Messe München Hohe Internationalität bei Ausstellern und Besuchern

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Messe München

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten konnte die Weltleitmesse BAU ihre Stellung als Impulsgeber und Marktplatz der Baubranche behaupten. Zwar kamen weniger Besucher als vor zwei Jahren, dafür ist der Internationalisierungsgrad der Messe gestiegen. Das Fehlen manch namhafter Markenhersteller konnte durch einen Zuwachs internationaler Aussteller kompensiert werden. 

Ist die Talsohle in der deutschen Bauwirtschaft durchschritten? Glaubt man den Stimmen und der Grundstimmung auf der BAU, so müsste  die Antwort Ja lauten. Auch die Wirtschaftsforscher des DIW haben im Vorfeld der BAU eine Trendwende im Bausektor prognostiziert – wenngleich sich deren Wirkung wohl erst 2026 entfalten wird. Mit über 180 000 Besuchern (2023: 190 000) sowie 2 230 Ausstellern (2023: 2 260) aus 58 Ländern (2023: 49 Länder) lagen die Kennziffern noch unter dem Niveau von 2023. Dies lässt sich mit dem Fehlen einiger wichtiger Hersteller sowie dem Rückgang der inländischen Besucher erklären. Hier zeigt sich, dass gerade der deutsche Markt, im Unterschied zu vielen internationalen Märkten, nach wie vor gegen die Wirtschaftsflaute ankämpfen muss.

Gerade die Krise im deutschen Wohnungsbau hat Spuren hinterlassen. Das gilt speziell für manche Gewerke, wie etwa den Rohbau, die auf der Messe deutlich unterrepräsentiert waren. Nach letzten Zahlen sanken die Baugenehmigungen in Deutschland für Ein- und Zweifamilienhäuser von Januar bis November 2024 um 19,9 Prozent, bei Mehrfamilienhäusern sogar um 22,4 Prozent.

Prominenz aus Hollywood: Ex-Bodybuilder und Schauspieler Ralph Möller will angesichts der verheerenden Waldbrände in Los Angeles deutsche Handwerker zur Mithilfe am Wiederaufbau seiner Wahlheimat gewinnen.

Die Messeleitung und führende Branchenvertreter zogen trotz dieser Rahmenbedingungen ein positives Fazit der Messe: So bilanzierte Messe-München-Geschäftsführer Dr. Reinhard Pfeiffer: »Die Erwartungen für die BAU 2025 waren zu Beginn wegen des konjunkturellen Umfeldes gedämpft. Die Resonanz der BAU bei Ausstellern und Besuchern ist aber eindeutig positiv. Die BAU gibt gerade in dieser Zeit Mut und Zuversicht.« Dieter Schäfer, Fachbeiratsvorsitzender der BAU, untermauert diese Einschätzung: »Die BAU 2025 war ein starkes Zeichen für die Bauwirtschaft. Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen zeigt die Branche mit Innovation, Veränderung und Tatkraft ihre Zukunftsfähigkeit. Die Messe setzt neue Impulse und stärkt den Austausch, der für nachhaltiges Wachstum und Fortschritt entscheidend ist. Gemeinsam gestalten wir die Bauwelt von morgen.«

ZDB-Stand mit Leistungsschau des deutschen Bauhandwerks

Aus Sicht von Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB), bestätigt die BAU erneut ihre Rolle als führende Branchenveranstaltung: »Mit den Leitthemen Transformation, Zukunft des Wohnens sowie Ressourcen- und Klimaschutz setzt die BAU 2025 erneut wegweisende Impulse für die Zukunft des Bauens. Sie bleibt die unverzichtbare Plattform, auf der Hersteller, Planer und die Bauwirtschaft gemeinsam den Fortschritt vorantreiben.« Gerade der Stand des ZDB im Eingangsbereich West war ein absoluter Publikumsmagnet. Dies lag nicht zuletzt daran, dass hier Tag für Tag die Leistungsfähigkeit des deutschen Bauhandwerks in Live-Vorführungen eindrucksvoll dargestellt wurde.

