Neue Fernwärmeleitung unterhalb des Altrheins

Wo es auf maximale Wärmedämmung ankommt

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Rund 100 Millionen Euro investierte das Mannheimer Energieunternehmen MVV kürzlich in seinen Kraftwerksstandort auf der Friesenheimer Insel im Norden der Stadt. Im Rahmen des Projekts wurde das Heizkraftwerk an das bestehende Fernwärmenetz angebunden, über das auch die benachbarten Städte wie Heidelberg, Schwetzingen und Speyer mit Fernwärme versorgt werden. Die Länge der neuen Fernwärmeleitung beträgt knapp vier Kilometer. Teil der neuen Leitung ist ein Düker, der unterhalb des Altrheins verläuft. Die als Stahlbeton-Tunnel mit einem Innen-Durchmesser von 3,4 Metern realisierte Leitungsstrecke unterquert den Fluss in einer Tiefe von bis zu 27 Metern. Neben den Vor- und Rücklaufleitungen für die Fernwärme wurde in dem Tunnel unter anderem auch eine neue Dampf- und Kondensatleitung installiert, um ein benachbartes Industriewerk mit Prozessdampf zu versorgen. Damit die Wärmeverluste aller Leitungen so gering wie möglich gehalten werden, setzte die verantwortliche Bohle Isoliertechnik GmbH auf ein gleichermaßen leistungsfähiges wie effizient zu verlegendes Dämmsystem.

Bei Fernwärmesystemen erfolgt – der Name legt es nahe – der Transport von Warmwasser über eine lange Strecke hinweg. Entscheidende Zielgröße für die Realisierung neuer Leitungsnetze ist daher die Minimierung des Wärmeverlustes. Je besser gedämmt die mediumführenden Rohre sind, desto effizienter arbeitet der Heizkreislauf. „Dabei ist zum einen natürlich die Dämmschichtdicke von Bedeutung. Zum anderen kommt es aber auch auf die technischen Eigenschaften des verwendeten Isolationsmaterials, insbesondere auf die Wärmeleitfähigkeit, selbst im Bereich geringerer Mediumstemperaturen an“, erklärt Erhard Schneider, verantwortlicher Projektleiter bei der Bohle Isoliertechnik GmbH.

Innovative Drahtnetzmatten sorgen für eine leistungsstarke Isolierung

Im neuen Rheindüker wird das Heißwasser mit einer Vorlauftemperatur von bis zu
130 °C strömen. „Zum Vergleich: In regulären Industrieanwendungen wäre für einen Leitungsdurchmesser mit einer Nennweite von 700 mm, wie sie die neue Vorlaufleitung im Rheindücker hat, eine Dämmschichtdicke von 90 mm die übliche Richtgröße. Hier liegen wir mit einer doppelten Dämmschichtlage bei 140 mm“, so Erhard Schneider. Ganz ähnlich sieht es bei den anderen Leitungen in dem Stahlbeton-Tunnel aus. Die Rücklaufleitung für die Fernwärme hat eine Nennweite von DN 800 mm und erhielt ebenfalls eine 140 mm dicke Isolierung. Die Kondensatleitung mit DN 100 wurde mit 130 mm isoliert, die Dampfleitung mit DN 500 wurde sogar mit einer 180 mm starken Isolierung ausgestattet.

„Für die Isolierung der Hauptleitungen im Altrhein-Düker haben wir uns für die Drahtnetzmatten ULTIMATE Wired Mat MT 6.0 X von ISOVER entschieden. Diese Mineralwollematten sind einseitig mit Edelstahl-Drahtgarn auf einem verzinkten Drahtgeflecht versteppt. Neben der hohen Dämmwirkung der nichtbrennbaren ULTIMATE Mineralwolle überzeugen diese Matten vor allem mit deutlich spürbaren Vorteilen bei der Verarbeitung“, berichtet Erhard Schneider.

Komprimiert, leicht, hoch wärmedämmend

Schon bei Anlieferung und Lagerung der Drahtnetzmatten würden die Unterschiede zu anderen Dämmlösungen sichtbar, so der Isolierungsprofi. Die Matten werden hoch komprimiert und in optimierten Verpackungseinheiten geliefert. So finden sich zum Beispiel in einem Paket mit Dämmstoffstärke 70 mm, wie sie zweilagig auf die Vorlaufsleitung montiert wird, exakt 5,16 m2 Dämmmaterial. Bei vergleichbaren Lösungen aus herkömmlicher Steinwolle fasst ein Paket lediglich 2,50 m2 Dämmstoff. „Daraus ergibt sich eine Reihe von Logistik- und Installationsvorteilen. So wird zum einen weniger Platz zur Lagerung auf der Baustelle benötigt und das Arbeiten gerade in den beengten Platzverhältnissen im Düker deutlich einfacher. Zum anderen sinkt der Zeitbedarf zur Anlieferung des Dämmstoffs auf die Baustelle. Hinzu kommt, dass die ULTIMATE Drahtnetzmatten knapp 20 Prozent leichter sind als Steinwollematten, was die Montage im wahrsten Sinne des Wortes erleichtert. Und die deutlich geringeren Wärmeleitfähigkeiten der ULTIMATE U TECH Wired Mat MT 6.0 X im Vergleich zu Standardprodukten gewährleisten darüber hinaus eine optimale Energieeffizienz.“


EasyCut – ab Werk umfanggenau zugeschnitten

Besonders wirtschaftlich gestalteten sich die Arbeiten im Rheindüker durch die neue „EasyCut“-Ausführung der ULTIMATE Wired Mat MT 6.0 X. Hierbei werden die Drahtnetzmatten von ISOVER schon im Werk umfanggenau auf die erforderliche Nennweite plus Dämmschichtdicke gefertigt. Die Folge: Auf der Baustelle ist kein Zuschnitt mehr erforderlich. Der üblicherweise mit sechs bis sieben Prozent einkalkulierte Verschnitt entfällt vollständig, was den Materialbedarf reduziert und Kosten einspart. Ebenso „budgetschonend“ ist der komplette Wegfall etwaiger Entsorgungskosten für Verschnittmaterial.

Die Montage der Isolierung und der zugehörigen Stützkonstruktion („SKR“ von GO Engineering) ist denkbar einfach. Die vorgefertigten Drahtnetzmatten werden zunächst zweilagig mit entsprechendem Fugenversatz um die Rohrleitungen gelegt und mit Mattenhaken befestigt. Anschließend werden die Tragringe der Stützkonstruktion platziert und die Abstandhalter eingesetzt. Geschützt werden Leitungen und Isolierung von einer Aluminium-Zink-Ummantelung.

„Win-Win-Situation“ für Bauherr und Isolierungsfachbetrieb

„Die erwähnten Vorteile beim Handling und der Verarbeitung empfehlen die
ULTIMATE Wired Mat MT 6.0 X Drahtnetzmatten besonders in der „EasyCut“-Ausführung. Neben den Zeit- und Kostenersparnissen ergibt sich zusätzlich auch ein höheres Maß an Arbeitssicherheit: Durch die komprimierten Gebinde steht vor Ort mehr Platz zum Arbeiten zur Verfügung und durch den Wegfall des Verschnitts bleibt die Baustelle sauber, was das Risiko von Unfällen deutlich reduziert. Und dem Bauherrn können wir damit eine zukunftssichere Lösung anbieten, die dank ihrer hohen Energieeffizienz nachhaltig für eine Reduzierung der Betriebskosten sorgt – eine echte ,Win-Win-Situation‘“, so das Fazit von Projektleiter Erhard Schneider.

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