Redstone: Innendämmung mit klimastabilisierendem Effekt

Im Rahmen der Sanierung der denkmalgeschützten Salzfabrik des UNESCO Welterbes Zollverein in Essen wurde die Innendämmung mit Produkten von Redstone realisiert. Auf 1500 m2 kam dabei eine nicht brennbare, mineralische Wärmedämmplatte mit feuchteregulierenden Eigenschaften zum Einsatz.

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Auf dem Gelände des UNESCO Welt­erbes Zollverein in Essen wurde die ehemalige Salzfabrik der Kokerei zu einem Zentral- und Schaudepot des Ruhr-Museums umgebaut, in dem mehr als 25 000 Exponate präsentiert werden. Die Fassade der als Stahlbeton-Skelettbau errichteten Salz­abrik besteht aus einem nur 25 cm starken Sichtmauerwerk aus hartgebrannten Klinkern. Das Mauerwerk wurde durch den Austausch schadhafter Steine und die Erneuerung des Fugennetzes instand gesetzt, um den für eine funktionierende Innendämmung grundlegenden Schlagregenschutz herzustellen.

Dämmung mit mineralischer Wärmedämmplatte

Weil die Innendämmung die einzige mögliche Dämmmaßnahme für die Salzfabrik war und gleichzeitig hohe Anforderungen an Druckfestigkeit und kapillare Wirkung des Baustoffs gestellt wurden, entschieden sich die Architekten von Planinghaus für das »Clima Redboard pro« von ­Redstone. Die raumseitig grundierte, mineralische Wärmedämmplatte besteht aus den natürlichen Rohstoffen Siliziumdioxid (Sand), Kalziumoxid (Kalk), Wasserglas und Zellulose. Sie besitzt laut Redstone die Eigenschaften, feuchteregulierend, kapillaraktiv, wärmedämmend und schimmelhemmend zu sein. Außerdem ist sie gemäß einer Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl von µ = 3 diffusionsoffen. Eventuell im Bereich hinter der Platte anfallendes Kondensat wird vom Systemkleber bzw. dem Redboard aufgenommen und in das Rauminnere transportiert. Wie der Hersteller betont, kann das Redboard zu hohe Raumluftfeuchtigkeit aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben, womit das Innenraumklima stabilisiert wird.


Das Redboard liegt in einem Rohdichtebereich von 180 kg / m³ bis 187 kg / m³ und verfügt mit einem Lambda-Wert von Bemessungswert= 0,062 W / mK über eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit. Mit dem Systemkleber, der vollflächig und horizontal aufgekämmt wird, wird das Redboard gleichmäßig an der Wand angebracht. Die nächste Platte wird stumpf gegen die nächste gestoßen. Zur Oberflächenbeschichtung dient der »Luno«-Kalkinnenputz, der mit einem Putzgewebe armiert wird. Insgesamt kam das Redboard auf einer Fläche von über 1 500 m2 zum Einsatz.

Hygrothermische Simulationen

Aufgrund der Großzügigkeit der offenen Geschossflächen konnten die Ziele des Umbaus, die Raumstruktur zu erhalten und gleichzeitig das Depotgut würdig zu präsentieren, erreicht werden. Da das Museumsdepot aufgrund der Ausstellungsstücke im Winter nur auf 16 °C beheizt wird, gilt der Raum gemäß der DIN ­4108-2 als »niedrig beheizt.« Um festzustellen, in welchem Maß die Konstruktion Feuchtigkeit aufnimmt und ob Feuchtigkeit im Bauteil zu Schäden führen kann, wurden vorab hygrothermische Simulationen durch ein bauphysikalisches Fachinstitut durchgeführt. Die zu erwartenden Entwicklungen der Feuchte- und Temperaturverhältnisse im Innenraum und an den Fassadenbauteilen über mehrere Jahreszyklen konnten so vorab festgestellt werden.   J

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