Hilzinger GmbH Bodenständigkeit und Innovationsfreude als Erfolgsrezept

Lesedauer: min | Bildquelle: Hilzinger
Von: Peter Lang

Erstmals fand der Partnertag des großen Fenster- und Türenherstellers Hilzinger nicht am Heimatstandort in Willstätt statt, sondern im etwa 70 km südlich gelegenen Europapark-Stadion des  SC Freiburg. Das neue Schmuckkästchen der Breisgau-Fußballer hat Hilzinger exklusiv mit seinen Fenstern, Türen und Fassaden ausgestattet. Neben dem aktuellen Produkt- und Serviceangebot für die Hilzinger-Partnerbetriebe spielte deshalb auch der Fußball eine wichtige Rolle: mit zwei namhaften Ehrengästen, dem ehemaligen SC-Freiburg-Präsidenten und Unternehmer Fritz Keller sowie Nils Petersen, dem Rekord-Joker der Fußball-Bundesliga. Der baustoffPARTNER war am 28. Februar vor Ort in Freiburg. 

Verlässlichkeit, Mut, Innovationsfreude und die Fähigkeit, in Generationen zu denken, das mache ein erfolgreiches Familienunternehmen aus. Fritz Keller, Winzer, Gastronom und Fußball-Funktionär beschrieb  mit diesen Worten nicht nur die Maxime für sein eigenes am Kaiserstuhl gelegenes Unternehmen, sondern lieferte damit gleichzeitig ein Erfolgsgeheimnis der Firma Hilzinger. Mit Helmut Hilzinger, dem geschäftsführenden Gesellschafter des Fenster- und Türenherstellers, verbindet Fritz Keller aber noch mehr: Und zwar die Liebe zum Sport. Während Fritz Keller als Präsident des SC Freiburg und später des DFB sich dem Fußball verschrieb, gehörte Helmut Hilzingers Leidenschaft zunächst ganz dem Handball – als Spieler und später Mäzen seines Heimatvereins TV 1908 Willstätt, der es einst bis in die 1. Handball-Bundesliga schaffte.

Doch auch den Fußball hat Helmut ­Hilzinger inzwischen für sich und sein Unternehmen entdeckt. Seit 2013 sponsert Hilzinger den SC Freiburg, in den letzten Jahren sogar als Premiumsponsor und Exklusivpartner. Beide Unternehmen verbinde Bodenständigkeit und die Nähe zum Kunden bzw. zu den Fans, so Hilzinger. Das in der letzten Saison eröffnete Europapark-Stadion in Freiburg – entscheidend vorangetrieben von Fritz Keller – konnte Hilzinger maßgeblich mitgestalten. Auf 2 000 m² Fläche wurden Hilzinger-Produkte verbaut: neben zahlreichen Lochfenstern mit Panoramablick kamen auch viele Fassadenelemente, Falttüren und Sicherheitstüren zum Einsatz.

Leidenschaftlicher Unternehmer und Fußballfunktionär: Fritz Keller, der maßgeblich den Bau des Freiburger Fußballstadions vorangetrieben hat.

Holzfenster wieder im Kommen

So war es naheliegend, den Partnertag 2024 im Business-Bereich des Stadions zu veranstalten – ist dieser doch auch eine erstklassige Referenz für die Leistungsfähigkeit des Willstätter Familienunternehmens. Dieses konnte im vergangenen Jahr mit 290,2 Mio. Euro einen neuen Rekordumsatz verbuchen, wie Helmut Hilzinger zu Beginn des Partnertages verkündete. Wegen der aktuellen Baukrise rechnet der Unternehmer allerdings nicht damit, in diesem Jahr weiter zulegen und einen Umsatz von über 300 Mio. Euro erzielen zu können. Das hindert Hilzinger allerdings nicht daran, auch in dieser Zeit weiter in sein Unternehmen zu investieren. »Wir öffnen uns wieder stärker dem Holzfenster und reagieren damit auf einen Markttrend«, betonte Helmut Hilzinger. Für den Standort Boxberg in der Lausitz wurde eine neue, hochmoderne Lackieranlage mit Halogentrocknung gekauft, auch für Standorte in Frankreich sind Investitionen in neue Anlagen für die Holzfensterproduktion vorgesehen.

Als Kunststoff das Holz verdrängte

Mit dem Fokus auf Holz begann einst die Geschichte der Firma Hilzinger, die Helmuts Vater Hans Hilzinger 1946 als Glaserei und Bauschreinerei gründete. Bis in die 1970er-Jahre waren Holzfenster die Haupteinnahmequelle des kleinen Betriebs. Als Helmut Hilzinger zu dieser Zeit in den väterlichen Betrieb einstieg, war dieser in großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Alles wurde noch in Handarbeit gemacht, für automatisierte Maschinen fehlte das Geld. Auf eigene Faust und ohne Zustimmung des Vaters  begann Helmut Hilzinger – inspiriert vom Glaser-Tag in Stuttgart – Kunststofffenster zu produzieren. Des Vaters Meinung war eindeutig: »Kunststofffenster sin a grosser Schissdreck«, schimpfte Hans ­Hilzinger in seinem badischen Dialekt. Doch letzlich ermöglichte die Hinwendung zum Kunststoff den rasanten Aufstieg der Firma in den kommenden Jahren und Jahrzehnten. 1976 übernahm der 25-jährige Glasermeister Helmut Hilzinger den Betrieb des Vaters und investierte schnell in eine neue Fertigung. Vor allem bei einem Schweizer Händler  fanden seine Kunststofffenster großen Anklang – in den 1980er-Jahren sorgten die Lieferungen an den Eidgenossen für 70 Prozent des Gesamtumsatzes.

