Um den Einsatz von Federmodellen zu vereinfachen und zu beschleunigen, erweitert Fischer seine C-FIX-Software der FiXperience Online Suite um ein neues FEM-Modul. Federmodelle in Kombination mit der Finite-Element-Methode (FEM) reichen über den beschränkten Anwendungsbereich der aktuellen Bemessungsrichtlinien hinaus. Mit diesem Ansatz lassen sich technische, funktionale und architektonische Anforderungen an Verankerungen in Beton erfüllen, bei denen derzeitige Standard-Methoden an ihre Grenzen stoßen.
Zahlreiche Anwendungsfälle erfordern Dübel-Anordnungen, welche die Regelungen in den aktuell gültigen Bemessungsnormen und Leitlinien nicht abdecken. Die europäische Norm EN 1992-4 beschränkt sich auf rechteckige Anordnungen von bis zu neun Dübeln in maximal 3x3-Konfiguration in allen Belastungsrichtlinien. Für zugbelastete Verankerungen fordern die Vorschriften zudem eine ausreichende Ankerplatten-Steifigkeit, die jedoch nicht näher definiert und geregelt ist. Die Verwendung von linearen oder nichtlinearen Federmodellen in Kombination mit der Finite-Element-Methode (FEM) ermögliche anders als das derzeitige Verfahren, das Verhalten des gesamten Befestigungssystems zu beschreiben. So berücksichtigt die Methode bei der Bemessung die Dübel- und Ankerplattensteifigkeit realer Befestigungssituationen sowie die realitätsnahe Kraftverteilung der einzelnen Dübel in einer Gruppenbefestigung.
Nicht-lineare Federmodelle erschließen Bemessung neuer Anwendungen
Nicht-lineare Federmodelle eröffnen besonders innovative Möglichkeiten. Sie können zur Optimierung von Anwendungen eingesetzt werden, für die es sonst heute keine Bemessungsregeln gibt. Nicht-lineare Federmodelle erlauben die unmittelbare Berechnung des Widerstands einer Ankergruppe unter Berücksichtigung der Ankerplattengeometrie und des nicht-linearen Lastverschiebungsverhaltens jedes einzelnen Ankers bei beliebigen Ankeranordnungen. Bei der Verwendung des nicht-linearen Federmodells sind keine zusätzlichen Steifigkeitsnachweise erforderlich, und die Kraftverteilung zwischen den Dübeln sowie der Widerstand einer Gruppe könne direkt aus der Analyse erhalten werden. So berücksichtigt die Bemessungsmethode das tatsächliche nicht-lineare Verhalten von Verankerungen unter Belastung.
Federmodelle mit C-FIX Online nutzen
Mit dem Fischer FiXperience Online-Modul zur Bemessung von Stahl- und Verbundankern in Beton lassen sich jetzt lineare Federmodelle in Kombination mit der FEM besonders einfach und schnell einsetzen, so Fischer. Somit können Planer mit der Software die Steifigkeit der Ankerplatte beurteilen und realitätsnahe Ankerkräfte zeitsparend berechnen.
Das FEM-Modul könne unter verschiedenen Bemessungsbedingungen aktiviert werden. Um die Ankerplattensteifigkeit zu optimieren, lassen sich in der Software die erforderliche Mindestdicke der Ankerplatte mit einem Klick berechnen und die Ankerplattendicke erhöhen, das angeschlossene Profil vergrößern, Aussteifungen positionieren oder ein anderes Ankersystem zur besseren Kräfteverteilung auswählen. Insgesamt können mehrere Lastfälle definiert und berechnet werden. Planer können den Nachweis der ausreichenden Ankerplattensteifigkeit erbringen und somit die Bemessung nach den in den Normen geregelten Verfahren durchführen. Dabei werden die Verformungen, Spannungen und Ankerkräfte für den maßgebenden oder für einen ausgewählten Lastfall angezeigt und realitätsnah dargestellt. Zusätzlich sei es möglich, einen Nachweis des gesamten Fußpunktes über die Stahlspannungen, Schweißnähte, Lochleibung und Betondruckspannungen zu führen.
Für jede Anwendung das richtige Modul
Die Bemessungssoftware FiXperience wird als Browser-Version online mit dem enthaltenen C-FIX-Modul als auch als Desktop-Variante mit speziellen Anwendungsmodulen für sieben Gewerke angeboten. Dabei soll die FiXperience Online-Version die Flexibilität erhöhen, in dem die Software immer und überall eingesetzt werden kann. So ermögliche die Online-Plattform eine benutzerfreundliche und schnelle Berechnung – auch auf mobilen Endgeräten, wie etwa Tablets. Ein langwieriger Download und ein Update von Software-Komponenten sind zur Nutzung nicht nötig.
Mit der FiXperience Software lassen sich die Befestigungslösungen kompletter Projekte und einzelner Anwendungen zielgerichtet und kostenoptimiert planen. Gängige Parametereingaben und wenige Klicks führen zum Nachweis. Dabei sei die Software weltweit gültig hinsichtlich der aktuellen Europäischen Anwendungsdokumente (ETA) als auch der zugehörigen Normen sowie weiterer national und international gültiger Bemessungsstandards.