Angesichts des »Wachstumsmarktes Physiotherapie« entschlossen sich Ewa und Rafael Pilch, die Betreiber des »Medicore«-Physiotherapie-Zentrums in Eching für eine räumliche Veränderung.
Im nahe gelegenen Gewerbegebiet sollte ein neues, größeres und nach ihren therapeutischen Vorstellungen konzipiertes Gebäude entstehen. Die ortsansässige Dipl.-Ing. Architektin (FH) Sieglinde Bayersdorfer entwarf ein relativ kompaktes, zweistöckiges Gebäude mit einer Grundfläche von 13 mal 34 m. Dabei setzen das um einen Meter hervortretende Obergeschoss und ein Pultdach optisch auffällige Akzente. In enger Abstimmung mit den Bauherren sieht der Gebäudeentwurf vor allem ein helles Inneres vor. So fällt etwa im weiträumigen Trainingsbereich viel Tageslicht durch die großflächigen, bodentiefen Fenster. Die lichtdurchflutete Bauweise wird auch durch die im Trainingsraum integrierte, offene Treppe zur Empore sichtbar.
Massiv monolithisch statt Holzständerbauweise
Für die Wahl der Bauart wurden mehrere Alternativen erörtert. »Um die passende Lösung für ein Bauvorhaben zu finden, ist es sinnvoll, alle Optionen sorgfältig zu betrachten«, erläutert die Architektin. Anfangs bevorzugten die Bauherren aufgrund der Flexibilität eine Holzständerbauweise mit vorgefertigten Elementen. Ein gewisses Maß an Gestaltungfreiheit sollte aber bestehen bleiben, solange die Planung einiger nicht tragender Innenwände noch nicht abgeschlossen war. Aufgrund dessen fiel die Wahl schließlich auf eine massive, monolithische Gebäudehülle aus Mauerziegeln: Die zahlreichen Vorteile – wie etwa vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten, hoher Wärmeschutz und langfristige Wertstabilität – überzeugten das Ehepaar Pilch.
Mit dem nur rund zehn Kilometer entfernten Ziegelwerk von Leipfinger-Bader in Vatersdorf, einem Mitglied der Unipor-Gruppe, befindet sich ein renommierter Ziegelhersteller quasi nebenan. Die passende Ziegel-Lösung wurde dort in einem ausgiebigen Beratungsgespräch mit Fachberater Dipl.-Ing. Architekt (FH) Oliver Hartel gefunden: Der »Unipor W09«-Planziegel garantiert dank hervorragender bauphysikalischer Qualitäten eine wirtschaftlich und energetisch überzeugende Außenwandlösung. Aufgrund der wärmetechnisch optimierten Dreieckslochung erreicht der Mauerziegel einen Wärmeleitwert von 0,09 W/(mK). So erzielt das beidseitig verputzte Planziegelmauerwerk mit einer Dicke von 42,5 cm schon einen Wärmedurchgangskoeffizienten von nur 0,2 W/(m²K).
Im Zusammenwirken mit anderen energiesparenden Einrichtungen, wie der Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie einer Grundwasserwärmepumpe, wird Energieeffizienzhausstandard KfW 55 problemlos sichergestellt. »Auf diese Weise lässt sich wertvolle Heizenergie einsparen und der Betrieb des Gebäudes wirtschaftlich umsetzen«, fasst Bayersdorfer zusammen.
Hohe Wärmespeicherfähigkeit
Besonders wichtig bei der Planung ihres neuen Gebäudes war den Bauherren der Wohlfühlfaktor im Physiotherapie-Zentrum. Hierzu trägt das massive Unipor-Mauerwerk unter anderem dank seiner hohen Wärmespeicherfähigkeit bei: Übermäßige Sonnenwärme wird tagsüber zwischengespeichert und erst während der kühleren Abend- und Nachtstunden an die Innenräume abgegeben. »Dadurch sind – im Verbund mit installierten Sonnenschutzeinrichtungen – selbst bei intensiver Sonneneinstrahlung angenehme Raumtemperaturen gewährleistet«, betont Bayersdorfer.
Wesentlich für das Wohlbefinden in den neuen Räumen ist auch ein effektiver Schallschutz. Dank der Nähe zur B11 ist das neue Physiotherapie-Zentrum verkehrstechnisch gut angebunden. Das hohe Verkehrsaufkommen von täglich rund 14 000 Fahrzeugen im Raum Landshut bringt jedoch auch einen entsprechenden Lärmpegel mit sich. Aufgrund der Geräuschkulisse der Fitnessgeräte werden hier nach DIN 4109 keine speziellen Schallschutz-Anforderungen an Außenbauteile gestellt. Auch ohne weiteres Zutun wirkt sich der Planziegel dank seiner Massivität vorteilhaft auf die Lärmreduzierung im Innenraum aus: So dämmt er die von den Geräten verursachten Schallschwingungen und sorgt für wohltuende Ruhe. Außerdem leistet das massive Planziegelmauerwerk mit einem Schalldämm-Maß (Rw,bau,ref) von 42,9 Dezibel in Kombination mit den eingebauten schalldämmenden Fenstern einen effektiven Beitrag zum Schutz vor Außenlärm.
Zur weiteren Optimierung des Wärme- und Schallschutzes tragen zudem Unipor-Deckenrandelemente bei. Die Kombination aus außenliegender Ziegelschale und zwei hocheffektiven Dämmschichten aus Neopor ermöglicht den Anschluss der Stahlbetondecke als optimierte Wärmebrücke nach Beiblatt 2 der DIN 4108. Zugleich verringert sie die vertikale Schallübertragung über die Außenwand.
»Mauertec«-System für zügige Verlegung
Aus wirtschaftlichen Gründen strebten die Bauherren eine möglichst kurze Bauzeit an. Dies erforderte zwangsläufig auch eine zügige Rohbauausführung. Hierfür erwies sich, neben der hohen Verarbeitungsfreundlichkeit des planeben geschliffenen Mauerziegels, das praxisbewährte »Mauertec«-System als besonders hilfreich. Gemäß bauaufsichtlicher Zulassung (DIBt., Z 17.1 929) konnte der Baustoff schnell mit deckelndem Dünnbettmörtel im Mörtelschlittenverfahren verarbeitet werden. Die Ziegelwerke Leipfinger-Bader stellten dabei das nötige Equipment sowie den dazugehörigen Maxit-Mörtel direkt zur Verfügung. Mithilfe des »Mauertec«-Systems reduzierten die Verarbeiter die Verlegezeit gegenüber herkömmlicher Mauerwerkserstellung um rund 60 %. Da aufgrund der Verzahnung der Steinstirnseiten auch auf eine Stoßfugenvermörtelung verzichtet werden konnte, entstand mörtel- und zeitsparend ein Qualitätsmauerwerk mit sehr geringem Fugenanteil.
Das hochwertige Unipor-Ziegelmauerwerk bot anschließend den perfekten Untergrund für den aufgebrachten Leichtputz. Der weiße Farbton des Endanstrichs bildet einen ästhetischen Kontrast zu dem Schwarz des auskragenden Aufzuges sowie dem dunkelgrauen Sockelbereich. Als Farbtupfer lockern neben den Fenstern angebrachte blaue und gelbe Schrifttafeln mit Hinweisen auf zentrale Leistungsangebote das Fassadenbild lebendig auf. J