Carl Prinz: Neue Profile für eine einfachere Verarbeitung und mehr Design

Gleich mehrere Neuheiten hatte das Unternehmen Carl Prinz auf der Domotex mit dabei. Der Spezialist für Profilsysteme zeigte neue Entwicklungen und Herstellungen, die das Verlegen von Bodenbelägen vereinfachen und gleichzeitig die Optik perfektionieren. Zu den Neuheiten zählen ein flexibles Dehnfugensystem, Randfugenprofile, Innen- und Außenkanten für Wandbeläge sowie zahlreiche weitere Profiltypen. Das Sortiment an Aluminium-Sockelleisten wird ergänzt durch zusätzliche Ausführungen sowie Innen -und Außenformstücke.

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Zur Domotex 2020 präsentierte Prinz das neue Dehnfugensystem »778« für Bodenbeläge mit Stärken von 2 bis 6 mm. Es besteht aus einem Aluminium-Basisprofil sowie aus zwei alternativen Dehnfugenstreifen, die in das Basisprofil eingeclipst werden. Damit lassen sich funktionsfähige Bewegungsfugen im Fußbodenaufbau bis zur Bodenbelagsoberfläche herstellen.

Üblicherweise werden bei vollflächig verklebten Bodenbelägen oft vorgefertigte Dehnfugenprofile verwendet, die aus zwei L-Profilen (Fliesenabschlussprofile) und einer möglichst elastischen silikonfreien Einlage bestehen, heißt es in einer Mitteilung von Prinz. »Wir bei Prinz sind einen anderen Weg gegangen«, erläutert Norbert Lauhöfer, Leiter Anwendungstechnik bei Prinz, »das neue Dehnfugensystem ›778‹ ist nicht vormontiert, sondern wird auf der Baustelle bedarfsgerecht verarbeitet. Das Aluminium-Basisprofil wird zu beiden Seiten der Bewegungsfuge auf dem Untergrund verklebt und eingespachtelt. Kurze Stücke des Dehnfugenstreifens dienen als Abstandhalter. Der Bodenbelag wird durch dichtes Anschneiden an das Profil angeschlossen. Anschließend wird der Dehnfugenstreifen aus Kunststoff im Aluminium-Profil arretiert.«

Für Bodenbeläge mit einer Stärke bis zu 4 mm ist der Dehnfugenstreifen »778 00« vorgesehen. Die Stärke des Bodenbelages bestimmt den Dickenauftrag der Spachtelmasse. Bodenbeläge über 4 mm bis zu 6 mm Stärke werden zusammen mit dem Dehnfugenstreifen »778 01« verarbeitet.

Aufgrund der Koextrusion aus Hart- und Weich-PVC weisen die Fugenstreifen ein geeignetes Dehnverhalten auf. Sie nehmen Spannungen aus dem Untergrund sicher auf, ohne zu reißen oder sich vom Profil zu lösen. Laut Hersteller ist die glatte, geschlossene Oberfläche planeben und lässt Anhaftungen oder Verschmutzungen kaum zu.


Einfaches Handling, weniger Lagerkapazität

Neben den vorrätigen Farben Hellgrau, Dunkelgrau, Schwarz und Beige können auch objektbezogene Farben produziert werden. Aufgrund der neuen Clips-Technik ist es möglich, die Dehnfugenstreifen im Bedarfsfall auszutauschen.

Damit entsteht für Handel und Handwerk ein Vorteil: Mit nur einer Höhe des Basisprofils lassen sich alle Belagstärken bis 6 mm anarbeiten. So kommt man mit weniger Artikeln in der Lagerhaltung aus als bisher üblich.

Problemlöser bei Randdämmstreifen

Prinz hat auf der Domotex ein weiteres Produkt vorgestellt, das Randfugenprofil »718«. Als Problemlöser erweist sich das neue Randfugenprofil insbesondere dann, wenn beim Fußbodenaufbau zusätzlicher Brandschutz gefordert ist. Randdämmstreifen müssen in diesem Fall die gleiche Feuerwiderstandsdauer aufweisen wie die Wand. Zur Absicherung solcher Brandschutzfugen verwendet man in der Regel Mineralwolle bzw. einen Mineralfaserdämmstreifen, der breiter ist als ein gewöhnlicher Dämmstreifen. Für den Bodenleger ergeben sich daraus mehrere Probleme: Er kann auf dem Dämmstreifen weder spachteln noch Klebstoff aufbringen. Der Bodenbelag, der bis nah an die Wand verlegt werden soll, hat im Fugenbereich nach unten keinen Halt und sinkt ein.

»Für diese Fälle haben wir das Randfugenprofil ›718‹ entwickelt. Im äußeren Bereich des Schenkels ist das 45 mm breite Profil mit einer Lochstanzung versehen. Dieser Teil liegt auf dem Estrich auf und wird eingespachtelt oder verklebt. Der restliche Teil des Schenkels ist geschlossen; er überbrückt die Fuge und schafft einen belastbaren Untergrund für den Bodenbelag. Somit ist bei diffusionsdichten Belägen die Voraussetzung eines saugfähigen Untergrunds selbst im Randbereich gegeben«, erklärt Lauhöfer. Beim Einbau ist darauf zu achten, dass das Profil einen Abstand von 1 – 2 mm zur Wand hat, damit keine Schallbrücke entsteht. Die aufstehende Profilnase bildet einen Anschlag für den Bodenbelag. Es können sämtliche Arten und Stärken von Bodenbelägen auf dem Randfugenprofil verarbeitet werden.    J

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