Jeder von uns kennt es: Die Sommer werden immer heißer, Hitzewellen halten länger an, und plötzliche Unwetter sind längst keine Seltenheit mehr. Klimaforscher sind sich einig: Die fortschreitende Erderwärmung wird das Wetter in Mitteleuropa spürbar verändern. Sturm- und Starkregenereignisse nehmen zu, die Sommer werden wärmer, die Hitzetage zahlreicher. Angesichts dieser Aussichten ist klar: Sonnenschutz und Überhitzungsschutz dürfen bei der Planung neuer Gebäude und bei Sanierungen keine Randthemen mehr sein.
Viel Sonnenschein und hohe Temperaturen haben zur Folge, dass sich Gebäude und vor allem das Gebäudeinnere aufheizen. Um dies zu verhindern, helfen Schutzmaßnahmen. Neben einer wirkungsvollen Dämmung der Gebäudehülle kommt dabei dem konstruktiven und insbesondere dem außen liegenden Sonnenschutz an verglasten Flächen eine große Bedeutung zu. Klimaanlagen werden in diesem Kontext nicht als zukunftsweisende Lösung angesehen, denn sie verbrauchen zum einen wertvolle Energie und stellen zudem mit ihrer Abwärme eine weitere Wärmequelle für die Umwelt dar. Ihr Einsatz empfiehlt sich nur dann, wenn keine alternativen Lösungen umsetzbar sind oder deren Verschattungswirkung nicht ausreichend ist.
Klimaanlagen meist nicht notwendig
Der Einsatz von Klimaanlagen ist in den allermeisten Fällen auch gar nicht notwendig. Dass allein verschiedene Sonnenschutzmaßnahmen bereits ein wirksames Mittel gegen die Überhitzung von Gebäuden sind und den Energieverbrauch für Klimatisierung minimieren bzw. in vielen Fällen ganz vermeiden können, belegt die Studie des renommierten Ingenieurbüros Hauser (IBH) im Auftrag der Repräsentanz Transparente Gebäudehülle (RTG). Bauphysiker Dr. Stephan Schlitzberger simulierte darin, wie übliche Wohnräume auf die zukünftige Klimaerwärmung reagieren – und wie man eine Überhitzung wirkungsvoll auch ohne Klimatisierung verhindern kann. »Da die Norm-Vorgaben für den Sonnenschutz noch auf Klimadaten von 1988 bis 2007 basieren, sind selbst heutige Neubauten oft nicht einmal fit für die gegenwärtigen Sommer, erst recht nicht für die Sommer der Zukunft«, wird er in der Veröffentlichung des RTG zitiert. In Deutschland werde in puncto Hitzeschutz für das Klima der Vergangenheit gebaut. Für Sanierungen gebe es gar keine gesetzlichen Anforderungen. Schlitzberger belegt in seiner Studie, dass sich Räume, die sich in der Vergangenheit über eine klassische Innenverschattung noch halbwegs temperieren ließen, künftig in den Sommermonaten regelmäßig die 30 °C-Marke überschreiten werden. Ein wirksamer außen liegender Sonnenschutz, zum Beispiel ein Rollladen oder eine Außenjalousie bis hin zu einem Screen System, vermeide diese Überhitzung nahezu vollständig.
Wie wichtig diese Maßnahme ist, hat auch die Bundesregierung erkannt. Sie unterstützt diese in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Bauherren und Renovierer erhalten für den sommerlichen Wärmeschutz durch den Einbau von außen liegendem Sonnenschutzeinrichtungen entweder zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Damit lohnt sich der Fenstertausch für Bauherren, Renovierer und Umwelt gleichermaßen.
