Drei Jahre ist es her, seit Carl Prinz das letzte Mal bei einer Domotex ausgestellt hat. Für die Geschäftsführerin wird es daher wieder höchste Zeit: »Wir sind eigentlich alle zwei Jahre als Aussteller auf der Domotex, immer abwechselnd mit der BAU. Aber aufgrund von Corona waren wir zuletzt 2020 auf dieser Messe – das bedeutet, wir konnten dort nun drei Jahre lang keine neuen Produkte präsentieren. Und davon gibt es einige. Daher freuen wir uns umso mehr auf die Domotex 2024 und darauf, dort unsere neuen Highlights dem Publikum vorzustellen«, freut sich Geschäftsführerin Katharina Prinz.
Der Kontrast ist gefragt
War bei Profilen die vergangenen Jahre Unauffälligkeit angesagt, ist es aktuell genau andersherum. »In den letzten Jahrzehnten galt es, dass das Profil am Boden so wenig wie möglich auffällt. Früher musste der Farbton möglichst nah an dem des Bodenbelags sein, in den letzten Jahren waren Edelstahl-Töne und eine filigrane Form angesagt. Der aktuelle Trend hingegen sieht ganz anders aus. Schwarze Profile, die einen extremen Kontrast erzeugen sind gerade in«, so Prinz. »Das freut uns, weil dem Profil so eine ganz neue Rolle zukommt. Es erfüllt nicht nur seine Funktion, es wird auch zum Designelement.« Diesen Bedürfnissen des Marktes kommt Carl Prinz natürlich nach. So präsentiert das Unternehmen auf der Domotex seine »Black Edition«. Diese bietet ein breites Spektrum verschiedener Profiltypen, von dezenten Übergangsprofilen bis zu eleganten, schwarz pulverbeschichteten Sockelleisten. Abgerundet wird das Sortiment von den edlen, mattschwarz eloxierten Profilsystemen der »Profi-Tec Master«- und »Profi-Design«-Serien.
Die Wand rückt in den Fokus
Doch das ist nicht der einzige Trend, der von Carl Prinz bedient wird. Diesmal geht es allerdings nicht um den Boden. »Der Markt fordert immer mehr Profile für die Wand, denn häufig werden unterschiedliche Wandbeläge miteinander kombiniert. Gerade in der Badgestaltung – besonders bei einer Sanierung – kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz – von Kunststoff oder Ceramin über Alu-Verbundmaterial bis hin zu MDF. Beim Zuschneiden der Platten entstehen entweder scharfe Kanten oder unsaubere Schnitte mit kleinen Abplatzungen. Die Kanten werden durch Profile geschützt und sauber abgedeckt«, sagt Katharina Prinz. Auch in anderen Wohnräumen gewinnt die individuelle Gestaltung immer mehr an Bedeutung – hier und auch im Bad haben diese verwendeten Materialen oft unterschiedliche Stärken – genau hierfür hat Carl Prinz das zweiteilige »MuraTec«-Wandprofilsystem entwickelt, das sich automatisch an die jeweilige Plattenstärke anpasst. Die Innenecken, Außenecken und Verbindungsprofile eignen sich für Wandpaneele mit 3 bis 5 mm und 6 bis 9 mm Stärke. Produziert werden die Profile in den Eloxaltönen silber und Edelstahl gebürstet sowie schwarz pulverbeschichtet (RAL 9005).
Neue Möglichkeiten bei Dehnfugen
Ebenfalls auf der Domotex präsentiert werden die neuen Dehnfugenprofile für den Boden. »Hier zeigen wir jetzt individualisierte Dehnfugen. Dieses Profil für Dehnfugen haben wir schon länger im Sortiment. Nun ist es aber jedem Handwerker möglich, das Profil zu individualisieren«, erklärt Katharina Prinz. Bei vollflächig verklebten Bodenbelägen müssen die Bewegungsfugen im Untergrund in den Oberboden übernommen werden. Hierfür bietet Prinz seinen Kunden das »DilaTec«-System. »Das System ist einfach und schnell zu verarbeiten. Bis jetzt gab es die Dehnfugenstreifen aus koextrudiertem Hart- und Weich-PVC in einigen Farben – jetzt besteht die Möglichkeit, dass der Handwerker das Silikon selbst einbringt. Dadurch ergeben sich auch für den privaten Hausbau ganz neue Möglichkeiten«, so Prinz. »Das Einbringen des Silikons ist für den geübten Handwerker einfach zu bewerkstelligen, wir bieten hier aber auch eine genaue Anleitung sowie ein anschauliches Video – so wird der Einbau zum Kinderspiel.«
»Wir haben für die Domotex noch einiges mehr im Gepäck und freuen uns schon, den Besuchern unsere breite Vielfalt zu zeigen. Wir haben sowohl Design- als auch Verlege-Themen am Messestand, daher denke ich, dass für jeden Besucher etwas dabei ist.«
Noch mehr Individualität: Ab sofort gibt es das Dehnfugen-Profil von Carl Prinz zum »Selber gestalten«. Der Silikonstreifen kann je nach Farbwunsch selbst eingebracht werden. Eine genaue Anleitung sowie ein Video dazu machen die Arbeit laut Prinz zum Kinderspiel.
