Decora / ewifoam: Alles für den Boden unter einem Dach

Die polnische Decora-Gruppe zählt zu den größten und vielseitigsten Herstellern von Bodenbelägen und Bodenzubehör in Europa. Unter der Marke Arbiton wird ein umfassendes Sortiment angeboten, das neben Zubehörprodukten wie Trittschalldämmungen und Sockelleisten vor allem verschiedene Vinylboden-Kollektionen umfasst. In der DACH-Region wird das Arbiton-Sortiment exklusiv von der Firma Ewifoam aus Witten vertrieben, die seit 2008 zu Decora gehört. baustoffPARTNER sprach mit Arbiton-Marketing Direktor Artur Tomikowski über die Entwicklung der Firma und die aktuellen Schwerpunkte im Sortiment.

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Von: Peter Lang

Die Firma Decora aus Sroda Wielkopolska existiert bereits seit 1994, wie Artur Tomikowski betont. Seit 2005 ist das Unternehmen, dessen Firmensitz nahe Poznan liegt, an der Warschauer Börse notiert. Von Beginn an habe sich die Firma auf die Herstellung von Kunststoffprodukten für den Interior Design-Bereich spezialisiert. »Im Lauf der Jahre haben wir die Technologie entwickelt, um einer der größten Anbieter von Bodenzubehör in Europa zu werden«, so ­Artur Tomikowski. Als einzige Firma könne man Trittschalldämmungen, Sockelleisten und Bodenprofile aus eigener Herstellung anbieten. »Wir können inzwischen sagen: Bei uns gibt es alles unter einem Dach.« Denn auch die SPC-Klick-Vinylböden werden mittlerweile in Polen hergestellt. Die 2005 auf der Domotex erstmals auf dem deutschen Markt vorgestellte Marke Arbiton bietet somit ein Boden-Vollsortiment, das kaum Wünsche offenlässt. Decora verfügt über zwei Produktionsstätten in Polen und baut aktuell ein neues 23 000 m2 großes Logistikzentrum. Aufgrund des Ukraine-Kriegs habe man laut Artur Tomikowski die dritte, in Belarus befindliche Produktionsstätte geschlossen.

Trittschalldämmungen in drei technischen Varianten

Wie erwähnt, konnte sich Decora vor allem bei Bodenzubehör schon früh einen Namen machen. »Wir sind der einzige Hersteller, der Trittschalldämmungen in drei unterschiedlichen Produkttechnologien herstellen kann«, sagt Artur Tomikowski. Und zwar aus XPS (Extrudiertes Polystyrol), PUM (Polyurethan-Mineral-Trittschalldämmungen sowie Unterlagen aus hochdichtem Polyethylen (PEHD). Damit könne man ein komplettes Sortiment, von Basisprodukten bis hin zu technologisch hochentwickelten mineralischen Unterlagen anbieten. »In unserem Portfolio findet man Produkte für Laminatböden, aber auch eine Riesenauswahl an Unterlagen für Klick-Vinylböden sowie ganz neu mineralische Unterlagen für Holzparkettböden.«

Einen besonderen Fokus möchte der Marketing Direktor auf die sogenannten 3-in-1 Trittschalldämmungen legen. Diese Systeme kombinieren die Unterlagsmatte mit einer Dampfbremsfolie und dem Klebeband und erleichtern so die Installation. Auch bei den 3-in-1-Lösungen bietet Decora alle drei Produkttypen an. Um hier technologisch immer die Nase vorn zu haben, investiert das Unternehmen viel in seine Forschungslabore am Stammsitz in Polen. »Marktführer zu sein bedeutet, ständig vom Wettbewerb herausgefordert zu werden, und deswegen forschen wir ständig nach technisch besseren Lösungen«, erläutert Tomikowski die ­Decora-Unternehmensphilosophie.

