Zu den Referenten zählten die beiden Architekten Marc Hein und Christian Pohl, die das Seminar mit dem Zitat des berühmten finnischen Architekten Alvar Aalto eröffneten: »Es gibt nur zwei Dinge in der Architektur: Menschlichkeit oder keine.« Damit gaben sie auch den Grundgedanken der Veranstaltung vor, das menschengerechte Bauen. Die Vielfältigkeit des Einsatzes von Klinker betonte der niederländische Architekt Machiel Spaan in seinem Vortrag. »Die Arbeit mit Backstein ist zugleich spielerisch und präzise. Ich liebe es zu sehen, was man alles mit ihm machen kann.« Egal ob horizontale oder vertikale Verarbeitung mit runden Ecken, eine besondere Ornamentik mit Reliefs oder eigens kreierte Formsteine, die an der Fassade als Pflanzenhalterungen dienen – bei der Gestaltung mit Klinker seien der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
In weiteren Vorträgen stellte Hans Hammink ein Projekt aus Amsterdam vor, bei dem Fenster eines ausgedienten Zuges für die Außenfassade und alte Bahngleise als Pfeiler im Inneren verwendet wurden. Im letzten Vortrag ging es dezidiert um eine klimaverträgliche Stadtplanung. Die Stadtplanung muss Räume schaffen, ohne die Natur dabei zu vernachlässigen. Dass dabei aber auch die soziale Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle einnimmt, erläuterte der Architekt und Visionär für nachhaltige Architektur, Prof. Dr. Wolfgang Frey. Und dass dabei der Klinker eine wichtige Rolle spielt, machte der Experte ebenfalls klar: »Wir benötigen einen langfristig angelegten Bau, der mit einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur einhergeht. Ob es Energiereserven oder Baustoffe sind, all das muss bewusst genutzt werden, sodass wir auch für zukünftige Generationen einen lebenswerten Stadtraum schaffen können. Der Klinker ist dafür ein wunderbares Material. Durch seine Langlebigkeit, seine hohe Masse, seine biologischen Rohstoffe kann er der Nachhaltigkeit Rechnung tragen.« J