Wolff: Worauf es beim Schleifen ankommt…

Das Schleifen gehört zu einem der grundlegenden Arbeitsgänge bei den Bodenarbeiten.

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Es dient gleich mehreren Zwecken: Zum einen werden durch den ­Vorgang verschiedene Altschichten abgetragen, wie zum Beispiel Klebe-, Farb- oder Belagsreste. Zum anderen kann damit die Fläche für den Auftrag von Spachtelmasse oder die Verklebung des Belags »griffig« gemacht werden. Worauf es beim Schleifen ankommt, fasst Wolff-Anwendungstechniker Karl-Heinz Würth zusammen.

Erster Schritt: Die Wahl des Schleifmittels. Der Klassiker schlechthin ist das Mineral Korund: weit verbreitet auf einfachem Schleifpapier, das sich vermutlich in jeder Werkstatt findet. Ein großer Vorteil von Korund sind die geringen Kosten bei Herstellung und Anschaffung. Nachteil ist aber seine geringe Haltbarkeit, da sich der Stoff schnell abnutzt und stumpf wird. Daher eignet sich dieses Schleifmittel nur für eher weichere Flächen.

Diamant gilt gemeinhin als der härteste natürlich vorkommende Stoff. Setzt man ihn als Schleifmittel ein, lassen sich damit deutlich härtere Oberflächen schleifen als mit Korund. Der Nachteil von diamantbesetzten Schleiftellern ist jedoch der Preis, der mit der Größe der Diamanten steigt. Diese werden für gewöhnlich in einen Metall- oder Kunststoffblock gegossen und so auf den Schleiftellern montiert.

Als preisgünstigere Alternative für härtere Oberflächen nennt Wolff polykristalline Diamanten (PKD). Diese künstlich hergestellten Diamanten erreichen nahezu die Härte eines natürlichen Diamanten und eigenen sich daher zum Entfernen dickerer Schichten.


Welches Schleifmittel?

Drei Beispiele geben Aufschluss…

Die Auswahl des richtigen Schleifmittels richtet sich immer nach dem Anwendungszweck selbst. Grundsätzlich gilt es das oben Stehende zu beachten, jedoch sind stets Ausnahmen und Sonderfälle zu beachten.

Beispiel 1: In einem Neubau soll ein Reinigungsschliff auf einem Zementestrich vorgenommen werden. Hier eignet sich ein Schleifpapier der Körnung 24. Gelangt aber beispielsweise durch Sprühnebel vom Lackieren viel Lack auf den Boden, muss diese Verunreinigung zwingend entfernt werden, denn Grundierung und damit auch die Spachtelmassen finden auf diesem Untergrund keinen Halt. Das Entfernen mit einem einfachen Schleifpapier ist jedoch nicht mehr möglich. Diese hartnäckigen Rückstände lassen sich daher nur mit Diamantschleifmittel beseitigen.

Beispiel 2: Bei einer Renovierung wird ein alter Bodenbelag entfernt. Darunter kommen Belag-, Klebstoff- und Spachtelmassenreste zum Vorschein. Mit dem Einsatz einer Schleifpapierscheibe wird es schwierig, die Überbleibsel restlos zu entfernen. Sobald das Schleifkorn abstumpft, beginnen sich Klebstoffreste am Schleifpapier anzusetzen und es entsteht nach kurzer Zeit eine harte Schicht darüber, die sich auch nicht entfernen lässt. Deutlich einfacher und schneller geht es da, greift man zu einem PKD-Splitt, der für dünnere Sichten geeignet ist.

Beispiel 3: Wird beim Schleifen von kunststoffvergüteten Spachtelmassen ein stumpfes Korundschleifmittel eingesetzt, besteht die Gefahr, dass die Spachtelmasse »poliert« statt aufgeraut wird. Dies hat zur Folge, dass die Spachtelmasse nicht mehr saugfähig ist. Dadurch verlängert sich die Ablüftzeit bei der Verklebung des Belags um ein Vielfaches. Gerade bei diffusionsdichten Belägen, wie beispielsweise PVC, besteht dadurch die Gefahr der Blasenbildung unter dem frisch verlegten Belag. Auch hier empfiehlt sich der Einsatz eines Schleiftellers mit Diamantschleifköpfen, schreibt Wolff in einer Mitteilung.     J

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