Man kann jede Situation mit Zahlen erfassen. Mit Statistiken, Kurven und Linien, mit Werten oder Prozenten. Am Ende sind es aber oft Bilder, die im Gedächtnis bleiben. Von der Ahr-Katastrophe etwa. Oder den Waldbränden in Griechenland, Spanien und Portugal, die jetzt wohl jeden Sommer kommen werden – und uns auch hier immer häufiger heimsuchen dürften. Bilder von ausgebrannten Landschaften, von Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, und ausgetrockneten Flussbetten. Oder von unter Traktorreifen aufwirbelndem Staub, der sich über vertrockneten Äckern erhebt und uns gleichsam wissen lässt, dass irgendwo auf dieser Welt wieder mehr Menschen hungern werden.
»Extrem ist das neue Normal«, sagt dazu die Physikerin, Klimaforscherin und Autorin Friederike Otto (»Wütendes Wetter«) und meint damit, dass sich Starkregenereignisse in Europa zuletzt verdreifacht und Hitzewellen gar mehr als verzehnfacht hätten. Tendenz: steigend. Für uns in Mitteleuropa heißt das, dass Wasser immer mehr zum raren Gut wird. Dass wir uns alle Gedanken machen sollten, wie wir damit umgehen. Und dass clevere, nachhaltige Lösungen in dieser Sache mittlerweile wichtiger sind denn je.
Regenwassernutzung und Klimaschutz
In Folge von heftigen Niederschlägen geraten immer mehr Abwasserkanäle an ihre Grenzen, lokale Überschwemmungen sind das Ergebnis. Jede Regenwassernutzungsanlage, die den Niederschlag auf dem eigenen Grundstück hält, sorgt hier für Entlastung. Und selbstverständlich gibt es auch noch einige persönliche Motive. Die Umwelt ist dabei das eine, der geschonte Geldbeutel das andere. Was vielen gar nicht klar ist: Mit aufgefangenem Regen kann man auch über die Wasserkosten hinaus bare Münze sparen. Schließlich berechnen Kommunen für jeden Quadratmeter Grundstücksfläche, von dem das Regenwasser in die Kanalisation abgeleitet wird, Niederschlagswassergebühren. Eigentümer, die ihr Wasser sammeln und nachweislich zurückhalten, können oftmals einen Antrag auf Befreiung bzw. Reduzierung der Gebühr stellen. Dazu lässt sich gesammeltes Regenwasser neben der Gartenbewässerung auch perfekt für Toilettenspülungen und Waschmaschinen nutzen. Wer alle diese Möglichkeiten in die Tat umsetzt, kann so bis zu 50 Prozent seines täglichen Trinkwasserverbrauchs sparen.
Durchdachtes Regenwassermanagement
Augen verschließen – das war für Graf noch nie ein Weg. Was aber auch nicht der Fall ist: »Wir sind mit Sicherheit nicht schlauer als die Klimaforscher dieser Welt«, sagt Geschäftsführer Otto P. Graf. Hitzewellen, Starkregen, Sturmfluten: Die Geschwindigkeit, mit der diese Phänomene weltweit zunehmen, habe so niemand kommen sehen. »Aber dass das Thema Regenwasser mit den Jahren immer wichtiger werden wird, da waren wir uns schon lange sicher«, versichert der Unternehmer. Und so tüftelt Graf bereits seit den 1970er-Jahren an Lösungen rund ums Thema Regenwassermanagement – nach eigenen Angaben mit Entdeckergeist, Know-how und dem Herzen in der Hand. Deshalb ist das Unternehmen auch besonders stolz darauf, dass mit seinen Produkten, seien es nun Tonnen und Tanks zum Speichern von Regenwasser oder eben Rigolenelemente, ein nicht unwichtigen Teil dazu beitragen werden kann, den Planeten Erde jeden Tag ein bisschen besser zu machen. »Dass wir dabei auch immer mehr recyclete Kunststoffe einsetzen – zu größten Teilen aus eigener Herstellung – macht uns noch ein bisschen zufriedener«, sagt der Geschäftsführer. Wer Regenwasser nutzt, kann in vielerlei Hinsicht Gutes tun. Wer damit seinen Garten bewässert, schützt etwa den Grundwasserspiegel gleich mit. Genauso wie Pflanzen und Bäume, wichtige CO2-Verwerter, die ansonsten nicht immer gut durch die zunehmend heißen Sommer kommen (davon ganz abgesehen, mögen viele Pflanzen Regen lieber als Leitungswasser). Und auch beim Hochwasserschutz ist Regenwassersammeln sinnvoll. Starkregen ist für ortsübliche Kanalisationen eine echte Bedrohung.