Rekord-Joker Nils Petersen (li.) erzählte aus dem Leben eines Profifußballers.  Letzte Saison hat der Stürmer des SC Freiburg seine Karriere beendet.

Dezentrale Strategie führt zum Erfolg

Das ist lange her – heute gehört Hilzinger zu den führenden Herstellern von Fenstern und Türen in Deutschland und darüber hinaus. Das Unternehmen fertigt seine Produkte in allen Rahmenmaterialien (Kunststoff, Kunststoff-Aluminium, Holz, Holz-Aluminium und Aluminium). Zu den verarbeiteten Profilen zählen die wichtigsten Systemanbieter wie Profine (­Kömmerling, Trocal, KBE), Veka, Gealan oder Schüco. Aktuell beschäftigt der frühere Ein- bzw. Zwei-Mann-Betrieb 1430 Mitarbeiter in drei Ländern. Ein Gehemnis des rasanten Wachstums seit den 1990er Jahren liegt in der dezentralen Unternehmensstrategie, die Helmut Hilzinger 1992 mit der Gründung eines Produktionsbetriebs in Angermünde nördlich von Berlin in die Wege leitete. Heute verfügt Hilzinger über 45 Standorte – davon sind 21 Produktionsstandorte – in Deutschland, Frankreich und Tschechien. Dabei ist für ­Hilzinger Frankreich ein besonderes Kapitel: Denn der französische Markt wurde Anfang der 1990er Jahre von Helmut Hilzingers älterem Bruder Hans-Werner mit einer eigenen Niederlassung in Straßburg aufgebaut. Der gelernte Pädagoge und Betriebswirt Hans-Werner Hilzinger wollte ursprünglich gar nichts mit dem Familienbetrieb zu tun haben. Doch nach seinem Einstieg macht er Hilzinger Frankreich in gut 30 Jahren zu einem wichtigen Standbein der Hilzinger-Gruppe, das mit seinen vier Produktionsstätten und diversen Verkaufsniederlassungen rund 50 Mio. Euro Umsatz erzielt.

Die dezentrale Strategie mit flächendeckenden Standorten in drei Ländern ermöglicht Hilzinger die Fertigung einer riesigen Produktpalette, sie schafft große Flexibilität in der Fertigungsplanung und sichert kurze Wege zum Kunden. Dabei verfolgt Helmut Hilzinger ein klares Motto: »Jedes Loch muss zu. Jeder, der Fenster braucht, wird bei uns bedient.« Diese Vertriebsstrategie umfasst folglich den Fachhandel, die Bau- und Wohnungswirtschaft sowie private Bauherren.

Großes Interesse: Helmut Hilzinger begrüßt die Gäste beim Partnertag im Business Bereich des Europapark Stadions.

Umfangreiches Angebot für Partnerbetriebe

Dass dabei dem Fachhandel, also den Schreinern, Tischlern, Glasern, Montagebetrieben etc, eine besondere Bedeutung zukommt, zeigt auch das Interesse am diesjährigen Partnertag in Freiburg. Neben den beiden Ehrengästen Fritz Keller und Nils Petersen, die mit ihren Geschichten aus der Welt des Profifußballs das Publikum begeisterten, lag der Fokus klar auf den aktuellen Serviceleistungen, die Hilzinger seinen Partnerbetrieben zur Verkaufsunterstützung anbietet. ­Hilzinger kann derzeit auf ein Fachhändlernetz von über 1 000 Partnerbetrieben in Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Italien, Österreich und Tschechien zurückgreifen.

Wichtig in Zeiten hoher Baukosten: Mit dem Wegfall des Energiekostenzuschlags gibt Hilzinger eine Preisreduktion von fünf Prozent an seine Händler weiter. Dazu kommt die Aktion »Montagematerial gratis« – hier  wird ein Preisnachlass von drei  Prozent gewährt. Ein spezielles Angebot für den Fachhandel macht Hilzinger auch für seine Aluminium-Haustüren-Serie »Exclusiv«. Hier gibt es noch bis Ende März einen Kennenlernrabatt von zehn Prozent. Darüber hinaus können die Partnerbetriebe ihren Kunden über den Endkunden-Prospekt bzw. den Endkunden-Konfigurator in kurzer Zeit ein maßgeschneidertes Angebot aus über 400 Modellen der »Exclusiv«-Serie zukommen lassen. Dazu nutzen sie den von ­Hilzinger dafür bereitgestellten Haustürenkonfigurator, mit dem in weniger als zwei Minuten ein Angebot inklusive bebilderter und bemaßter Außen- und Innenansicht fertiggestellt werden kann. Die Haustüren werden standardmäßig mit einem Schüco-Profilsystem in einer Bautiefe von 95 mm, mit einer fünffach-Verriegelung sowie mit einer großen Farbpalette ohne Mehrpreis geliefert.