Ihre Stärke zeigte die BAU insbesondere dort, wo Aussteller und Fachpublikum im direkten Austausch über Produkte und Services diskutierten. Die Fachbesucher konnten mit den Experten der Aussteller »fachsimpeln« – und ließen im selben Atemzug sowohl Lob als auch Kritik zurück. Genau das ist es, was die BAU in München so wertvoll macht. Sie ist Dreh- und Angelpunkt für Produktvorstellungen, lässt gleichzeitig aber auch viel Raum für Fachgespräche. »Wir erhalten direktes Feedback von Profis, die tagtäglich mit unseren Lösungen auf der Baustelle arbeiten«, wie Volker Beck, Deputy Head Corporate Communications von Fischerwerke, gegenüber der Redaktion klarstellte.

Gerade in der Werkzeughalle stand der praxisorientierte Austausch zwischen Herstellern und  Fachpublikum im Mittelpunkt.

Dass es nicht gerade eine Neuheitenflut zu erleben gab, spiegelt auch einen Trend wider. Viele Aussteller setzen eher auf Modifikationen ihrer Produkte, manche sogar auf eine Reduzierung von Komplexität. Das heißt weniger Neuheiten, dafür Produkte, die vielfältiger einsetzbar sind.

Ein wichtiger Aspekt in der Zukunft – auch um schneller und kosteneffektiver zu bauen – dürfte deshalb das Thema Serialisierung sein. Frank Steffens, CEO von Brüninghoff, etwa  hat sein Unternehmen klar im Bereich des seriellen, modularen und systemischen Bauens positioniert. »Letzteres sorgt für kurze Bauzeiten sowie Planungssicherheit und bietet Komfort für Investoren und Auftraggeber – Faktoren, die auch zu mehreren Rahmenverträgen mit Wohnungsbaugesellschaften geführt haben«, so Steffens.

Anteil internationaler Aussteller erstmals über 50 Prozent

Wie eingangs erwähnt, hat sich die BAU mehr denn je als internationale Messe gezeigt.  Zum ersten Mal in der über 60-jährigen Geschichte lag der Anteil internationaler Unternehmen bei mehr als der Hälfte. 52 Prozent der insgesamt 2 230 Aussteller haben ihren Firmensitz außerhalb Deutschlands. Ausstellerseitig sind neben der Bundesrepublik folgende Nationen am stärksten auf der BAU 2025 vertreten gewesen: Italien, China, Türkei, Österreich, Polen, Belgien, Schweiz, Spanien, Niederlande und Griechenland.


Auf Besucherseite setzte sich ein Trend aus dem Jahr 2023 fort: die hohe Internationalität. Bei der Vorveranstaltung erreichte der Anteil internationaler Besucherinnen und Besucher 40 Prozent. In diesem Jahr waren es 44 Prozent. Zu den Top-Besucherländern zählten neben Deutschland: Österreich, Italien, Schweiz, Polen, Türkei, Rumänien, China, Tschechien, Spanien und Kroatien.

Das erfolgreiche Messeergebnis zeigt sich auch in der Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut Gelszus. Dort bewerteten 95 Prozent der Aussteller die Messe mit »ausgezeichnet« bis »gut«. Ihr Leitmessecharakter wird von 91 Prozent anerkannt. 94 Prozent der Aussteller erteilten Bestnoten für die Qualität, 91 Prozent für die Internationalität der Besucher. Auch die Besucher gaben der BAU 2025 erneut Bestnoten. So bewerteten 97 Prozent der Befragten die BAU mit »ausgezeichnet« bis »gut«. Die nächste BAU findet von 11. bis 15. Januar 2027 in München statt. Bereits 2026 (24. bis 26. März) präsentiert die digitalBAU in Köln Lösungen und Produkte aus dem Bereich Bausoftware.

BAU 2025 - Galerie

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