Vinylböden mit mineralischem Kern

Dies gilt auch für den Bereich Vinylböden, der bei Decora immer wichtiger wird. Neben einer Kollektion von Klebevinyl – hier findet sich unter der Marke Arbiton eine Kollektion aus zwölf Stein- und Holzdekoren – bietet Decora eine große Auswahl an Klick-Vinylböden an. Die Designböden mit Klickverbindung bestehen aus stabilen SPC-Rigids, also starren Dielen aus Solid Polymer Core (SPC). Das Besondere an den Böden ist laut Artur Tomikowski ihr patentierter mineralischer Kern. Der von der Forschungsabteilung von Decora entwickelte »HD Mineral Core« ist eine Mischung aus natürlichen Gesteinsmineralien und modernen, aus Karbonpartikeln bestehenden Polymeren. ­Diese Formel sorgt für eine außergewöhnliche Schlagfestigkeit und gute Wärmeleitfähigkeit des Bodens. »Eine der größten Vorteile unseres Bodens liegt darin, dass es praktisch keine Einschränkungen bei seiner Verlegung gibt«, erklärt Artur ­Tomikowski. So könne eine Fläche von 200 m2 verlegt werden, ohne dass eine Dehnungsfuge notwendig ist. So lasse sich ein durchgängiger Boden vom Badezimmer über die Küche bis zum Wohnzimmer kreieren. »Es gibt keine Ausdehnung des Bodenbelags zwischen den Räumen, in den Türen müssen keine Schwellen oder Profile verwendet werden«, so Artur ­Tomikowski. Auch unter dem Einfluss von Temperaturschwankungen bleibt der Boden in seiner Dimension stabil, wasserbeständig ist er ohnehin.


Neben dem mineralischen Kern verfügt der Arbiton-Designboden über weitere Besonderheiten, wie der Marketingdirektor zu berichten weiß. Ganz oben befindet sich eine »Titanium Nano«-Schicht, die den Boden vor Beschädigungen wie Kratzern etc. schützen soll. Decora spricht von einer in Tests nachgewiesenen, um 30 Prozent höheren Kratzfestigkeit als bei herkömmlichen Produkten (Testmethode entsprechend EN1518). Diese Schutzschicht wird aktuell für die beiden Arbiton Top-Kollektionen »Amaron« und »Liberal« angeboten – das prädestiniere den Bodenbelag auch für sensible Bereiche wie Küche, Kinder- oder Badezimmer. Außerdem ist der Bodenbelag auch mit einem UV-Schutz versehen, der die optische Qualität auch bei starker Sonneneinstrahlung erhalten soll.

Authentisches Design, Fischgrät-Trend

Ein wichtiges Kriterium für Designböden ist ihr an natürlichen Materialien wie Holz oder Stein angelehntes Erscheinungsbild. »Schön wie Holzböden, praktisch wie Keramikfliesen«, so wirbt Decora für seine Bodenkollektion. Das Unternehmen unternimmt große Anstrengungen, um seine Böden so authentisch wie möglich dem natürlichen Vorbild nach zu gestalten. Im hauseigenen A.­Design Studio werden Interior Design-Trends analysiert, Diskussionspanels mit Architekten und Designern durchgeführt und neue Stein- und Holzdesigns aufgespürt. Ein eigenes Trendbuch zeigt die über den reinen Bodenbereich hinausgehenden ­Interior ­Design-Trends.

Um die Designs optimal umzusetzen, hat Decora eine synchron zum Dekorfilm geprägte Oberflächenstruktur entwickelt. Bei ­Decora heißt das »Natural Synchrone Structure«, eine spezialle Art von Prägetechnik, die bei der Kollektion »Amaron Superiore« erstmals zum Einsatz kam. Für den August kündigt Artur Tomikowski mit »Arbiton Woodric« eine neue Kollektion mit 24 Eichendekors an – 12 davon sind mit der neuen Oberflächenstruktur »Real Wood Structure« ausgestattet. Die Presstechnik sorgt für eine absolut realistische Holzanmutung. Neben hellen, erdigen Eichentönen enthält die neue Kollektion auch kühnere Muster mit einer starken Struktur aus Ringen und Rissen. Bei ­»Arbiton Woodric« hat das A.Design-Team besonderen Wert darauf gelegt, dass die Anzahl der Dekore so groß ist, dass auch auf großen Flächen keine sich wiederholenden Muster zu entdecken sind.