Raffstores, Textilscreens, Rollläden
Idealerweise werden die Themen Sonnenschutz und Kühlung bereits in der Planungsphase von Gebäuden thematisiert und entsprechend ihrer Bedeutung für die Nutzungsqualität berücksichtigt. Für die Umsetzung einer wirkungsvollen Verschattung bietet der Markt eine Fülle unterschiedlicher Produkte und Systeme. Von Fensterläden und Raffstoren über Textilscreens und schaltbare Sonnenschutzgläser bis hin zu klassischen Rollladen reicht die Bandbreite der Produkte. Jedes für sich birgt ein hohes Potenzial, den solaren Energieeintrag ins Gebäude zu reduzieren, und entspricht darüber hinaus auch ganz individuellen Ansprüchen hinsichtlich Gebäudeästhetik, Nutzerkomfort oder Sichtkontakt zur Außenwelt. Einen maximalen Schutz vor sommerlicher Aufheizung von Räumen bieten den Glasflächen vorgelagerte, motorisch betriebene Sonnenschutzprodukte, die sich mit smarten Steuerungssystemen exakt auf die örtlichen Gegebenheiten und die Gewohnheiten der Nutzer einstellen lassen. Ihre volle Wirkung entfalten sie in Kombination mit nächtlichen Durchlüftungsphasen.
Als klassischer Sichtschutz geschätzt, bietet der Rollladen einen zuverlässigen Schutz vor Sonneneinstrahlung. Er kann als komplettes Bauteil mit einem neuen Fensterelement mit Aufsatzkasten oder im Nachgang mit überschaubarem Aufwand als Vorbaurolladen montiert werden. Der Rollladen ist weitestgehend wartungsfrei und trägt neben einem zuverlässigen Sonnen- und Sichtschutz in der kühleren Jahreszeit herabgelassen auch zu einer verbesserten Wärmedämmung der Fensterflächen und somit zur Energieeinsparung bei.
Ein weiterer wichtiger Nachhaltigkeitsaspekt spricht für Rollläden aus witterungsbeständigem Kunststoff. Denn ebenso wie die Profile von Kunststofffenstern können auch sie nach einer langen Nutzungsphase wieder nahezu vollständig recycelt und zu neuen Kunststoff-Fensterprofilen oder Rollladenstäben extrudiert werden. Damit wird der Wertstoffkreislauf geschlossen, der Ressourcenverbrauch reduziert und die Umwelt geschont.
Mit dem Veka-Systemportfolio, das Rollladenstäbe in verschiedenen Geometrien sowie ein umfangreiches Angebot an Rollladenführungen für alle Revisionsarten umfasst, lässt sich für jede Einbausituation eine optimale Schutzlösung realisieren. Der Rollladenaufsatzkasten »Vekavariant 2.0« sowie die Aufsatzkastenlösung für Dämmkästen »Vekavariant EPS« runden das Angebot ab und gewährleisten, dass die Veka-Verarbeiter alles aus einer Hand bekommen, was sie für die Herstellung der spezifischen Anforderungen in Neubau und Renovierung benötigen. Einzeln eingesetzt, lassen sich die verschiedenen Komponenten auch mit Fremdsystemen kombinieren und schaffen damit ein größtmögliches Einsatzspektrum.
Um einer Aufheizung durch Sonnenlicht entgegenwirken und die thermische Belastung des Rollladenpanzers zu reduzieren, werden die Rollladenstäbe von Veka bewusst in hellen Farbtönen angeboten. Auch dies trägt zu einer reduzierten Aufheizung nachgelagerter Räume bei. Darüber hinaus bieten die pflegeleichten Rollläden aus Kunststoff Schutz, u. a. bei Lärm oder Sturm und Schlagregen.
Neben den genannten vielfältigen Vorteilen stellt der Schutz der Privatsphäre einen weiteren wichtigen Nutzen von Rollladensystemen dar. Betrachtet man also die funktionalen und optischen Leistungsmerkmale in Summe, muss laut Veka konstatiert werden: Der Kunststoff-Rollladen ist in die Jahre gekommen, aber zeitgemäßer denn je.