Vandersanden Deutschland GmbH Ziegelfassade verbindet Tradition mit Moderne

Der Kreis Kleve investiert rund 40 Mio. Euro in die Modernisierung des örtlichen Berufskollegs. Den Mittelpunkt des Projektes bildet ein Erweiterungsbau, dessen Entwurf die Architektursprache der 1970er-Jahre aufnimmt und mit Klinkern »Alt Krakow« aus dem Sortiment von Vandersanden an die vorhandene Fassadengestaltung anknüpft.

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Vandersanden

Im Erweiterungsbau bieten die Räumlichkeiten nun modernste Standards der Digitalisierung. Bei der Fassadengestaltung verzichtet der Architektenentwurf aber ganz bewusst auf ein futuristisch anmutendes Ambiente. Die Verwendung nostalgisch anmutender Klinker »Alt Krakow« von Vandersanden stellt für die Planer allerdings keinen Widerspruch dar – ganz im Gegenteil. »Wenn auf dem Campus des Berufskollegs schon Nachwuchskräfte für die Baubranche ausgebildet werden, dann sollte die Errichtung eines neuen Baukörpers in jedem Fall auch eine Vorbildfunktion übernehmen«, stellt Dipl.-Ing. Architekt BDA Sergei Tchoban fest, dessen Büro auch die Masterplanung für die Modernisierung des Berufskollegs Kleve insgesamt entwickelte. »Gerade die während der 1960er- und 1970er-Jahre entstandenen Bauten sind durch eine Architektursprache gekennzeichnet, in der die Betonung des Mauerwerks eine wichtige Rolle spielt«, so Tchoban weiter. »Bei dem Projekt in Kleve ging es uns darum, den besonderen Charakter des Ensembles im Kern zu bewahren und das äußere Erscheinungsbild auf positive Weise in die Zukunft fortzuschreiben.«

Strukturgebung mit vorgezogenen Steinen

In der praktischen Umsetzung manifestiert sich der Unterschied zwischen Alt und Neu weniger in der Materialität, als vielmehr in der Art und Weise, wie die äußere Hülle des Erweiterungsbaus gestaltet wurde. »Bei Dunkelheit betrachtet sieht das Ganze aus wie ein Altbau, der immer schon an dieser Stelle stand«, beschreibt Sergei Tchoban die durchaus beabsichtigte Wirkung. »Über die Ansicht des Mauerwerks erschließt sich die Modernität des Baukörpers aber erst bei Tageslicht, wenn die Strukturen der Oberfläche deutlich sichtbar werden.« Während die mit Klinkern ausgestatteten Fassadenteile der Bestandsbauten durchgehend glatte Oberflächen aufweisen und die Strukturgebung der Außenwände hauptsächlich über in die Tiefe gesetzte Fenster in Kombination mit weißem Putz erfolgt, bietet sich in Teilbereichen der neuen Fassade ein etwas anderes Bild. Vorgezogene Steine verleihen den Wänden eine feine und reliefartige Struktur, das Gestaltungselement von in die Tiefe gesetzten Fenstern wurde indes überwiegend beibehalten. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel: Wo sich hinter der Fassade keine Lehrräume, sondern Aufenthaltsbereiche befinden, setzen großflächigere Verglasungen mit nach außen ragenden schwarzen Metallrahmen einen besonderen Akzent.


Als es um die Auswahl des Fassadenmaterials für den Neubau ging, formulierten die Architekten klare Kriterien. Ein hochwertiger Klinker sollte es sein, Grundfarbe Rot, rustikale Wirkung und frei von Engoben. Für das Projekt in Kleve favorisierte das Architektenteam in Anlehnung an die Bestandsbauten eine hellere Farbgebung, zugleich sollte das Material eine charakterstarke Ausstrahlung mitbringen. Während der Bemusterung präsentierte Vandersanden-Fachberater Matthias Jansen unter anderem auch Ringofenklinker, die Vandersanden nach wie vor in traditioneller Handwerkskunst herstellt. »Ringofenklinker aus vorwiegend manueller Produktion auch in großen Mengen pünktlich bereit zu stellen, damit haben wir bei Vandersanden Erfahrung«, berichtet Jansen. Und so fiel die Entscheidung auf »Alt Krakow« im Format NF (240 x 115 x 71 mm). Vom Farbbild her eine nuancierte Mischung aus Rot, Braun, Violett und Anthrazit, erzeugt die Zugabe von Kohle im Ofen Oberflächenstrukturen mit einzigartigen Effekten.

Mit dem Ergebnis zufrieden sind auch der Kreis Kleve als Träger des Berufskollegs und der kommunale Bauherr des Projektes. Wichtig war den Auftraggebern in diesem Zusammenhang nicht nur eine hohe Qualität des Fassadenmaterials. Darüber hinaus spielte bei der Entscheidung für ein Verblendmauerwerk auch der Aspekt der Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle. »Eine Klinkerfassade überdauert ohne nennenswerten Pflegeaufwand mühelos viele Jahrzehnte, was sich unter dem Strich auch positiv auf die CO²-Bilanz eines Neubaus auswirkt“, sagt Architekt Sergei Tchoban.

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