Unter dem Thema „Qualität und Nachhaltigkeit im GaLaBau“ fand im Edwin-Scharff-Haus in Neu-Ulm bereits zum 10. Mal der Fachdialog von braun-steine statt. Mehr als 300 Teilnehmer aus GaLaBau-Betrieben, Bauunternehmen und dem Baustoff-Fachhandel folgten der Einladung.
Zu Beginn machte Uschi App, stellvertretende Vorsitzende des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg deutlich, dass der GaLaBau sich auch zukünftig nicht vor einer Auftragsflaute fürchten müsse. Artenvielfalt erhalten, die Biodiversität fördern, die Folgen des Klimawandels abmildern – das alles seien Themen, die der GaLaBau besetze. Das mache ihn auch zu einem spannenden, kreativen Berufsfeld für Fachkräfte.
Für Garten- und Landschaftsbautechnikerin Britta Weiss gehören Qualität und Nachhaltigkeit untrennbar zusammen. Aus ihrer Tätigkeit als Sachverständige für Garten- und Landschaftsbau weiß sie: „Wenn ich qualitätvoll baue, dann baue ich automatisch nachhaltig: mit wenig Abfall, ohne Ausbau und andere unnötigen Arbeiten.“ An Streitfällen aus ihrem Berufsalltag machte sie deutlich, dass sich die meisten Probleme durch gute Vorbereitung und noch bessere Kommunikation vermeiden ließen. Ihr Tipp: „Die einschlägigen Regelwerke und die Verträge kennen, Unklares umgehend klären, Absprachen und Vereinbarungen schriftlich treffen, die Arbeit dokumentieren und Mängel umgehend beheben.“ Damit würde sich sehr schnell ihre Sachverständigen-Arbeit erheblich reduzieren.
„Stell dir vor, es ist nachhaltig und niemand will es“ – so ließe sich kurz zusammenfassen, auf welche Hürden manche Landschaftsgärtner beim Thema naturnahe Gartengestaltung stoßen. „Die GaLaBau-Branche muss alles daran setzen, die Bilder und Vorstellungen von ordentlicher Gestaltung zu verändern“, mahnte Tjards Wendebourg, Redaktionsleiter der Gemeinschaftsredaktion GaLaBau, Gartenbau, Kommunal und Landschaftsarchitektur beim Verlag Eugen Ulmer in Stuttgart. Der Wunsch nach pflegeleichter Ordnung habe zu den trostlosen Schotter- und Kiesgärten geführt, die leider allzu oft die Vorgärten in Wohnsiedlungen prägten. Wendebourg zeigte auf, wo die Zukunftspotenziale des GaLaBaus liegen und wie man sie erkennen und nutzen kann. Es sei Aufgabe der Landschaftsgärtner, die Seh- und Rezipiergewohnheiten der Kunden zu verändern und mit guten Beispielen zu zeigen, wie attraktive, nachhaltige Gartengestaltung aussehen kann, die nur moderate Pflege erfordert.
Dass nachhaltiges Wirtschaften längst keine Frage des „Ob“ mehr ist, sondern nur noch eine Frage des „Wie“, weiß Dr. Ralf Utermöhlen, Experte für nachhaltige Geschäftsmodelle. Er glaubt daran, dass eine nachhaltige Gesellschaft gelingt – weil sie gelingen muss. Weltweit werden Regenwälder abgeholzt, Flächen versiegelt, die biologische Vielfalt sinkt dramatisch, die Weltmeere versauern, die Vermüllung nimmt zu, endliche Ressourcen werden unwiederbringlich verbraucht. Das erfordere eine komplette Ausrichtung von Unternehmen und Institutionen auf Nachhaltigkeit. „Worüber wir hierzulande aber leidenschaftlich diskutieren ist, ob wir die Plastiktütchen am Gemüseregal im Supermarkt verbieten sollen.“ Die Europäische Union sei da schon ungleich weiter. Mit dem GreenDeal hat sich Europa auf die Fahnen geschrieben, der erste klimaneutrale Kontinent zu werden. Für Konzerne seien Auskünfte über ihre Nachhaltigkeit längst keine Freiwilligkeit mehr, sondern Pflicht. Auch wenn GaLaBau-Betriebe in den kommenden Jahren noch keinen Nachweis erbringen müssen, wie nachhaltig sie wirtschaften, rät Dr. Utermöhlen: „Fangen Sie jetzt an, Daten und Informationen zu sammeln und zu dokumentieren, um ökologische Aussagen über die eingesetzten Produkte machen zu können. Sie als Landschaftsgärtner können dann die Antworten geben, nach denen die Kunden fragen.“
Mit diesen Antworten befasst man sich auch bei braun-steine. Produktmanager Andreas Brunkhorst gab auf dem Fachdialog einen Überblick über die Sortimentsneuheiten. Regionalität, Recycling und Upcycling, weniger Ressourcenverbrauch und umweltfreundliche Rohstoffalternativen – das seien Themen, die sich in immer mehr Produkten des Unternehmens niederschlagen.