»Wir wollen nahbar sein, eine Marke zum Anfassen«, so umschreiben Wolfgang Hormuth und Thomas Prechtl das Selbstverständnis von Murexin Deutschland mit wenigen Worten. Was sie meinen: Der Bauchemie-Hersteller setzt auf flache Hierarchien, schnelle Entscheidungswege und einen persönlichen Draht zu seinen Kunden. Für diese will Murexin stets kompetenter Ansprechpartner mit einem offenen Ohr für ihre Anliegen sein.
Visuell verdeutlicht wird dies im neuen Markenauftritt.
In allen Werbemitteln werden die eigenen Mitarbeiter im Bild und mit ihren Kompetenzen dargestellt. Egal, ob Mitarbeiter aus der Logistik, Anwendungstechniker oder Vertriebler, alle stehen mit ihrer Person als Botschafter der Marke Murexin im Fokus. Das entspricht auch der Vorstellung von Geschäftsführer Wolfgang Hormuth: »Wir legen großen Wert auf Mitarbeiter, die die Bereitschaft mitbringen, aktiv mitzugestalten.«
Mit dem neuen »TopLevel«-Sortiment bietet Murexin jetzt staubreduzierte Spachtelmassen an.
Moderner Standort und eine ambitionierte Zielsetzung
Kurz zur Vorgeschichte: Als Mitglied der österreichischen Schmid Industrieholding, zu der u. a. auch Austrotherm oder Baumit gehören, war Murexin vor etwa zwölf Jahren in den deutschen Markt mit einer eigenen Vertriebsmannschaft eingestiegen. Die Belieferung der Kunden lief über den Stammsitz in Wiener Neustadt. »Als sich das Umsatzvolumen für eine eigene Produktion in Deutschland rechnete, wurde nach einem geeigneten Standort gesucht«, so Wolfgang Hormuth, der Ende 2021 als Geschäftsführer die deutsche Tochtergesellschaft aufbauen sollte. Die Wahl fiel auf die ehemalige Produktionsstätte der Firma Krusemark Edelputz in Mühlheim bei Frankfurt, die zwei Jahre zuvor von Baumit übernommen worden war. Murexin nahm über 10 Mio. Euro in die Hand, um den etwa zwei Hektar großen Standort zu erwerben und umfassend zu modernisieren. Dabei konnte Murexin auf die vorhandenen Silos zurückgreifen, unter denen eine komplett neue thermisch optimierte Produktionshalle errichtet wurde. »Wir haben den Standort bewusst auf Wachstum gebaut«, betont Wolfgang Hormuth. »Aktuell fahren wir eineinhalb Schichten und können künftig bis drei Schichten hochfahren.« Auch das neue Lager mit aktuell 1 800 Palettenstellplätzen lasse sich auf 3 000 Plätze ausbauen. Die Mitarbeiterzahl – einen Teil der Baumit-Belegschaft konnte Murexin übernehmen – wurde seit 2022 auf über 65 Mitarbeiter, was einem Plus von 30 Prozent entspricht, ausgebaut. In Mühlheim werden aktuell die Pulverprodukte von Murexin hergestellt, also in erster Linie Fliesenkleber, Spachtelmassen sowie Nivellier- und Ausgleichsmassen. Die Flüssigprodukte kommen nach wie vor aus dem zentralen Lager in Österreich. »Wir haben von Anfang an darauf geachtet, hier einen Standort zu entwickeln, der uns in den nächsten Jahren zu einer ganz anderen Marktposition tragen kann«, sagt Wolfgang Hormuth. Das ambitionierte Ziel lautet, mittelfristig zu den Top 5 der bauchemischen Anbieter in Deutschland zu gehören.
