NATURinFORM GmbH Sportliche Leistung auf den Coubertin-Terrassen im Olympiapark

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: NATURinFORM

Der Olympiapark in München ist weltweit bekannt und darüber hinaus ein beliebtes Naherholungsziel. Im Frühjahr 2022 wurde dort eine logistische Meisterleistung vollbracht: der Austausch des Belags auf den Coubertin-Terrassen. So einfach dies im ersten Moment klingen mag, so komplex waren Planung und Durchführung des Projekts. Im Zuge der umfangreichen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen wurde auf zwei übereinanderliegenden Gastronomieterrassen 470 m2 der Diele »Die Beliebte massiv« von Naturinform verlegt.

Die Coubertin-Terrassen gehören zum Gebäudekomplex der Olympiahallen und wurden 2011 fertiggestellt. Der »Club Coubertin« erweitert das gastronomische Angebot vor Ort: Mit 500 Sitzplätzen auf zwei Ebenen und einem Biergarten stellt das Coubertin eine echte Bereicherung auf dem Gelände des Olympiaparks dar. Das nachträglich eingefügte Gebäude schiebt sich als Riegel in Stahlskelettbauweise mit Betonkern und -decken unter das Zeltdach in die Olympiahalle. Der bereits nach rund zehn Jahren erneuerungsbedürftige, ursprüngliche Belag aus Robinie musste auf 470 m2 ausgetauscht werden. Im Zuge der Maßnahme sollten auch die ortsfesten Schirmständer für die Sonnenschirme integriert werden. Deshalb beauftragten die Stadtwerke München das für den ursprünglichen Coubertin-Bau beauftragte Architekturbüro Auer Weber mit der Planung. Doch schon bald nach Planungsbeginn im Oktober 2019 zeigte sich, dass die Aufgabe komplexer war als erwartet: Es galt, viele Interessen – so zum Beispiel Denkmalschutz, Urheberrecht, Nutzung im öffentlichen Raum, Tragverhalten, Anforderungen des Betreibers, Anforderungen an die Sicherheit, aber vor allem die Vorgaben an das Material und seine Farbgebung bzw. sein Farbverhalten – miteinander zu vereinen. Um das beste Material zu finden, das den zahlreichen und anspruchsvollen Anforderungen gerecht wurde, führte der Bauherr in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro eine ausführliche Bemusterung von Dielen aus diversen Hölzern und Holzverbundstoffen durch.

Dreimonatiger Stresstest

Im Juli 2021 wurden von den Beteiligten drei Musterflächen vor Ort angelegt, die in den folgenden Wochen unter realen Bedingungen bewittert und strapaziert wurden. Neben mechanischen, chemischen, biologischen und physischen »Stress-Tests« wurde aufgrund der gastronomischen Nutzung mit dem Kontakt von Wein, Ketchup, Öl und Kaffee auf den Materialien experimentiert. Nach Beendigung des dreimonatigen Tests fiel die Wahl auf die Terrassendiele »Die Beliebte massiv« in Steingrau, eine Holzverbundwerkstoff-Diele von Naturinform im Vollprofil. Das Material konnte alle Anforderungen erfüllen: Nahezu verwindungsfrei und extrem pflegeleicht ist die Terrassendiele äußerst robust gegen mechanische und chemische Einwirkungen. Aufgrund der Materialzusammensetzung versprechen die Dielen eine hohe Langlebigkeit, splittern nicht und sind somit auch barfußtauglich. Die gefordert hohe Rutschhemmung konnte mit R13 auf beiden Seiten zudem erfüllt werden. Weiterhin war es den Architekten sehr wichtig, dass die Farbgebung dem vergrauten Robinien-Belag entsprach, was mit der Terrassendiele in Steingrau auch nach dreimonatiger Verwitterung gegeben war.

Die konfektionierten Terrassendielen wurden zusammen mit der erforderlichen Unterkonstruktion von Naturinform als 130 x 260 cm-große Elemente werkseitig vormontiert und auf die Baustelle gebracht.

Als öffentlich zugängliche Fläche, zudem als Terrasse über 60 cm, war ein Terrassenbelag mit einer »Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung« (AbZ) erforderlich, worüber »Die Beliebte massiv« verfügt. Anders als bei ebenerdigen Terrassen gelten Konstruktionen wie Balkone und Terrassen über 60 cm in den Landesbauordnungen meist als »aufgeständert« und müssen deshalb als tragende Konstruktionen geplant und ausgeführt werden. Hier dürfen ausnahmslos nur Bauprodukte mit bauaufsichtlicher Zulassung verwendet werden; andernfalls müssen zeitraubende und teure Einzelzulassungen durchgeführt werden. Die Verlegung hat nach der Zulassungsvorschrift zu erfolgen. Parallel zum Materialwechsel wurde auch die komplette ­Unterkonstruktion ausgetauscht, um die vorgegebenen Mindest- und Maximalabstände und das geforderte Tragverhalten einzuhalten.

