Rieder: Für Sonne und Schatten geformt

Eine Frau setzt neue Akzente in der Skyline von Chicago. Mit dem Apartmenthaus »Solstice on the Park« beweist Architektin Jeanne Gang, dass Hochhaus und klimagerechtes Bauen kein Widerspruch sein müssen. Die Fassadenverkleidung aus »concrete skin« von Rieder verankert das Gebäude im Weichbild der Umgebung.

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Der Name ist Programm: »Solstice«, also Sonnenwende, hat Jeanne Gang ihren neuen Wohnturm im Stadtteil Hyde Park in Chicago genannt. Es ist beispielhaft für das Bestreben des Studio Gang, Ökologie, architektonische Zeichenhaftigkeit, städte­bauliche Einbindung in das Umfeld und Sinnlichkeit in Einklang zu bringen. Gut verbinden lässt sich dieses Konzept auch mit der Firmenphilosophie von Rieder, Innovation, Nachhaltigkeit und Design stets als Einheit zu betrachten und Gestaltern Baustoffe bereitzustellen, ihr Aktionsfeld zu erweitern und die vielfältigen Anforderungen von Gegenwart und Zukunft zu schultern.

Die signifikante Form des Gebäudes wurde anhand von Sonnendiagrammen ausgetüftelt: An der Südfassade ist die schräg nach innen gestellte Verglasung auf den Einfallswinkel der Sonne hin optimiert. Am Tag der Sommersonnenwende beträgt er auf Chicagos Breitengrad 72 Grad, womit die hochstehende Sonne in der heißen Jahreszeit aufgrund der im gleichen Winkel geneigten Glasfläche nicht in das Gebäude eindringt und so dazu beiträgt, Kühlenergie zu reduzieren. Bei tiefstehender Wintersonne hingegen wird damit der solare Gewinn maximiert und das Sonnenlicht kann weit in die offenen Grundrisse der dahinterliegenden Wohnräume eindringen.

Harmonische Fassadenverkleidung

Eine wichtige Rolle für das harmonische Verhältnis des Wohnhochhauses zu seiner Umgebung spielt die Fassadenverkleidung aus »concrete skin« von Rieder. Über 4 000 m2 der nur 13 mm dünnen Platten aus nicht brennbarem Glasfaserbeton umhüllen die Konstruktion aus vorgespanntem Stahlbeton. Die Textur und Farbigkeit der aus mineralischen Rohstoffen bestehenden Paneele sorgen für einen ästhetischen Einklang mit dem Charakter des von Sandstein- und Ziegeltönen geprägten Stadtteils. Der dunkle Farbton »liquid black« betont das Muskulöse der Struktur, sanftes Beige von »sandstone« und »sahara«, das gut mit dem hohen Anteil an Holzoberflächen im Inneren korrespondiert, wohnliche Wärme.   J


 

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