Der aktuelle Bericht des EU-Klimadienstes Copernicus zeigt es: Insbesondere Europa ist von den Folgen der Erderwärmung betroffen. Die Experten sind sich einig, dass der Klimaschutz in allen Sektoren nun konsequent vorangetrieben werden muss. Dem Bausektor kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Er trägt Verantwortung für rund 40 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes. Klimagerechtes Bauen ist deshalb eines der Top-Themen, mit dem sich die Baubranche auseinandersetzen muss. Bambusspezialist Moso International ist auf dem europäischen Markt bereits für seine Terrassendielen aus nachhaltigem Bambus bekannt. Das Unternehmen entwickelt auch Fassadenelemente aus Bambus, die klimagerechtes Bauen möglich machen.
Bereits seit 1997 beschäftigt sich Moso mit der Entwicklung von Bauelementen aus Bambus. Was in Europa lange Zeit eher ungewöhnlich war, ist in Asien seit Jahrhunderten etabliert: Bambus als Baumaterial. Erst jetzt, im Zuge der Suche nach nachhaltigen Baustoffen für den Bausektor, rückt Bambus auch hier mehr und mehr in den Fokus von Bauherren, Architekten und Planern.
Nachhaltig, stabil und hart wie Tropenholz
Die Spezialisten entwickeln nicht nur Terrassendielen, sondern auch nachhaltige Fassadenelemente, einschließlich zusätzlicher Credits für die DGNB-, LEED- und BREEAM-Gebäudezertifizierung. Und die Nachfrage steigt. Moso hat viel in die Entwicklungsarbeit seiner Produkte investiert und kann heute ein Fassadensortiment mit rund 30 Produktvarianten anbieten, sowohl für die Arbeit am Bestand als auch für Neubauten.
Moso-Fassadenelemente sind massive Dielen, hergestellt aus hochverdichteten, thermisch behandelten Bambusstreifen. Damit erreicht Moso für Stabilität, Dichte und Härte des Materials die höchste Dauerhaftigkeitsklasse, die in den entsprechenden EU-Normen möglich ist. Und ebenso wichtig: Alle Varianten erfüllen die Brandschutzklasse B-s2-d0 ohne Imprägnierung mit teuren und umweltschädlichen Brandschutzmitteln. Das spart Kosten, ist deutlich nachhaltiger und ermöglicht den Einsatz an Gebäuden mit hohen Brandschutzanforderungen wie Wohnungen, Gewerbebauten oder Tankstellen.
Die Fassadenelemente sind resistent gegen Pilze und Mikroorganismen. Das Unternehmen gibt 25 Jahre Garantie. Durch die spezielle Weiterverarbeitung des Bambus-Rohstoffs widerstehen die Fassadenelemente auch extremen Temperaturschwankungen. Die Erfahrung gibt den Spezialisten recht.
»Wir haben unsere Fassadenprofile bereits in zahlreichen Ländern eingesetzt, auch in solchen mit extremen Klimabedingungen. Von Island bis Dubai«, so Michael van Houten, Vertriebsleiter DACH, Skandinavien, England und Osteuropa bei Moso. »Und wir sind überzeugt, dass wir hier Produkte entwickeln, die umweltfreundlich sind, mit hervorragenden technischen Eigenschaften, und die sowohl nicht erneuerbare Materialien als auch Holz ersetzen können. Für das Bauen der Zukunft kommt man an Bambus im Grunde gar nicht vorbei.«
Moso hat große Investitionen getätigt, um in Zusammenarbeit mit Prüfinstituten zu zeigen, dass es keine Einschränkungen mehr für den großflächigen Einsatz von Industriebambus gibt. Ob DGNB-, LEED- und BREEAM-Gebäudezertifizierung, FSC oder LCA-Studien in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Delft zur CO2-Bilanz: Alle bestätigen, dass die Bambuselemente nicht nur nachhaltig sind, sondern auch ideal für die Gebäudehülle geeignet.
Das Bambus-Fassadensortiment »Varibo« – zu sehen in Bonn
Ein Teil des Fassadensortiments nennt sich »Bamboo X-treme Varibo« und steht für Fassadenelemente in verschiedenen Breiten und Stärken. Damit lassen sich viele Gestaltungen realisieren, unter anderem 3D-Optiken. So wie bei einem aktuellen Bauprojekt in Bonn. In Zusammenarbeit mit den Projektentwicklern Ten Brinke wurde die Fassade eines neuen Gebäudekomplexes mit 900 m² »Varibo 3D«-Fassadenelementen verkleidet. Nicht nur die Stabilität, Dichte und Härte, sondern auch die designerischen Möglichkeiten überzeugten die Projektplaner. Sie haben für ihr Projekt Elemente in 30 mm und 18 mm Stärke eingesetzt, um die 3D-Fassade zu gestalten.
Der Pflegeaufwand ist, wie bei Terrassendielen des Herstellers auch, minimal. Die Elemente erfordern keine regelmäßige Behandlung, um Stabilität und Qualität zu erhalten – anders als Holz.
Von der Bambuspflanze zum Fassadenelement
Moso verarbeitet für seine Produkte Stämme des Moso-Bambus, der am schnellsten wachsenden Pflanze der Welt. Bis zu einem Meter pro Tag wachsen die Stämme, nach fünf Jahren können sie geerntet werden. (Hart-)Hölzer benötigen hierfür 40 bis 80 Jahre und mehr. Für die Ernte von Bambus findet kein Kahlschlag statt. Es werden lediglich einzelne Stämme gerodet, sodass der Rest der Pflanze weiter austreiben kann. Moso-Bambus absorbiert während des Wachstums erhebliche Mengen CO2. Das trägt zur extrem positiven CO2-Bilanz der Produkte bei.
Nach der Ernte werden die Bambusstämme in Längsrichtung gespalten, nach dem Schälen gequetscht und in mehreren Schritten in einer Kombination aus Hochverdichtung und thermischer Behandlung bei 200 °C weiterverarbeitet. Mit diesem Verfahren erhöht Moso die Dichte des Materials von 650 bis 700 kg/m³ auf ca. 1 150 kg/m³ und bringt seine Außendielen in Härte, Formstabilität, Brandschutz und Widerstandsfähigkeit auf ein Niveau, das über dem der besten tropischen Hartholzarten liegt.