Wenn historischen Bauwerken ein neues Leben eingehaucht wird, entstehen Gebäude mit einzigartigem Charakter, wie das ehemalige Kutscherhaus unterstreicht. Heute ist das Objekt ein Wohnhaus mit einem Schlafzimmer in der Gemeinde Saint Clair in Ontario. »Unser Kunde wünschte sich einen urbanen Zweitwohnsitz als einen erholsamen Rückzugsort, ruhig und abgeschieden, aber doch mitten in der Stadt«, so Architekt Steven Fong. Das zweistöckige Haus mit einer Fläche von 112 m², das nun das »Viergiebelhaus« genannt wird, maximiert die Wohnfläche innerhalb der engen Grenzen des Grundstücks.
Anpassungsfähiger Werkstoff mit Patina
»Wir wollten einen nicht brennbaren, wartungsarmen Werkstoff für die Verkleidung, der sich außerdem leicht an die Form des Baukörpers anpassen lässt«, fasst Fong die Anforderungen zusammen. »Mit Rheinzink konnten wir diese Ziele erreichen und profitierten gleichzeitig von dem zusätzlichen Vorteil eines Werkstoffs, der mit der Zeit patiniert und immer besser aussieht. Die sich ständig verändernde, einzigartige Farbgebung und der Charakter werden sich im Laufe der Jahrzehnte weiterentwickeln.« Selbst unter den windigen, winterlichen Bedingungen der in der Nähe liegenden Seen behält Rheinzink seine selbstheilenden, wartungsarmen und korrosionsbeständigen Eigenschaften mit einer Lebensdauer von bis zu 100 Jahren. Zusätzlich ist der Werkstoff am Ende seiner Nutzungsdauer auf dem Dach oder an der Fassade zu 100 Prozent recycelbar.
Die Rauten an Dach und Fassade wurden in einem horizontal ausgerichteten, versetzten Muster verlegt, das dem früheren Mauerwerkssockel und der holzverkleideten Fassade ähnelt. Abgesehen von der modernen Interpretation der alten Ästhetik wurden Teile des ursprünglichen Rahmens und des Fundaments erhalten. Bei der umfassenden Renovierung der historischen Struktur mussten die Richtlinien des Heritage Conservation District beachtet, die geltenden Bebauungsvorschriften eingehalten und die Abstandsflächen beibehalten werden. »Die formbare Haut aus Zink ermöglichte es uns, dieses Volumen zu drehen, zu wenden und zu formen, wobei wir uns erfolgreich zwischen der eigenwilligen, vorgegebenen Gestaltung der Bebauungsvorschriften und unserem Interesse an der Schaffung einer markanten architektonischen Form bewegen konnten«, beschreibt Fong.
Um dem Wohnhaus ein unverwechselbares Aussehen zu verleihen, entschied sich Fong für »Rheinzink-Granum« mit einer matten, fast schwarzen Oberfläche. »Die Oberfläche sorgt unmittelbar für ein dunkelgraues, mattes Erscheinungsbild, das gut mit den verschiedenen Holzarten im Außenbereich, mit Klar- und Milchglas und den anderen Baumaterialien des Projekts harmoniert«, erläutert Fong.
Die Bekleidung von Dach und Fassade erfolgte mit Rheinzink-Großrauten. Durch die Verwendung unterschiedlicher Rautengrößen und verschiedene Anordnungen der Falzlinien bieten sich dem Planer vielfältige Möglichkeiten der Fassadengestaltung. Die Rauten im 1/3-Versatz prägen die Außenansicht des außergewöhnlichen Wohnhauses und erzeugen bei wechselnden Licht- und Witterungsverhältnissen eine lebendige Textur.