Der Zuschlag für die Ausführung wurde der Firma Paintner Holzbau aus Ergolding erteilt. Damit kam ein in mehrfacher Hinsicht sportliches Projekt auf die erfahrenen Holzbauer zu: Durch die Ukraine-Krise und die Nachwehen der Pandemie war mit Lieferengpässen zu rechnen. Doch auch die projektbezogenen Bedingungen waren knifflig, da nun wieder Veranstaltungen in der Olympiahalle stattfanden und die Arbeitsflächen rund um die Coubertin-Terrassen als notwendige Fluchtwege dienen. Das bedeutete, dass bei anstehenden Veranstaltungen die Baustelle – teilweise auch mehrere Tage hintereinander – ruhen musste. Der Auftragnehmer war, um dem engen Zeitrahmen gerecht zu werden, gefordert, eine Lösung zu finden, damit der Austausch des Belags in minimaler Montagezeit vonstattengehen konnte.


Hierfür brachte die Mannschaft von ­Paintner Holzbau ideale Voraussetzungen mit: Bereits mit verschiedenen kleineren Projekten auf dem Olympiagelände betraut, kannte sie die örtlichen Gegebenheiten und die Planungsbeteiligten. Zwei Dinge waren darüber hinaus von unschätzbarem Vorteil: Zum einen gibt es neben Paintner Holzbau das Schwesterunternehmen Paintner Metallbau, das die im Projekt immer wieder auftauchenden Schnittstellen zum Gewerk Metallbau sehr gut unterstützen konnte. Zum anderen verfügt Paintner Holzbau über ein digitales Konstruktionsprogramm, mit dem die firmeneigene CNC-Anlage angesteuert wird. Diese Ausstattung war die Voraussetzung für den weitestgehend digitalisierten Herstellungsprozess. Aufgrund der knappen Vorlaufzeit war Tobias Paintner klar, dass ein hoher Grad an Vorfertigung der Hebel für eine schnelle und reibungslose Baustellenabwicklung war. So wurden die bereits vollständig aufgemessenen und digitalisierten Daten der vorhandenen Tragkonstruktion in das eigene Konstruktionsprogramm importiert und jedes einzelne Bauteil nach Ist-Maßen individuell gefertigt, selbst jede Bohrung wurde auf die bestehenden Maße angepasst. Alle Bauteile konnten auf der CNC-Maschine zugeschnitten und gebohrt werden. Auf der Metallunterkonstruktion wurden dann die konfektionierten Terrassendielen zusammen mit der erforderlichen Unterkonstruktion von Naturinform als 130 x 260 cm große Elemente werkseitig vormontiert und auf der Baustelle mithilfe eines Krans eingebracht. Dort wurden nur noch die revisionierbaren Versorgungsschächte mit dem neuen Material belegt, was allerdings dann doch noch einmal mit vielen Fräs- und Schneidearbeiten verbunden war. Obwohl die eigentliche Montage der Elemente lediglich rund 15 Arbeitstage in Anspruch nahm, zogen sich die Arbeiten vor Ort durch immer wieder stattfindende Veranstaltungen in der Olympiahalle über beinahe zwei Monate. »Glücklicherweise stellten Lieferkettenengpässe in der Baustellenabwicklung kein Problem dar«, betont Tobias Paintner. Trotz der globalen Krisen hätten sie sich auf ­Naturinform als Lieferant verlassen können, das bestellte Material sei sehr zuverlässig geliefert worden.

Bei der Diele »Die Beliebte massiv« mit einer Höhe von 26 mm und einer Breite von 139 mm stehen eine fein und eine grob geriffelte Seite zur Auswahl. Beide Oberflächen sind vom TÜV Rheinland in die höchste Rutschhemmung R13 eingestuft. Bei den Farben stehen Braun und Schwarzbraun sowie Grau, Steingrau und Anthrazit zur Auswahl. Neben den Standardlängen von vier und sechs Metern sind die Dielen nach Kundenwunsch auch in weiteren Längen erhältlich. Der Werkstoff besteht wie alle Produkte des Herstellers aus einem robusten Holzverbundwerkstoff, der im Verhältnis 70 zu 30 aus Holzfasern heimischer, PEFC-zertifizierter Hölzer und einem sortenreinen Polymer gefertigt wird.

 

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