Ein großer Trend derzeit sei auch das Thema Fischgrät, so Artur Tomikowski. Das zeitlose Muster wurde bereits im 17. Jahrhundert in England verlegt, erfreut sich aber aktuell wieder großer Beliebtheit. Decora hat darauf in diesem Jahr mit einer großen ­»Amaron Herringbone«-Kollektion mit zehn verschiedenen Dekors reagiert. Während die Fliesen der Fischgrät-Kollektion eine Größe von 148 x 592 mm haben, zeichnen sich die anderen Klick-Vinylboden-Kollektionen durch eine Dielenbreite von 229 mm aus. Die Länge der Dielen liegt zwischen 1 220 mm bei der »Liberal«-Kollektion und 1 830 mm bei der »Amaron ­Superiore«-Kollektion.

20 Jahre Garantie auf Designböden

Auch dem Thema Nachhaltigkeit und Wohngesundheit widmet Decora große Aufmerksamkeit. »Wir fokussieren uns auf umweltfreundliche Produkte«, betont Artur Tomikowski. »Darunter verstehen wir in erster Linie qualitativ hochwertige Produkte, die eine lange Lebensdauer besitzen.« So erstrecke sich der CO2-Fußabdruck, der durch Produktion und Transport entstehe, auf einen längeren Zeitraum. Decora gibt auf seine Arbition-Designbodenkollektion, die übrigens frei von Phtalaten und schädlichen Weichmachern ist, eine Garantie von 20 Jahren. Darüber habe das Recycling von Plastik im Rahmen der verfolgten »Zero ­Waste«-Strategie bei Decora Priorität. Die Zielsetzung sei, 100 Prozent der während des Produktionsprozesses entstehenden Abfälle wiederzuverwerten. Ein aktuelles Beispiel für ein umweltgerechtes Produkt ist neue Unterlagen-Reihe »M-Base«, die für Parkettböden prädestiniert ist. Die mineralische Unterlage besteht zu 94 Prozent aus natürlichen Materialien. Für eine Vielzahl von Produkten habe man, so Artur ­Tomikowski, den »Blauen Engel« erhalten.

Die nächsten Monate stehen bei Decora ganz im Zeichen des neuen, in Polen produzierten Klick-Vinylbodens, den das Unternehmen auf mehreren Veranstaltungen vorstellen will, so u. a. auf der Flooring Show im September in Harrogate. Für das kommende Jahr will sich das Unternehmen auch auf der BAU in München und, wenn möglich, auf der Domotex in Hannover zeigen. Die Besucher dürfen sich jedenfalls auf eines der vielseitigsten Angebote im ganzen Bodenbereich freuen.  J

Wissenswertes...

WissenSwertes...Die Ursprünge der polnischen ­Decora-Gruppe gehen auf das Jahr 1994 zurück. Schnell machte sich das Unternehmen einen Namen im Bereich Bodenzubehör. Inzwischen fertigt Decora unter der Marke ­Arbiton auch SPC-Bodenbeläge. Das Produktsortiment umfasst aktuell Trittschalldämmungen, Sockelleisten, Bodenprofile und Schwellenleisten sowie ein stetig wachsendes Angebot an Vinylböden. Dabei bietet Arbiton schwerpunktmäßig Klick-Vinylböden für die schwimmende Verlegung an. Diese werden unter den Kollektionen »Amaron Superiore«, ­»Amaron Wood«, »Amaron Stone«, »Amaron ­Herringbone«, »Liberal« sowie ganz neu ­»Arbiton Woodric« angeboten. Dazu kommen die zwei Klebe-Vinykollektionen »Aroq Stone« und »Aroq Wood«. Das Arbiton-Sortment wird in der DACH-Region ­exklusiv von der Firma Ewifoam über den Fachhandel vertrieben. Ewifoam ist Spezialist für professionelle Akustik-Dämm-Unterlagen. Seit 2008 gehört das Unternehmen aus Witten zur börsengelisteten Decora-Gruppe.

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