Dazu setzt Vertriebsleiter Thomas Prechtl auf ein stetig wachsendes Außendienstteam und ein klar fokussiertes Produktportfolio. »Unsere beiden Schwerpunkte sind die Fliesentechnologie mit Klebern und Abdichtungen sowie der Bereich Parkett- und Klebetechnik mit Spachtelmassen und Produkten auf SMP-Basis.« Für beide Sparten hat Prechtl je ein eigenes Vertriebsteam zusammengestellt. Das Fliesensortiment wird über den Baustoff- und Fliesenfachhandel vertrieben, die Klebetechnik über den Bodenbelags- und Malergroßhandel. »Es geht jetzt darum, unser Geschäft vom Direktgeschäft behutsam auf einen dreistufigen Vertrieb umzustellen«, so Thomas Prechtl. Mit einem qualitativ guten Sortiment im mittelpreisigen Segment wolle man dem Handel ein Angebot machen, das ihn aus der Vergleichbarkeit herausnehme. Prechtl sieht es in der aktuellen Situation als Vorteil an, noch über keine großen Marktanteile zu verfügen. So könne man das Geschäft langsam aufbauen, um dann in ein schönes Wachstum zu kommen. Regional wolle man sich vom Süden, wo Murexin vorher schon gut vertreten war, sukzessive auf das ganze Bundesgebiet ausbreiten. Helfen soll dabei auch ein Sortiment, das technologisch auf dem neuesten Stand ist. »Wir können das ganze Spektrum an bauchemischer Technologie«, hebt Wolfgang Hormuth hervor, »von dispersionsbasierten Produkten und PU-Systemen bis hin zur Epoxy- und SMP-Technologie.« Gerade bei den Silan-modifizierten Polymeren (SMP) verfügt Murexin über eine hohe Kompetenz in der Entwicklung und Herstellung.
Ambitionierte Ziele: Vertriebsleiter Thomas Prechtl und Wolfgang Hormuth.
Staubreduzierte und emissionsarme Neuentwicklungen
In Mühlheim tüftelt man aber schon längst an weiteren Neuheiten. Im hauseigenen Labor wurde zuletzt ein neues, staubreduziertes Spachtelmassensortiment entwickelt, das pünktlich zur BAU vorgestellt werden konnte. Die Produktreihe »TopLevel«, unterteilt in die Segmente »Fließmasse Zement«, »Fließmasse Hybrid« und »Fließmasse Gips«, richtet sich an professionelle Boden- und Parkettverleger. Zentrales Merkmal der Serie ist die deutlich reduzierte Staubentwicklung während der Verarbeitung. Die emissionsarmen Produkte erfüllen zudem die Anforderungen des Umweltschutzzertifikats »Blauer Engel«.
Ebenfalls auf der BAU präsentierte Murexin eine Innovation im Bereich Abdichtungstechnik. Die flüssige Dach- und Bauwerksabdichtung »WD-1K« eignet sich für nahezu alle Bauteile und Anwendungsbereiche. Das auf der SMP-Technologie basierende Produkt kommt ohne Lösemittel und Isocynate aus und erfüllt die strengen Anforderungen des »Emicode EC1 Plus« für emissionsarme Bauprodukte.
Kooperation mit Junckers bei Lacken und Ölen
Murexin Deutschland kann als Mitglied der Schmid Industrieholding (siehe Kasten) nicht nur auf die Synergien eines großen familiengeführten Konzerns zurückgreifen, sondern setzt auch auf strategische Partnerschaften, wo es inhaltlich Sinn macht. So wurde Ende 2024 eine Kooperation mit Junckers, dem renommierten dänischen Hersteller von Massivholzböden und Holzpflegeprodukten, vereinbart. Murexin übernimmt den Vertrieb der Junckers-Oberflächenprodukte (insbesondere Lacke und Öle) für den deutschen Markt und baut damit seine Systemkompetenz im Bereich der Parkettverlegetechnik weiter aus. »Wir können mit dem Junckers-Sortiment ein Leistungsversprechen geben, das wir so bislang nicht hatten«, erläutert Wolfgang Hormuth den Hintergrund der Partnerschaft. Man sei jetzt in der Lage, Lösungen aus einer Hand zur Verfügung zu stellen und Anwendern ein geprüftes System inklusive gezielter Beratung und technischer Expertise zu bieten.
Derart aufgestellt steht dem angestrebten Wachstumskurs nichts mehr im Wege. »Wir haben die Kernkompetenzen, um unsere Ziele zu erreichen«, ist sich Geschäftsführer Wolfgang Hormuth sicher. 2025 werde zwar herausfordernd, aber die Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum seien geschaffen: »Wir sind Teil einer großen Holdingstruktur, verfügen über viel Know-how und unser Standort hat noch erhebliches Potenzial. Die Grundlagen stimmen, jetzt müssen wir die PS auf die Straße bringen.«