»hilzinger Pro« und Fördermaßnahmen

Ein weiteres digitales Tool für den Fachhandel heißt »hilzinger Pro« – eine Kalkulations-Software, mit der die Partnerbetriebe intuitiv, schnell und einfach zu ihrem Fenster- und Türenangebot kommen. Die Software kann jeder Fachhändler für eine Lizenzgebühr von gerade einmal neun Euro pro Monat nutzen. Derzeit verfügbar ist die Version »hilzinger Pro 1.1.«, die alle Kunststoff- und Kunststoff-Aluminium-Fenster enthält. Das Programm wird aber sukzessive erweitert.

Auch beim Thema Förderung unterstützt Hilzinger seine Partner. So können die Fachhändler ihren Kunden schon in einer frühen Phase anbieten, die BEG-Förderung, die einen 15-prozentigen Zuschuss für Fenster vorsieht, mit zu übernehmen. Dazu erhalten die Partnerbetriebe einen eigenen Online-Zugang zum Förderservice und können so alle Antragsdaten für den Kunden hochladen. Die 15 Prozent Förderung kann auf 20 Prozent erhöht werden, wenn ein individueller Sanierungsfahrplan erstellt wird.

Alternativ kann dem Kunden auch eine Fördermaßnahme in Form einer Steuerermäßigung für energetische Sanierungen angeboten werden. Damit lässt sich eine Steuermäßigung um 20 Prozent, verteilt über einen Zeitraum von drei Jahren, erzielen. Wichtig ist im Vorfeld zu klären, ob und welche der beiden Fördermaßnahmen der Kunde in Anspruch nehmen will.

Weitere Themen auf der Partnertagung waren der neue Montageleitfaden »Fenstersanierung mit System« sowie Fallbeispiele aus der Praxis und das Arbeiten mit vordefinierten Montagematerialgruppen. Hier hat Hilzinger mit seinem Online-Shop hilzinger24 einen weiteren Service für seine Partner, mit dem sie nicht nur Montagematerial zu attraktiven Konditionen kaufen können, sondern auch vielfältige Tipps und Schulungsangebote erhalten.


Ein Beschleuniger auf der Baustelle

Eine Antwort auf die aktuelle Situation der Baubranche (Fachkräftemangel, Lieferkettenprobleme, Bürokratie) will Hilzinger mit dem zusammen mit dem Partner Beck + Heun entwickelten modularen Fenstersystem »Windowment« liefern. »Windowment« ist ein Fenster-Komplettsystem, dessen Komponenten mit allen angrenzenden Bauteilen in der Produktion verheiratet werden. Auf die Baustelle wird eine in sich geschlossene Einheit geliefert, die mit dem Baukran direkt in das Mauerwerk gesetzt wird. Die Vorteile liegen auf der Hand: es werden nicht nur weniger Fachkräfte auf der Baustelle benötigt und die Schnittstellen reduziert, sondern damit auch Fehlerquellen minimiert. Das optimierte System ermöglicht nach Aussage von Hilzinger eine Bauzeitenverkürzung von bis zu 30 Prozent und ist deshalb ein richtiger »Bauzeitenbeschleuniger« – das Einsetzen eines kompletten Fenstermoduls erfordert gerade einmal 10 bis 15 Minuten.

Edeljoker Petersen zu Gast  

Schnelligkeit war auch immer Trumpf bei Nils Petersen, dem zweiten Ehrengast auf dem Hilzinger Partnertag, mit dessen Besuch der offizielle Teil der Veranstaltung ein unterhaltsames Ende fand. Gerade einmal 17 Sekunden nach seiner Einwechslung benötigte der langjährige Stürmer des SC Freiburg im Jahr 2022 für ein Tor gegen den FC Bayern. Mit 34 Toren nach Einwechslung ist Petersen zugleich der beste Joker in der Geschichte des Fußball-Bundesliga. Im Gespräch mit Moderator Stefan Mayer erzählte Nils Petersen offen und authentisch über die Höhen und Tiefen eines Profifußballers. Vor allem seine Treue zum SC Freiburg, den er trotz Abstieg nicht verließ und für den er über 100 Pflichtspieltore erzielte, macht Petersen im Breisgau zu einer Kultfigur. Anschließend ließ es sich der sympathische Sportler nicht nehmen, die Siegerehrung für die besten Teilnehmer des Torwandschießens zu übernehmen. Denn parallel zum Partnertag konnten Lieferanten, Mitarbeiter und die Fachhandelspartner sich an der Torwand und beim Balljonglieren versuchen. Eines machte der Partnertag jedenfalls deutlich: der SC Freiburg und Hilzinger, das passt zusammen!

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