Gestiegene Bauzinsen, hohe Energiekosten, die nach wie vor hohe Inflationsrate und eine spürbare Verunsicherung der Verbraucher durch das neue Gebäudeenergiegesetz: All das führte in den vergangenen Monaten zu einer extremen Kaufzurückhaltung der Konsumenten sowie Auftragseinbrüchen bei Unternehmen der Baubranche. „Alleine in der ersten Jahreshälfte sind die Baugenehmigungen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 30 Prozent zurückgegangen. Dazu kommen Stornierungen bereits projektierter Vorhaben sowie der rückläufige Bereich Renovierungen. Niemand kann prognostizieren, ob der Markt schon seinen Tiefpunkt gefunden hat. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den Auftragseingang bei Hamberger“, berichtet Dr. Peter M. Hamberger, Geschäftsführer der Hamberger Firmengruppe.
Dementsprechend hat das Unternehmen wichtige Maßnahmen ergriffen. So wurde die Produktion durch Zusammenlegung und Reorganisation von Arbeitsabläufen sowie weiterer Automatisierung an die Markterfordernisse angepasst. Hinzu kommt die Verlagerung des vor zwei Jahren erworbenen Unternehmens akustikplus Behringen GmbH & Co.KG, einem Hersteller von akustischen Raumelementen aus Holz, von Thüringen nach Stephanskirchen. Dadurch sollen die Kosten an den geringeren Absatz angepasst und die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden.
Leider sind diese Maßnahmen auch mit einer Anpassung im Personalbereich verbunden. Betroffen von den Plänen, die der Belegschaft bereits im September und im Oktober im Rahmen von Mitarbeiterversammlungen durch die Geschäftsführung erläutert wurden, sind an den Standorten Stephanskirchen und Rohrdorf 153 Mitarbeiter in den Bereichen Produktion, Vertrieb und Verwaltung.
„Für uns alle ist das ein schmerzhafter Schritt, den wir nach ausführlicher Beratung und der detaillierten Bewertung verschiedener Szenarien beschlossen haben“, erläutert Dr. Hamberger. „Wichtigstes Ziel muss es jetzt sein, unser Unternehmen durch diese herausfordernde Zeit zu steuern, die ganz überwiegend verbleibenden Arbeitsplätze in unserem Hause zu sichern und gleichzeitig durch die angestoßene Neuausrichtung den Grundstein für zukünftiges Wachstum zu legen.“ Das Unternehmen geht davon aus, dass sich die anhaltend schlechte Baukonjunktur erst im Laufe des Jahres 2025 wieder verbessern werde. Man sei aber zuversichtlich, dass die eingeleiteten Maßnahmen schon im kommenden Jahr erste positive Ergebnisse zeigen.