Uponor: Zugspitze I - Deutschlands höchstgelegene Fußbodenheizung

Als wohl höchstgelegene Fußbodenheizung Deutschlands sorgt auf dem ­Gipfel der Zugspitze die Fußbodenheizung »Uponor Classic« auf knapp 3 000 m Höhe für behagliche Temperaturen.

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Das Außenthermometer steigt auch im Hochsommer selten über fünf Grad und häufig peitscht der Wind Regen über das Zugspitzplateau. Im Gipfel-Restaurant »Panorama 2962« erleben die Gäste seit Juli das Naturschauspiel und den grandiosen Blick durch die bodentiefen Fenster unmittelbar und dennoch angenehm temperiert.

Das architektonisch aufwendig gestaltete Gipfelrestaurant bietet in fünf Bereichen Platz für bis zu 450 Gäste – dazu kommen 850 Sitzplätze im Außenbereich. Innen sorgt die Fußbodenheizung »Uponor Classic« für zugluftfreie und behagliche Strahlungswärme auf knapp 3 000 m Höhe.

Der Planer, Johannes Hasenauer Technisches Büro GmbH, und das ausführende Fachunternehmen, Luzian Bouvier Haus­technik & Fliesen GmbH, entschieden sich zudem auch bei der Heizungsanbindung und Trinkwasserinstallation für Installationssysteme von Uponor.

Projektleiter Michael Singer und sein Team haben Tage mit strahlend blauem Himmel, aber auch Schneestürme im Sommer erlebt. Und Tage, an denen erst Baumaterial mit der Materialseilbahn nach oben gesendet werden konnte, nachdem 2 m Neuschnee geräumt und der mit Eis überzogene Kran enteist war.

Umbau bei laufendem Betrieb

Dass auch in der Bauphase ständig Wasser, auch heißes, zur Verfügung stand, dafür war das Team von Luzian Bouvier verantwortlich. Mit den Temperaturen, dem kalten Wind und den langen Arbeitstagen haben sich die Tiroler Burschen aus dem Bouvier-Standort Pflach arrangiert: »Irgendwann war es eine normale Baustelle.« Eine Installation bei laufendem Betrieb mit täglich bis zu 2 500 Gipfelbesuchern und Baustellenführungen war hingegen eine Herausforderung.

Nicht nur das: Trotz der nicht vorhersehbaren Wetterkapriolen galt es für das Team, den Ablauf zur Installation zu Deutschlands höchstgelegener Trinkwasserinstallation und Fußbodenheizung fast minutiös zu planen. Die Rohre und das Installationsmaterial wurden right-in-time im Materiallager am Eibsee angeliefert, damit das definierte Zeitfenster für den Transport genutzt werden konnte. Platz für ein Zwischenlager gab es auf Deutschlands höchstgelegener Baustelle nicht.

Für die Spezialisten von TGA-Planer Johannes Hasenauer Technisches Büro gewohnte Herausforderungen. Durch den Bau unzähliger Bergstationen mit den Widrigkeiten auf diesen Höhen vertraut, hat das Team um Johannes Hasenauer ein innovatives wie verlässliches Konzept zur Trinkwasserversorgung und zur Gebäudetemperierung (152 kW Heizlast) geplant.


Getrennte Schichten

Die Heizlast wird im Gastronomiebereich über 720 m2 Fußbodenheizung »Uponor Classic« abgedeckt. Das Trägerelementsystem ist laut Hersteller ideal als Fußbodenheiz- und -kühlsystem für variable Bodenaufbauten im Wohnungs- und Gewerbebau. Die drei Mattenraster ermöglichen die Anpassung der Heizrohrabstände an den Wärmebedarf und Oberbodenbelag.

Durch die Trennung von Heiz­ebene und Dämmschicht ist das System in Kombination mit geeigneten Dämmstoffen auch für hohe Verkehrslasten geeignet. Die beschichteten Träger­elemente und nach Hersteller­angaben robusten Rohrhalter fixieren die Systemrohre zuverlässig in der Heizebene und ermöglichen eine gute Estrichumschließung. Im Eingangsbereich und im Treppenhaus kommen Heizkörper und Türluftschleier zum Einsatz.

Energie aus PV und Abwärme

Die Zuspitze ist der kälteste Ort Deutschlands, aber zugleich auch der sonnigste: 1 800 Sonnenstunden im langjährigen Mittel. Verständlich, dass eine Photovoltaikanlage in Südausrichtung installiert ist. Der mit der PV-Anlage erzeugte Strom versorgt die drei 45-kW-Patronen zur Erwärmung des Heizungswassers im 300 l fassenden Pufferspeicher. Der Großteil des Stroms wird direkt eingespeist.

Das Heizungswasser wird auf einen Temperaturbereich von 35 °C bis 45 °C erwärmt. Die Heizkörper und die Heizungsverteiler für das Träger­elementsystem »Uponor Classic« sind mit insgesamt 250 m Verbundrohrsystem »Uponor MLC« in den Dimensionen 16 bis 40 mm angebunden.

In einem 1 000 l fassenden Pufferspeicher für die Warmwasserbereitung wird das Wasser auf Zapftemperatur vorerwärmt. Gut 25 % der dazu benötigten Heizenergie wird durch die Abwärme der Kältemaschinen der Kühlzellen für die Küche mittels Plattenwärmetauschern gewonnen.

Täglich werden von der Talstation am Eibsee 6 000 l Trinkwasser zur Bergstation gepumpt. Die Trinkwasserversorgung wird auf vier Geschossen über 500 m Verteil- und Steigleitungen mit dem Uponor Verbundrohrsystem erschlossen. Hauptverbraucher sind neben der Küche die WC-Anlagen.    J

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