Messegeschehen im Wandel
Seit Corona hat sich das Messegeschehen deutlich gewandelt und gerade die Domotex hat bei einigen Ausstellern aus Deutschland einen anderen Stellenwert als noch vor der Pandemie. Für das Unternehmen Carl Prinz ist die Domotex nach wie vor die Leitmesse für den Bodenbelagsmarkt. »Wir stehen ganz klar zur Domotex, besonders da sie so international ist. Rund 50 Prozent der Besucher kommen aus dem Ausland und im Gegensatz zur BAU, die doch stark den Handwerker im Fokus hat, treffen wir auf der Domotex überwiegend den Handel. Daher ist für uns der Wechsel zwischen BAU und Domotex ideal«, erzählt Katharina Prinz. »Natürlich spiegelt so eine Messe auch immer das Stimmungsbild der Branche – das ist aktuell leider etwas durchwachsen. Daher sind wir sehr gespannt, wie es in Hannover mit internationalem Publikum aussehen wird.«
Branchentief auch bei Prinz spürbar
»Durch die gesamte Corona-Zeit haben wir uns sehr gut geschlagen und 2020 und 2021 waren sehr gute Jahre. 2022 hat es dann etwas abgeflacht, wir konnten das Jahr aber noch gut abschließen. Die aktuelle Flaute in der Baubranche spüren auch wir deutlich, das geht natürlich nicht komplett an uns vorbei«, erzählt die Geschäftsführerin. »Dennoch befinden wir uns derzeit auf Vorjahresniveau, was wir zum einen dem noch relativ stabilen Objektbau und zum anderen unserer starken Neukunden-Akquise zu verdanken haben. Daher ist für uns auch die Domotex so wichtig, um gerade im Ausland Neukunden zu gewinnen. Denn momentan ist Wachstum nur durch Neukunden möglich.«
Für Katharina Prinz ist die relativ stabile Lage des Unternehmens der Ertrag der intensiven Arbeit in den vergangenen Jahren: »Dank unseres Fokus auf der Neukunden-Gewinnung in letzter Zeit konnten wir die Flaute der Branche abfangen. Zudem haben wir unser Programm stetig weiterentwickelt und dadurch neue Märkte erschlossen. Beispiele hierfür sind unsere Aluminium-Trocken-Sockelleisten oder eben die Profile für Wandbeläge.«
Katharina Prinz - Geschäftsführerin Carl Prinz
»Für uns ist die Domotex die Leitmesse für den Bodenbelagsmarkt, vor allem weil sie so international ist. Nach drei Jahren Pause freuen wir uns sehr, unsere neuen Produkte dort wieder dem Publikum präsentieren zu können.«
Stetige Entwicklung für erfolgreiche Zukunft
Die Trends des Marktes erkennen, darauf reagieren und dabei nie den Handwerker aus dem Fokus verlieren. Das ist die Erfolgsstrategie von Carl Prinz. »Das Unternehmen Carl Prinz gibt es bereits seit über 130 Jahren und eine unserer Konstanten ist die Veränderung. Wir haben uns stetig weiterentwickelt und sind uns als Familienunternehmen in unseren Werten dennoch treu geblieben«, so Prinz. »Allerdings geht das natürlich nur, wenn die Mitarbeiter diese Veränderung mitmachen – und das ist bei uns glücklicherweise der Fall. Wir haben viele langjährige Mitarbeiter und unsere insgesamt 150 Angestellten wissen, dass sie bei uns einen sicheren Arbeitsplatz haben. Wir sind resilient und haben schon die ein oder andere Krise gemeistert – das schafft Vertrauen, sowohl bei unseren Mitarbeitern als auch bei unseren Kunden und Partnern.«
Auch für die Zukunft hat Carl Prinz die kontinuierliche Weiterentwicklung auf der Agenda. »Wir haben auch für das neue Jahr wieder tolle neue Produkte und innovative Weiterentwicklungen für unsere Kunden parat. Das Sortiment der Aluminium-Sockelleisten wird beispielsweise wachsen, hier werden wir Unterputz-Lösungen auf den Markt bringen. Unsere LED-Sockelleisten sind sehr erfolgreich und auch hier wird es eine Erweiterung des Sortiments geben. Bei den Wandbelägen stehen wir gerade erst am Anfang – wir denken, dass dieser Trend noch größer wird und hierfür werden wir zahlreiche neue Lösungen anbieten.« Selbstverständlich hofft Katharina Prinz, dass sich die Lage der Baubranche bald wieder stabilisiert, sie fordert hier auch die Politik: »Meiner Meinung nach würde sich die aktuelle Situation schnell positiv verändern, wenn sich geoökologische Krisen bessern. Ich denke, die Politik hat verstanden, dass sie etwas unternehmen muss, damit sich die Lage verbessert, aber sie reagiert relativ zögerlich und erklärt zu wenig. Aber es ist Fakt, dass wir zu wenig Wohnfläche haben, daher wird der Druck bleiben – wir müssen bauen. Und daher blicken wir durchaus optimistisch in die Zukunft und freuen uns jetzt erst einmal auf eine erfolgreiche Domotex.«