 500 Stück


»FZP-II-SO« an Unimarbres für den Plattenaustausch an der Nordfläche. »Unsere Hinterschnittanker überzeugten die Auftraggeber, da sie höhere Belastungswerte als herkömmliche Ankersysteme bieten«, erklärt Jérôme Daumur, Leitung Technik bei der Landesgesellschaft fischer Frankreich.

Formschlüssig und spreizdruckfrei

Die »Zykon-Plattenanker FZP-II« sorgen für eine formschlüssige und völlig spreizdruckfreie Befestigung im konisch hinterschnittenen Bohrloch. Ihre rückseitige Montage ermöglicht die Befestigung im Fünftelspunkt der Fassadenplatte. Verglichen mit Rand- oder randnahen Befestigungen (Dorn-, Steckdorn- und Nutbefestigungen) werden durch diese Technik niedrigere Plattenbiegemomente und höhere Tragfähigkeiten erreicht. So können dünnere und größerformatige Platten als mit Randbefestigungen befestigt werden. Im Vergleich zu der vorherigen Lösung lassen sich dank der »FZP-II« auch einzelne Platten an der Fassade im Bedarfsfall austauschen. »Die Hinterschnittanker sind von der Fassadenansichtsseite selbst im Fugenbild nicht sichtbar ausgeführt«, nennt Steven-Henrik Maier, Marktmanager für den französischen Markt bei der fischer SystemTec, einen weiteren Vorteil. »So vereinen sie sicheren Halt mit einer harmonischen Außenwirkung der Grande Arche.«    J

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